*12

43 5 5
                                    

Nach unserem ‚Gespräch' vor circa zwei Wochen, hatte Yoongi kein einziges Wort mehr gesagt. Und das meine ich genauso, wie ich es gesagt habe. Er provozierte mich nicht mehr, er ließ keinen dummen Spruch, er war komplett still. Er ignorierte mich komplett, würdigte mich nicht einmal eines Blickes. Für ihn existierte ich quasi nicht mehr. Sollte mir auch recht sein.

Manchmal fragte ich mich allerdings doch, ob ich nicht etwas übertrieben habe, wobei ich jetzt nicht sagen konnte, dass ich meine Worte bereute. Er hatte mich einfach total aufgeregt mit seinem frechen und selbstgefälligen Getue. Er machte einfach so einen auf große Klappe; manchmal hatte ich das Gefühl, er hörte sich selber nicht zu. So ließ ich mich definitiv nicht behandeln und das zeigte ich ihm auch. Wenn er damit nicht klar kam, war das sein Pech. Er konnte es wohl einfach nicht ertragen, mal ebenso ausgeteilt zu bekommen.

Wir waren gerade auf dem Rückweg von einem Musikvideodreh und es herrschte drückende Stimmung, wie auch all die Tage zuvor. Ich starrte auf mein Handy und tat so, als ob ich mit jemandem schreiben würde, obwohl mir niemand antwortete, weshalb ich alle vollspamte, um bloß nicht Yoongi in die Augen sehen zu müssen. Oder generell dämlich durch die Gegend zu schauen.

Plötzlich stoppt der Wagen und zum ersten Mal schaute ich perplex auf. Wir konnten unmöglich schon da sein. Doch Yoongi kümmerte es nicht und stieg einfach aus. Leise fluchend folgte ich ihm. Was ist mit ihm?! Wo will er hin?!

„Alter bleib mal stehen! Wo willst du hin?", rief ich ihm verwirrt nach. Doch dann realisierte ich, wo wir waren. Mehrere Straßen wurden von Unmengen von Autos besetzt. Die Menschenmassen und die Autos machten alles unerträglich laut. Obwohl es Nacht war, schienen die Lichter so hell, wie das Tageslicht. Wir waren in der Innenstadt. Was zum Teufel machen wir hier? Ich hab jetzt eigentlich frei, was will der Penner?

Ich schloss schnell zu ihm auf und fasste ihn an der Schulter, um ihn zu mir zu drehen. „Was. Machen. Wir. Hier?" Yoongi zuckte mit den Schultern und deutete auf ein Schild, nicht weit von uns. „Ich geh mich betrinken...mal wieder." Das Letzte nuschelte er bloß vor sich, doch verstehen konnte ich es trotzdem. Mein Blick verfinsterte sich, als er plötzlich wieder anfing, weg zu laufen.

Innerlich eine Beleidigung nach der Anderen fluchend lief ich ihm hinterher. Ich wusste jetzt schon, dass es kein gutes Ende haben wird. Sowas hat doch nie ein gutes Ende.

Bodyguard | a Taegi StoryWhere stories live. Discover now