Die Überraschung ✔️

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Laras Sicht

Eine Woche ist der Gerichtstermin schon her und ich kann es immer noch nicht glauben. Die erste Nacht wieder zu Hause war wunderschön. Ich habe jetzt ein offizielles zu Hause. Meine Dads und ich sind immer noch sehr fröhlich über dieses Urteil und ich unendlich dankbar. Jetzt muss ich nie wieder zu meinen Eltern oder Angst haben, dass sie mich meinen Dads wegnehmen.

Ich bin krank geworden durch die ganze Aufregung und liege jetzt in meinem Bett. Ich schaue an meine Decke und denke nach. Meinen Dad habe ich das letzte Mal vor dem Gericht gesehen. Bevor er ging drehte er sich noch einmal um und nickte mir zu, als wüsste er ganz genau, dass ich nie wieder etwas von ihm wissen möchte. Ich hätte nur nie gedacht, dass er uns nach dem Urteil in Ruhe lässt und endlich Ruhe gibt, aber ich denke meine Worte haben ihm noch einmal seine Augen geöffnet. Mit meiner Mam treffe ich mich heute noch einmal, denn sie möchte nochmal mit mir reden. Drew und Rick haben zu mir gesagt, dass ich entscheiden kann wie es weiter mit meinen Eltern gehen soll, sie werden mir nicht im Weg stehen mir nur helfen. Ich krieche aus meinem Bett und gehe ins Wohnzimmer. »Du siehst gar nicht gut aus. Willst du das Treffen nicht verschieben?« fragt mich Rick. Drew schläft noch von der Arbeit. »Nein. Ich will heute mit ihr reden. So schlimm geht es mir auch nicht. Nach einer Dusche sehe ich besser aus.«

»Und nach einem Frühstück!« sagt er zu mir und ich muss Lächeln. Wir essen nun zusammen Frühstück und Rick fragt mich »Soll ich dich hin fahren?«

»Nein. Schon gut, danke. Jacob holt mich ab. Wir haben uns eine Weile nicht gesehen. Er bringt mich dann auch wieder nach Hause.«

»Okay, also kann es etwas später werden?« fragt er mit einem komischen grinsen. »Nein, so spät nun auch nicht. Ich schreibe euch dann.«

Nach dem Essen bin ich duschen gegangen und da hat mich Jacob auch schon abgeholt. Mit meiner Mam habe ich mich in einem Café verabredet. Jacob und ich sind gerade auf dem Weg dorthin. »Bist du bereit dafür?« fragt er mich. »Ich weiß nicht. Ich habe keine Vorstellung davon wie sie drauf seinen könnte.« Jacob nimmt mich aufmunternd in die Arme und sagt »Das wird schon! Ich bin nur einige Tische entfernt von dir.«

Als wir in den Laden kommen sitzt sie schon an einem Tisch. Sie steht sofort auf, als sie mich gesehen hat. »Hey.« sage ich leise zu ihr, nachdem ich vor ihr stehe. Sie nimmt mich in die Arme und sagt »Es tut mir so leid. Ich wünschte ich könnte alles anders machen. Nie wollte ich es wahr haben was wirklich abging bei uns zu Hause.« sie lässt mich los und setzt sich. Ich bin überrascht von ihrer Begrüßung. »Du kannst nichts mehr zurückdrehen.« sage ich zu ihr. Katharina wird leicht traurig und ich fahre fort »Aber du kannst es besser machen.« Nun lächelt sie wieder. »Ich weiß ich kann von früher nichts gut machen, aber ich würde alles tun, um dich nicht komplett zu verlieren.«

»Du hast noch eine aller letzte Chance. Aber du musst dich von Dad fernhalten, von den Drogen, vom Ghetto und musst dir einen Job suchen.« Erst ist sie ruhig, doch dann sagt sie leise. »Dein Vater ist gegangen. Er hat sich verabschiedet.«

»Wo ist er hin?«

»Er meinte, dass es besser ist wenn wir es nicht wissen. Ich habe eine Wohnung eine Stunde von euch und fange gegenüber im Bücherladen an meine Ausbildung zu machen.«

»Das freut mich, wirklich. Wenn du das alles so schaffst und nicht wieder abrutscht, können wir uns auf Treffen einigen und uns ab und zu sehen, aber keine Pflichttermin einmal die Woche, sondern wenn wir Lust und Zeit haben.«

»Ich danke dir.« Sie holt einen Zettel aus der Tasche und sagt dazu »Hier steht meine Adresse drauf und noch meine neue Handynummer. Du kannst dich jeder Zeit melden, wenn irgendwas ist. Liebe Grüße an deine Dads von mir.«

»Danke. Werde ich weiterleiten. Wir sehen uns dann.« sage ich zum Abschied. Sie umarmt mich wieder, aber dieses Mal hat sie Tränen in den Augen. Ich freue mich, dass es ihr besser geht und sie endlich anfängt sich helfen zu lassen und zu zuhören. Mit Jacob habe ich noch fast den ganzen Tag verbracht, doch zum Abendessen bin ich pünktlich zu Hause. Meinen Dads habe ich von dem guten Gespräch mit meiner Mutter erzählt und sie haben sich gefreut, dass es sich so entwickelt hat.

Wir wollen uns gerade einen Film anschauen, da klingelt es an der Tür. Wir schauen uns alle fragend an und Rick öffnet schließlich für unten die Tür. Mein Herz schlägt sofort schneller, denn ich habe eine Vermutung, wer das seinen könnte. Ich hänge mich über die Sofalehne, um genau sehen zu können wer jetzt kommt. Rick macht die Tür auf und da stehen Alfred und Ellen. Rick ist total erstarrt und bringt kein Wort heraus. Drew kommt um die Ecke und bleibt auch angewurzelt stehen. Ellen hat Tränen in den Augen und nimmt Drew in eine warme Umarmung. »Mein Sohn!«

»Mama! Papa!« kommt es leise von Drew und nun hat auch er Tränen in den Augen. Jetzt haben sich alle vier begrüßt und ich hänge immer noch über der Lehne. »Woher wusstest ihr wo wir wohnen?« fragt Drew seine Eltern. Ich stehe jetzt auf und gehe zu ihnen. Ellen und Alfred müssen anfangen zu Lächeln als sie mich sehen. »Wir hatten freundlichen Besuch von unserer Enkelin.« sagt Ellen und nun begrüßen beide auch mich. Drew schaut mich glücklich an »Du also!« er nimmt mich in den Arm. »Du warst so traurig und hast nie von ihnen erzählt und für mich hast du alles getan, also dachte ich, dass ich mal was für dich tue.«

Den ganzen Abend haben wir geredet und gelacht. Es ist so schön, vor allem Drew so glücklich zu sehen. Seine Eltern haben zwar ganz schön lange gebraucht, bis sie gekommen sind aber die Hauptsache ist, dass sie überhaupt gekommen sind.

Mein Leben, nachdem ich nicht mehr leben wollte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt