Können sie das wirklich tun?✔️

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Laras Sicht

Es ist Montag die Party war vor zwei Tagen. Ich bin auf dem Heimweg von der Schule und stelle fest. Ich bin jetzt schon 4 Monate bei Drew und Rick. Ich kann es gar nicht fassen. Ich habe endlich ein zu Hause wo ich in Ruhe schlafen kann und vieles mehr und ich habe wunderbare Dads, die mich über alles lieben. Ich schließe die Tür auf und niemand ist da. Auf einmal klingelt mein Handy, es ist Emma. »Hey Emma!«

»Hey Lara! Kann ich noch vorbei kommen?«

»Klar, bis gleich!« Ich gehe in mein Zimmer und finde einen Brief auf meinem Schreibtisch. Es hat den Absender von der Unterkunft, wo meine Mam zurzeit untergebracht ist. Ich bekomme sofort einen Kloß im Hals. Ich setze mich mit dem Brief auf meine Fensterbank und öffne ihn langsam. Er ist selbst geschrieben, also von meiner Mam persönlich. Ich fange nach kurzem überlegen an zu lesen:

Hallo Lara.

Ich freue mich wenn du diesen Brief liest. Ich bin trocken und clean, versprochen! Ich kann mich zwar an vieles nicht mehr erinnern, aber es tut mir leid. Ich habe hier viel gelernt und es tut mir leid, dass ich das erst jetzt einsehe. Tut mir leid, dass ich dich immer angeschrien habe und vieles mehr, dass ich gegangen bin ohne auf Wiedersehen zu sagen. Ich habe so viel falsch gemacht, dass du diese billigen Entschuldigungen eh nicht annehmen wirst. Ich hoffe es geht dir gut und du bist glücklich. Ich vermisse dich meine Kleine. Ich darf raus aus der Unterkunft. Sie bieten mir ein kleines Apartment auf dem Gelände an, als Übergang. Du kannst zu mir ziehen, es ist genug Platz für uns beide. Ich möchte dir so viel erzählen. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich würde mich freuen, wenn du mal vorbei kommst.

In Liebe deine Mam!

In mir steigt Wut und Traurigkeit auf. Ich kann einfach nicht fassen, dass sie denkt mit einem billigen Brief ist alles wieder gut. Wie kann sie nur so etwas von mir verlangen. Ich bin doch gerade erst angekommen und ich fühle mich wohl und sie machen wieder alles kaputt, meine Eltern. Ich hasse sie! Meine Gedanken werden durch die Klingel unterbrochen. Ich verstecke den Brief und begrüße Emma. Wir setzen uns in mein Zimmer und erzählen und erzählen. »Wie geht es deiner Mam? frage ich sie »Es geht, aber sie wird wieder zwar sehr langsam, aber das ist mir egal!«

»Das freut mich! Und wie geht es dir?« Emma rollen kleine Tränen über die Wangen »Ich habe so eine Angst. Was ist wenn sie nicht mehr wach wird? Wenn sie zu müde ist um zu kämpfen oder einfach keine Kraft mehr hat?«

»Nimm sie in den Arm, sag ihr wie sehr du sie liebst und probiere immer Hoffnung zu finden und wenn du merkst sie schafft es nicht, dann mach aus dieser kurzen Zeit, die beste die ihr haben könnt. Sag ihr wie dankbar und stolz du auf sie bist. Du bist ihre Kraft, also schenk ihr welche!« Emma weint immer mehr und ich nehme sie in den Arm. »Danke!« bringt sie leise über ihre Lippen. Ich höre wie die Eingangstür aufgeht und wäre am liebsten hin gerannt, aber ich habe eine weinende Emma in meinen Armen. Emma geht ins Bad, um sich zu beruhigen und sich frisch zu machen. Ich renne schnell ins Wohnzimmer in Drew und Ricks Arme. Jetzt muss ich mich zusammen reiße, um nicht auch noch zu weinen. »Alles gut?« fragt mich Rick. Ich löse mich von ihnen und frage mit Tränen in den Augen »Können sie mich euch wegnehmen?« Drew stöhnt traurig auf und nahm mich wieder in die Arme. Das war eine eindeutige Antwort. »Aber, warum?«

»Sie sind deine Eltern.« sagt Rick sanft, der hinter mir steht. »Ich will nicht zu ihnen! Ich will bei euch bleiben! Ich hasse sie!«

»Da können wir leider nicht viel mitsprechen. Sie haben das Sorgerecht! Sie haben nie gesagt für immer zu uns.«

»Aber, aber... Wo soll ich dann hin?«

»Noch bleibst du hier!« Keiner von uns hat bemerkt, dass Emma im Türrahmen steht und alles leise beobachtet hat. »Ich schlafe keine einzige Nacht bei ihr. Sie hasst mich! Sie hat mir jeden scheiß Tag erzählt, dass ich nicht mehr ihre Tochter bin. Jeden Tag schrie sie mich an und haute zu. Ich will da nicht hin! Bitte!«

»Noch ist nichts entschieden! Lara! Schau mich an! Wir schaffen das! Wenn du hier bleiben willst, dann bleibst du hier! Wir werden dich nicht aufgeben, versprochen!« sagt Drew zu mir und Rick stimmt ihm zu. Ich nehme beide in die Arme und bin etwas erleichtert, auch wenn ich weiß dass der große Berg noch kommt. »Ein hoch auf 4 Monate!« sage ich etwas spaßig.

»Warum hast du nichts gesagt?« fragt jetzt Emma aus der letzten Ecke. »Ich heule dich hier voll und du hast auch genug Probleme. Danke!« sagt Emma noch dazu. »Ich wollte es nicht glauben. Tut mir leid.« Emma kommt auf mich zu und sagt »Ich danke dir dafür, dass ich mit dir reden kann, aber du kannst das auch mit mir!«

»Ich hatte noch nie eine richtige Freundin. Ich hab keine Ahnung wie so was läuft.«

»Dafür dass du keine Ahnung hast, bist du die beste!« Ich nehme sie in die Arme und wir verabschieden uns von einander.

Es klopft an der Tür und da steht Amber »Hallo, so spät haben wir Sie nicht erwartet. Kommen Sie doch rein. Wir essen nur gerade.« sagt Rick überrascht. Drew und ich sind genauso überrascht wie Rick. »Danny wollte auch noch vorbei kommen.« sage ich. »Das ist überhaupt kein Problem. Danny kann ruhig dabei sein. Essen sie entspannt zu Ende, ich schaue mich in der Zeit ein wenig um.« sagt Amber und legt auch schon gleich los. Zu Drew und Rick sage ich leise »Mein Zimmer habe ich genau heute nicht aufgeräumt.« Beide grinsen mich an und sagen »Wir auch nicht.« Jetzt lachen wir alle. Es klopft erneut an der Tür, jetzt ist es aber Danny. Er begrüßt alle und ist genauso erstaunt über den späten Besuch von Amber.

Mein Leben, nachdem ich nicht mehr leben wollte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt