Viktor x Yuri [Yuri!!! on Ice]

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Es war ein ruhiger Tag. Auf den Straßen waren kaum Menschen unterwegs und die Wolken hangen wie eine warme Winterdecke am Himmel.
Aber im großen Gebäude gegenüber dem Park herrschte ein wildes Getümmel. Menschen liefen hin und her, trugen Dinge, stellten Dinge an ihren Platz.
Yuri stand am Rand neben dem Fenster. Er hätte gerne geholfen aber er durfte nicht. Nicht weil er versehentlich ein paar Tassen fallen gelassen hat, (das auch) sondern weil es sein „großer Tag" sei, wie Phichit es nannte.
Sein „großer Tag".... Yuri dachte oft, er hätte seinen „großen Tag" gehabt. Das erste Mal war, als er zum ersten Mal bei den Grand Pix mitgemacht hat. Leider ist das ziemlich in die Hose gegangen...
Das zweite Mal war, als er gegen Yurio um Viktor getanzt hatte. Doch auch da hatte er sich geirrt. Das dritte Mal war bei den Grand Pix Finale, dass er gegen Yurio verlor. Bis heute glaubte Yuri, dass sein „großer Tag" das vierte Mal war, als er endlich das Final gewann.
Aber das stimmte nicht, dass wusste Yuri seitdem er das große Gebäude gesehen hatte. Heute war sein „großer Tag" und nichts, aber wirklich gar nichts, würde daran was ändern.

„Yuri, es ist so weit." Yuri blickte auf. Seine Schwester, Mari, stand neben ihm. Sie wirkte hibbelig und aufgeregt. Fast so aufgeregt wie Yuri. Aber nur fast. Er selbst spürte den ganzen Tag schon, wie die Nervosität an ihm nagte. Und es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Es gab Momente, wo Yuri dachte, dass er es nicht schaffte. An der er einfach raus gehen wollte und nie wieder zurück. Einfach über die leere Straße in den Park und dann nach Hause ins Bett, als wäre nie was passiert. Doch er war noch hier und die Zeit ist gekommen. Yuri sah Mari an. Mari dachte, er würde gleich anfangen zu weinen. Seine Augen waren groß und feucht, aber er weinte nicht. Er atmende tief ein und ging los an Mari vorbei. Diese sah ihn zuerst verblüfft, dann voller stolz an. „Er ist endlich Erwachsen geworden."

Yuri stand vor der große Tür und wartete auf sein Zeichen. Das Zeichen, was sein Leben verändert wird.
Nervös lief Yuri hin und her. Er spürte den Schweiß auf seiner Stirn. Wie Regentropfen lief er langsam über sein Gesicht. Yuri hoffte, es würde gleich anfangen, bevor sein weißes Hemd voller Schweißflecke wäre.

Dann war es so weit. Die Musik drang durch die Tür und erfühlte den leeren Flur mit ihrer wundervolle Melodie.
Yuri stand noch kurz an der Tür, die Hände am Griff, bereit jeder Zeit die Tür aufzustoßen.
Es war seine letzte Chance. Er könnte gehen, wie er sich die letzten Stunden ausgemahlen hatte. Über die Straße, zum Park, ins Bett. Aber dann dachte er an ihn. Den wunderbaren Mann, der sein Leben verändert hat, die Inspiration für seinen Eiskunstlauf. Und Yuri wusste, er konnte nicht gehen.
Er stieß die Tür auf. Der Raum war groß mit hohen Decken, ähnlich wie in einer Kirche. Überall hangen Blumen und weiße Schleifen. Yuri fand etwas kitschig aber gleichzeitig erfühlt es ihm mit einem unglaublich Glücksgefühl. Die typische  Dekoration machte diesen Tag irgendwie echter, wahrhaftiger.
Er schritt auf den roten Teppich entlang, alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Er sah nach rechts. Seine Familie saß ganz vorne, direkt daneben seine Freunde. Alle jubelten ihm still zu. Sein Blick ging nach links. Die Zahl der bekannten Gesichter schrumpfte. Nur Yurio konnte er erkennen. Er saß mit verschränkten Armen auf seinen Platz und machte nicht den Einschein, als hätte er großes Interesse an der Feier, aber Yuri war sich sicher, dass er ganz kurz gelächelt hat.
Dann glitt sein Blick nach vorne zum Altar. Yuri lächelte. Alles wurde unwichtig, als er ihn sah. Seine Familie, seine Freunde, die anderen Gäste und auch der Typ vom Standesamt der seine Rede begonnen hatte, kurz nachdem Yuri den Altar erreicht hatte, waren unwichtig. Er war gefangen in den sturmgrauen Augen die ihn schon in seiner Kindheit verzaubert haben. Der Mann seiner Träume, die Liebe seines Lebens und sein Coach, Viktor.
Yuri wurde aus seinen Schwärmereien gerissen als Viktor sich zum Standesamttypen wandte. „Ja, ich will." Sagte er.
Auch Yuri drehte seinen Kopf. „Und wollen Sie, Yuri Katsuki, den hier anwesenden Viktor Nikiforov zu ihrem rechtmäßige angetraute Ehemann nehmen?"
Yuri sah wieder zu Viktor und wieder schien es so, als gäbe es nur sie zwei. Alle anderen waren unwichtig.
Es war sein „großer Tag".
Es war Viktors „großer Tag".
Es war ihr „großer Tag."
Ihr Hochzeitstag.
„Ja, ich will."
Yuri steckte Viktor den goldenen Ring an, dann Viktor ihm. Es war genauso wie in Barcelona. Wunderschön.
„Sie dürfen sich jetzt küssen."

Boy x Boy lemon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt