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„Und du willst wirklich nichts trinken?" „Nein, danke. Ich muss arbeiten." Die Barkeeperin, welche schon seit einer Stunde versuchte mir einen Drink auszugeben, musterte mich skeptisch und schürzte ihre Lippen. Ihre Lippen waren groß, doch wurden sie mit Lippenstift etwas übergezogen. Generell sah ihr Gesicht etwas sehr zurecht gemacht, wobei ich bei dem Anblick auf mangelnde Selbstzufriedenheit schätzte. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie auf eine Schulter gelegt, was Aufmerksamkeit auf ihr schwarzes Spitzentop mit einem großen Ausschnitt lenkte. „Was macht denn so einer wie du hier, um zu arbeiten? Außerdem...machst du doch gar nichts", fragte sie, biss sich leicht auf die Lippen und lehnte sich etwas nach vorne, sodass ihre langen Haare in ihren Ausschnitt fielen. „Hey Hübscher, Augen sind hier oben."

Ich schnaubte einmal auf und lehnte mich ebenfalls nach vorne. „Was macht denn so eine wie du hier, wenn sie Probleme hat bespannt zu werden?" Die Barkeeperin grinste. „Wirklich keinen Drink?"

Ich drehte mich einmal zu Yoongi. Er saß ein paar Stühle weiter und exte gerade zwei Shots hintereinander. „Nein, wirklich nicht.", seufzte ich. Dieser Typ war doch bescheuert. Warum wollte er sich denn bitte betrinken? Was hatte er davon? Wusste er nicht mehr, wohin mit dem Geld oder was war los? Gott, wieso machte ich mir überhaupt Gedanken.

„Hey, du starrst die ganze Zeit den Typen dahinten an. Willst du ihn nicht ansprechen? Ich meine, heiß sieht er ja aus.", fing die Frau plötzlich an, wirres Zeug zu reden. Verwirrt hob ich eine Augenbraue und fragte, was sie meinte. „Na den Blonden, der sich so volllaufen lässt." Ich starrte sie einige Sekunden ungläubig an und fing dann an zu lachen. Also bitte, als ob ich auf den stehen würde. Ein Vollidiot war das, mehr nicht. „Du starrst schon wieder.", säuselte sie amüsiert.

„Du findest den also heiß, ja?", fragte ich stattdessen um abzulenken. Ehe die Schwarzhaarige antworten konnte, hörte ich ein lautes Protestieren. Sofort schnellte mein Kopf wieder zu meinem Schützling.

Eine ziemlich knapp bekleidete Frau mit schulterlangen rot-orangenen Haaren lehnte sich neben den Rapper und strich ihm über die Schulter. Ich rollte die Augen und machte mich auf den Weg zu ihnen hin. Während ich näher kam, konnte ich immer mehr von dem Geschehen erkennen. Die andere Hand der Frau hielt etwas in der Hand, was an dem Körper Yoongis ruhte. Etwas sagte mir, dass das mehr, als ein Flirtversuch war.

„Gibt's ein Problem?", fragte ich bedrohlich und stellte mich hinter die Frau. Nun konnte ich auch erkennen, was sie in der Hand hielt. Ein kleines, aber feines Messer. Es war ein Silbermesser, zu klein um tödlich zu sein. Na toll, wohl ein Anfänger.

Die Frau drehte sich mit einem Unschuldslächeln an, doch wurde es immer dreckiger, als ich hinter mir hörte, wie eine Waffe entsichert wurde. Ok, was sollte das? Lust auf eine Kneipenprügelei, oder was wollten die? „Was soll das werden?", fragte ich also, während meine Hand unauffällig an meiner eigenen Waffe ruhte. „Ui, der Babysitter der kleinen Berühmtheit, was?"

Was hatten die immer mit dem Babysitter? Sah ich so aus, als ob ich auf kleine Kinder aufpasse? Na wobei, so ganz unrecht hatten ja sie nicht.

„Was auch immer ihr vorhattet, ihr solltet jetzt besser gehen.", sagte ich motivationslos . Ich war müde und hatte jetzt echt kein Bock auf Stress. Hätten die nicht wann anders kommen können, um Yoongi auszurauben oder was weiß ich, was die wollten. Es war mir auch egal, ich wollte endlich mal ins Bett. Das Blonde Großbaby machte schon genug Probleme.

Da sich niemand bewegte, beschloss ich also den Anfang zu machen. Ich drehte mich um, schnappte mir den Arm des Typen hinter mir und drehte ihn ruckartig soweit, dass ich etwas Knacken hörte und er aufschrie und die Waffe fallen ließ. Danach verpasste ich der Frau mit dem Ellbogen einen auf das Nasenbein.

Ich griff nach Yoongis Arm und lief einfach zum Ausgang. Die Blicke von allen Gästen, vorallem aber von der Barkeeperin ignorierte ich einfach und zog den Blonden bis auf den Bürgersteig, raus aus der Fußgängerzone.

Plötzlich zog er an meiner Jacke, um mich zum Stehen zu bringen. „Taehyung warte. Bitte, es tut mir leid, das war alles eine ganz doofe Idee. Ich wollte nur...Ich wollte nur meine Gedanken vergessen und dann kam diese Frau...bitte, sei nicht sauer. Ich sehe, dass du sauer bist." Ich runzelte die Stirn. Sah ich sauer aus? „Entschuldige dich nicht. Aber ein einfaches ‚Danke' wäre vielleicht auch gar nicht mal so schlecht."

Yoongi öffnete den Mund und kurz bevor er was sagen konnte, kam der Wagen angefahren und hupte uns zu, sodass wir schnell einsteigen und nach Hause fahren konnten.

Bodyguard | a Taegi StoryWhere stories live. Discover now