Drew und Rick ✔️

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Laras Sicht

Amber kommt in mein Zimmer. Natürlich wieder mit ihrer Akte. Sie begrüßt, die ältere Frau und danach mich. Der Stuhl steht schon an der richtigen Stelle, auf den sie sich gleich setzt. »So Lara. Ich fange mal mit dem für dich nicht so erfreulichen an. Du musst jetzt zweimal die Woche zu einem Therapeuten gehen. Er heißt Dr. Benet und freut sich schon sehr darauf mit dir zu sprechen.«

»Ich brauche keinen Therapeuten. Es geht mir gut.« Amber wusste anscheinend, dass ich das sagen werde und hat sich vorbereitet »Lara. Du hast schon so viel durch gemacht. Ich habe hier nur deine Akte und aus deiner Akte kann man nur herauslesen, wie rebellisch du bist, aber niemand weiß warum du das getan hast oder es sogar tun musstest. Deine Eltern sind wahrscheinlich auch keine heiligen, außer du erzählst mir das Gegenteil. Bei dem Therapeuten geht es nicht darum, dass du dich erklären musst für deine Taten, sondern du erzählen kannst wie es dir in den Situationen ging und wie du damit jetzt umgehen kannst.« Ich nicke ihr nur zu und sage leise »Nein, heilig waren sie nicht.« Amber sieht mich mitfühlend an »Ich habe ein Paar gefunden, welches dich gerne aufnehmen möchte und dazu muss ich sagen, deine Akte hat sie keineswegs abgeschreckt. Ich denke wirklich, dass es dir dort sehr gut gehen wird. Du kannst bald wieder in die Schule und ein Leben in einer harmonischen Familie kennenlernen.« Ein wenig hat es mich gereizt wer sich noch für mich interessiert, trotz dass sie meine Akte gelesen haben. Also frage ich neugierig »Wer ist es?« Amber kann es auch kaum erwarten es mir zu erzählen, das kann ich aus ihrem Gesicht ablesen. »Vorher musst du mir eins versprechen! Du musst regelmäßig zu Dr. Benet gehen.« Ich nicke ihr zu und warte gespannt auf die Antwort. »Wenn du damit einverstanden bist, du weißt du kannst auch deine Meinung äußern, würden dich gerne Drew und Rick aufnehmen.« Am liebsten hätte ich einen Freudensprung gemacht. Ich bin so glücklich. Ich kann das gar nicht glauben. »Habe ich doch gesagt, dass ihr wie eine Familie ausseht.« sagt die ältere Frau zu mir. Ich habe leichte Tränen in den Augen. »Lara, das ist deine Chance, das Beste aus deinem Leben zu machen und den Leuten zu zeigen, die deine Akte lesen, das du schon lange nicht mehr diese Person bist.«

Nachdem Amber gegangen ist brauche ich Zeit für mich und meine Gedanken. Ich stehe langsam auf, öffne das große Fenster speerweit und schaue in den Himmel. So ein Gefühl habe ich schon lange nicht mehr gefühlt, aber in dem Moment als ich in den Himmel schaue werde ich traurig. Am liebsten würde ich mein Glück teilen wollen, aber das geht nicht. Drew und Rick geben mir ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit und das in nur ein paar Wochen. Von Anfang an habe ich zugelassen, dass sie mir helfen. Was seltsam ist, weil ich von meinen Eltern oft geschlagen und angeschrien wurde. Ich habe nie wirklich mit ihnen ordentlich gesprochen. Ich hatte immer Angst vor ihnen, habe es ihnen aber nie gezeigt. Ich habe immer probiert stark zu bleiben. Immer mehr zog ich mich in mich selbst zurück die letzten Jahre. Doch Drew und Rick holten mich wieder, wenn auch nur einen Millimeter, aus meinem sichern Versteck raus. Auf der einen Seite haben ich auch Angst, davor was alles passieren könnte. Was ist wenn sie mir was antun? Sie mich irgendwann nicht mehr wollen? Sollte ich Angst davor haben? Was ist wenn ich mich wohl fühle? Ich kann mit niemandem darüber reden, nur mit fremden Menschen. Was ist wenn ich ihnen alles erzählen muss, ich kann das nicht.

Bis zum Abend hin haben sich meine Gedanken wieder eingekriegt, da ich mit der älteren Frau Karten spiele. Ich bin gerade am verlieren, da kommen Drew und Rick rein. »Und gewinnst du?« fragt Drew. »Nein. Ich gewinne!« sagt die ältere Frau schadenfroh. Nachdem ich verloren habe, habe ich Drew und Rick ganz Doll umarmt. »Danke!« sage ich zu beiden. »Jetzt können wir das Beste daraus machen!« meint Rick zu uns. »Morgen haben wir ein Treffen mit Amber, um alles abzuklären.« Ich nicke Drew zu und Rick fragt darauf »Wollen wir uns ein Eis holen?« Ich schaue ihn verunsichert an »Drew muss doch arbeiten.«

»Das stimmt, aber ich nicht. Wir können auf dem Rückweg für alle eins mitbringen.« Bevor Drew antworten kann piept schon sein Arztpieper und er düste davon. »Ich ziehe mich nur noch um.« sage ich zu Rick.

Mein Leben, nachdem ich nicht mehr leben wollte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt