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...Sie hieß Luna.

'Luna!', schießt es mir durch den Kopf. Ich betrachte die Frau genauer. Versuche, ihren Duft wahrzunehmen. Doch da ist etwas. Es fühlt sich an wie eine Blockade. Ich kann keinen Geruch aus ihrer Richtung wahrnehmen. Es ist wie ein schwarzes Loch. Aus ihrer Richtung scheint nichts zu kommen. Alles was ihr zu nahe kommt, wird von ihr verschluckt. Als ich wieder in ihr Gesicht schaue, trifft mich der Schlag. Auf ihrer Stirn und Nase hat sich Fell gebildet. Grau melliert. Genau zwischen den Augen kann man einen blassen weißen Punkt erkennen. Sie lächelt mich an. "Klärt das deine Fragen?" Erstaunt nicke ich. "Wie kannst du... Wieso kann ich deinen Geruch nicht wahrnehmen?" Mit einem erneuten Lächeln dreht sie sich um und nimmt ein kleines Fläschchen aus einem der Wandregale. Dann wendet sie sich mir zu. "Ich nehme an, du kennst Tenora?" Ich nicke. Jeder Werwolf kennt Tenora. "Das hier ist eine besonders starke Form davon. Sie überdeckt Gerüche nicht nur eine Zeit lang, sie lässt sie mit der Richtigen Anwendung komplett verschwinden. Keiner - auch nicht jemand wie du - kann einen Geruch wahrnehmen, der mit dem Ur-Tenora vertrieben wurde.", erklärt sie mir. Fragend sehe ich sie an. "Jemand wie ich?" Sie nickt, dann dreht sie sich wieder um und stellt das Fläschchen zurück. "Aber was meinst du damit?!", rufe ich. Sie schaut über ihre Schulter. "Du weiß, was ich meine. Und jetzt komm. Ich wollte dir etwas geben. Und deine Freundin wartet schon."

Irritiert folge ich ihr. Ich habe eine Ahnung, auf was sie angespielt hat. Aber woher weiß sie das? "Ich habe es dir angesehen.", antwortet sie. "Kannst du Gedanken lesen?!", rufe ich überrascht aus.

"Ein wenig. Ich kann ein paar Gedankenfetzen aufschnappen, mehr aber auch nicht. Und ich würde dich nie ausspionieren." Ich folge ihr weiter durch die Gänge. Ich habe keine Ahnung, was sie mir geben will. "Warum hast du es so weit hier hinter gebracht?" "Damit es keiner findet. Es ist nur für dich bestimmt. Der Vorhang durch den wir vorhin gekommen sind?", sie sieht mich an. "Für normale Menschen sieht es aus, als wäre dort eine Felswand. Selbst wenn sie versuchen würden hindurchzugelangen, würde sie nur auf eine Wand treffen." Ich nicke. "Und was ist, wenn hier Werwölfe hineinkommen?" "Die können es sehen, aber sie gehen nicht durch." Als sie nicht mehr hinzufügt, beschließe ich, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich stehen geblieben bin. Schnell laufe ich weiter. Ich frage mich, wie lange es gedauert hat, das alles hier zu bauen. Ich meine, das hier ist ein riesiges Tunnelsystem, in Stein gehauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das alleine in ein paar Jahren geschafft hat. "Wir sind da!", reißt mich ihre Stimme aus meinen Überlegungen. Ich blicke auf. Sie steht vor einer kleinen Nische. Fast hätte ich die Tür übersehen, die darin eingelassen ist. Asami zieht einen Schlüssel hervor und schließt die Tür auf. Als ich hindurch gehe, sind auf einen Schlag alle Gerüche und Geräusche verschwunden. Es ist komplett still.
》Dieser Raum absorbiert alles, was nicht von ihm selbst kommt. Man kann hier also nicht reden oder andere Geräusche machen.《,ertönt ihre Stimme in meinem Kopf. Ich sehe mich um. Er ist karg eingerichtet. An der hinteren Wand liegen ein paar Kissen. Doch das auffälligste sind die Bilder darüber. Auf dem einen ist ganz klar Luna. Doch davor hängen noch 3 weitere Bilder. 》Wer ist das neben Luna?《, frage ich Asami. Sie dreht sich zu den Bildern um. 》Das ist alles Luna. Alle paartausend Jahre stirbt sie und wird in einem anderen Körper widergeboren. Einmal war sogar ihr Geist schon vor ihrem Tod in einem Körper. In einem Körper eines anderen Werwolfes. Nachdem Luna dann gestorben war, ist diese Wölfin als Luna in den Himmel aufgestiegen. Jede Luna kann ihre eigene Nachfolgerin bestimmen. Meistens geben sie einfach nur ihre Seele nach ihrem Tod einer anderen Person. Naja... Das sind die 4 letzten Lunas. Unsere heutige ist schon länger als alle vor ihr. Ich befürchte, es wird bald wieder einen Wechsel geben. Aber keine Angst. Die Entscheidungen der Lunas waren immer weise. Sie treffen immer die beste Wahl, damit die Werwölfe nicht untergehen.《 Sie kramt in einem Schrank herum. Schließlich zieht sie ein kleines Kästchen hervor. 》Bitte sehr. Das sollte ich dir geben. Ich weiß nicht, was in dem Kästchen ist, es ist nur für dich.《, damit überreicht sie es mir. 》Darf ich es aufmachen?《 Asami nickt. Also schiebe ich den Riegel zur Seite. Als ich den Deckel öffne, stockt mir der Atem. In dem Kästchen liegt auf Samt gebettet ein blauer Kristall. Ich spüre ein merkwürdige Anziehungskraft. Ich nehme ihn vorsichtig heraus, damit auch Asami ihn sehen kann.
》Wunderschön!《 ertönt ihre Stimme in meinem Kopf. Ich drehe den Stein. Es sieht aus, als würde der Mond in ihm gefangen sein. Vorsichtig lege ich ihn wieder in das Kästchen. 》Darf ich ihn mitnehmen?《
》Natürlich. Luna hat ihn für dich hierher gebracht. Er gehört dir.《 Ich verschließe das Kästchen wieder und packe es vorsichtig wieder in meine Tasche. Asami sieht mich lächelnd an, dann winkt sie mich zur Tür.

Sobald wir wieder draußen stehen, können wir wieder normal reden. "Asami? Wieso schenkt Luna mir so einen Stein?" Sie zuckt die Schultern. "Ich weiß es nicht. Okay. Kommst du? Ich denke, deine Freunde warten schon.", ich nicke, doch dann halte ich aprupt inne. Warte -du? "Asami!", rufe ich. "Wo ist Pico?", sie dreht sich um. Er ist in einem Zimmer weiter vorn. Als du in deinen Gedanken versunken warst, habe ich ihm gesagt, er könne dort warten. Wir kommen auf dem Rückweg daran vorbei." Erleichtert seufze ich auf. Diese Tunnel sind wie ein Labyrinth. Nicht auszumalen, wenn er sich hier verlaufen hätte. Dieses Gestein absorbiert Gerüche. Das heißt, wir hätten ihn niemals wiedergfunden.

"Da seid ihr ja!", als wir den Verkaufsraum wieder betreten, kommt sofort Esmē angerannt. "Wo wart ihr so lange?" Sie umarmt mich. Weylan hat amgerufen. Ich musste ihm erklären, dass du nicht da bist. Weißt du, er wäre fast ausgerastet! So besitzergreifend war nicht einmal Peki. Und der hat schon die Mate-Sache richtig krass ernst genommen." "Entschuldigung. Asami hat mir nur etwas gezeigt." Sofort fällt ihr Blick hinter mich. "Keine Sorge. Sie ist auch ein Werwolf.", beruhige ich meine Freundin. Da erscheint das Lächeln wieder auf Esmēs Gesicht. "Na dann. Freut mich dich kennenzulernen. Willst du dich Indiras Rudel anschließen?" Asami schüttelt den Kopf. "Nein. Werde ich nicht. Ich habe mein ganzes Leben ohne Rudel verbracht. Ich bin glücklich hier." Esmē nickt. "Okay. Dann sehen wir uns ja vielleicht trotzdem nochmal wieder. Tschüss! Wir müssen jetzt auch wieder los. Sonst dreht er noch durch." Die letzten Worte waren an mich gerichtet. Ich nicke. Zusammen mit Luke und Pico verlassen wir den Laden.

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Es tut mit leid, dass ich fast einen Monat nichts von mir hab hören lassen.

Aber in letzte Zeit hatte ich nicht so viel Zeit... Ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter.

LG eure Maja💕

PS: ich wünsche allen einen schönen 1. Advent!😘

Hybrid, Aber Mate vom Prinz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt