Der Tag danach✔️

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Laras Sicht

Ich werde von meinem Wecker geweckt und gehe duschen. Ich habe irgendwie Angst ins Wohnzimmer zu gehen, weil ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll oder wie Drew und Rick sich verhalten. Nach 5 Minuten gehe ich schließlich doch ins Wohnzimmer, aber ich sehe nur Drew. »Wo ist Rick?« frage ich leise. »Rick musste heute früher auf Arbeit. Es ist was dazwischen gekommen. Na Lust auf Schule?« Ich setze mich an Frühstückstisch und esse mein Müsli »Ich glaube ich schaff die 10. nicht.« Drew setzt sich mir gegenüber und fragt »Was schaffst du nicht? Brauchst du Nachhilfe?«

»Ja, glaube ich schon. Ich weiß manchmal gar nicht wovon die da reden. Die letzten Jahre war ich nicht regelmäßig in der Schule. Das längste war in der Jugendstrafanstalt.«

»Wir machen das so. Die erste Woche schauen wir wie es läuft und ich werde dir mit Rick helfen und wenn du dann immer noch Hilfe brauchst holen wir dir Nachhilfe, okay?« Ich nicke ihm zu und bedanke mich. »Sorry wegen gestern. Ich wollte euch ja fragen, aber ihr habt schon geschlafen.«

»Deswegen kannst du aber nicht einfach raus. Weißt du wie spät es war?« Ich nicke nur und räumte meine Schüssel weg. »Ich muss los. Bis später.« sage ich zu ihm und umarme Drew zum Abschied.

Der Bus ist so voll, ich habe jetzt schon keine Lust mehr und dann habe ich auch noch Englisch. Ich habe mit Lukas zusammen, das ist das einzig Gute daran. Ich freue mich so auf die Pause. Draußen scheint schön die Sonne. Emma, Lukas und ich gehen zu einer leeren Bank, die in der Sonne steht. Sie reden viel, ich hingegen schaue in die Ferne und beobachte andere Schüler. Die Schule geht ganz schnell vorbei, aber irgendwie habe ich Angst nach Hause zu gehen, zu mindestens habe ich ein komisches Bauchgefühl.

Zu Hause angekommen. Es ist keiner da. Ich höre über meine Musikbox ganz laut Musik, mache Hausaufgaben und singe ab und zu mit. Ich bemerke dass ich keine Angst habe. Ich fühle mich irgendwie sicher und verstanden. Sie wissen kaum etwas von mir, aber sie machen auch keinen Fragebogen aus mir und dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Ich kann mit diesen Gefühlen nicht umgehen, ich kenne sie zwar, aber nur von einer Person und die ist nicht mehr unter uns. An diesen Gedanken fühlten sich meine Augen mit Tränen. Der Schlüssel ging in der Tür und ich wische sie mir schnell weg. Drew und Rick sind gekommen mit vollen Taschen zu Essen. Ich mache meine Musikbox leiser und schließe meine Tür. Ich kann gerade nicht mit ihnen reden. Ich gehe zum Schrank und hole eine Kiste aus der letzten Ecke. Mit der Kiste setze ich mich auf mein Bett und öffne sie. Ich hole Bilder heraus und muss über viele lächeln, aber ich merke nicht wie ich dabei weine. Ich habe so Angst davor es Drew und Rick zu erzählen bis jetzt habe ich es noch nie jemandem erzählt. Es klopfte an meiner Tür und ich sagte schnell »Ich habe kein Hunger.«

»Ist alles okay?« höre ich Ricks Stimme durch die Tür. »Ja, alles gut!« sage ich mit leicht weinender Stimme und verstecke die Kiste wieder im Schrank. »Kann ich rein kommen?« fragt Rick weiter und klopft dabei leicht an meiner Tür. »Ich muss noch...«, aber mir fällt keine Ausrede ein und da geht auch schon langsam meine Tür auf. Rick nimmt mich in die Arme und sagt in seiner sanften und vertrauten Stimme »Wir sind für dich da! Egal was ist, okay?«

»Danke.«

»Kuscheln ohne mich? Jetzt bin ich aber traurig.« sagt Drew mit Spaß. Jetzt stehen wir alle kuschelnd bei mir im Zimmer und ich fühle mich gleich besser. »Und wie war es in der Schule?« fragt mich Drew. »Emma und Lukas haben mir einiges erklärt, aber Mathe verstehen beide nicht.« Rick muss lachen und sagt dazu »Mathe war auch nicht ganz unsers, aber wir können es uns ja mal zusammen anschauen.« Wir setzen uns zusammen an den Esstisch und ich bringe all meine Mathe Sachen mit. »Na dann mal los!« sagt Drew.

Mein Leben, nachdem ich nicht mehr leben wollte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt