8) Freunde? Freunde!

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Toffie kugelte sich mit einer Person auf dem Boden, die sie wahrscheinlich umgeworfen hatte. Toffie's Haare verdeckten das Gesicht der Person, die immer wieder rief:
"Ich will meine beste Freundin zurück!"

PoV Patrick
Als Toffie auf Claus zugestapft ist, musste ich Manu am Arm festhalten, damit er nicht versuchte auf sie loszugehen. Auch wenn er Claus sehr mochte, er würde es nie schaffen sie zu besiegen. Und ich hatte einfach zu viel Angst um ihn.
Trotzdem lag Toffie nun am Boden, denn während wir Jungs nur auf dem Boden saßen, ängstlich und angespannt, hatte Laura sich in Toffies toten Winkel geschlichen. Sie kannte ihre Freundin und deren nicht ganz so nette Seite am besten von uns, deshalb ließ ich sie machen als ich sah was sie vor hatte.

Laura war ein unglaublich starkes Mädchen. Trotz dessen was sie erlebt haben musste, hatte sie trotzdem ein großes Herz. Außerdem hatte sie vorhin einen nerven Zusammenbruch, und nun griff sie die, viel stärkere, dunkle Seite ihrer besten Freundin an, um einen ihr nicht wirklich bekannten Jungen zu retten. Nicht viele Menschen waren so, und ich wusste nicht einmal, ob ich so sein konnte.
Daher hatte sie meinen größten Respekt.

Durch ein Rumpeln wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Sofort blickte ich wieder auf das Kampfgeschehen. Offenbar hatte Toffie Laura überwältigt, denn sie saß auf dem Bauch des depressiven Mädchens. Ich wollte schon aufspringen, doch diesmal war es Manuel, der mich festhielt. Er bedeutete mir mit seinem Blick, nicht einzugreifen. Auch Maurice war herangerutscht. "Lass sie. Sie wird Laura nichts antun."

Sonderlich über zeugt war ich nicht, doch ich vertraute ihnen. Auch, wenn mir meine Ausbildung etwas anderes sagte, aber der Mensch ist und bliebt nunmal ein Individuum. Seufzend sah ich also dabei zu wie Toffie sich zu Laura hinunter beugte, und ihr mit hämischem Gesichtsausdruck etwas ins Ohr flüsterte. Ihre Haare fielen herab und verdeckten die Gesichter der Mädchen. Ich vermutete das sie redeten, ich konnte zwar nichts sehen, aber sie kämpften auch nicht.

Mit der Zeit, und sie unterhielten sich tatsächlich ziemlich lange, vernahmen wir Jungs immer wieder Toffies Stimme. Mal wütend, mal traurig. Sie wurde lauter, im Gegensatz zu Lauras Stimme, die immer noch kaum zu verstehen war. Ich merkte jedoch eine Veränderung in Toffies Worten. Sie sprach nicht mehr so scharf, und auch ihre Körperhaltung war nicht mehr so aggressiv und einschüchternd.

"Jungs? Könnt ihr bitte... Kurz raus gehen?" Laura hatte ihren Kopf zu uns gedreht. Kurz zögerte ich stimmte jedoch zu.
"Du rufst wenn was passiert!" Ich sah sie ernst an, sie jedoch lächelte ein wenig. "Keine Sorge, sie wird mir nichts tun" sagte sie das selbe was auch schon Maurice meinte.

Nur einige Minuten später kamen die beiden wieder, glücklich grinsend. Tiffany, ja, sie war wieder sie selbst, fragte mich, ob wir vielleicht irgendwas machen könnten. "Malen oder so" meinte sie. Auch die anderen stimmten zu, obwohl mir ihre blicke verrieten, das sie lieber wüssten, was in Manuels Zimmer passiert war. Es schien jedoch, als würden sie das Thema nicht selbst ansprechen wollen, und da wir sie auch nicht bedrängen wollten, gingen wir einfach in den Kunstraum.

"Boa, das ist ja voll cool hier!" staunte Manu. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Warst du echt noch nie hier?" "Ne, durfte ich ja nicht..." Er war nur kurz niedergeschlagen, dann blitzten seine Augen auf. "Ich schreibe ein Gedicht!" rief er freudig, und rannte in die Lyrik Ecke.
Unsere kleine Gruppe hatte sich im ganzen Raum verteilt. Tiffany malte etwas, hinten bei den Leinwänden. Neben ihr saß Laura, es sah aus als würden sie sich unterhalten. Aber was malte Tiffany? Ich konnte es nicht genau erkennen. Viel schwarz war da, und kleine rote Flecken. Blut? Oder Herzen? Ich zuckte die schultern. Es ging mich nicht an was sie malte.

Maurice und Michael saßen auf einem roten Sofa, welches vor einem Fenster stand. Maurice saß auf Michaels schoß, und sie wirkten beide sehr glücklich. Claus malte die beiden. Mein Herz zog etwas. Würde ich je den Mann finden, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte? Den Mann der mir wichtiger war als alles andere? Der mir Liebe gab?
Ich war nicht besonders hoffnungsvoll. Es gab nicht viele Männer, die schwul waren, mich mochten und die ich mochte. Genauer gesagt hatte ich noch nie so jemanden getroffen.

Aber ich musste positiv denken! Irgendwann würde schon der richtige kommen, und bis dahin hätte ich meine Freunde. Mein Blick ging durch den ganzen Raum. Von Micha, Maurice und Claus über Tiffany und Laura, bis hin zu Manuel, zu dem ich gerade auch ging. Ja, ich würde soweit gehen sie zu meinen Freunden zu zählen, vor allem Manu. Er war mir ans Herz gewachsen, nicht nur als Patient.

"BUH!" sagte ich, während ich ihm von hinten auf die Schulter tippte. Er zuckte zusammen, und sprang sogar ein paar Zentimeter in die Luft. "Hahahahaha" lachte ich, während er sich beleidigt umdrehte. Das ist nicht witzig Palle!" bei seinem Gesichtsausdruck musste ich noch viel mehr lachen. "Do- Hahaha Doch- i- hahahaha ist es" langsam stahl sich ein lächeln auf sein Gesicht.
"Nagut, vielleicht ein bisschen. Aber NUR, wenn du nicht der Erschreckte bist!" Ich grinste scheinheilig, wechseltefrag aber das Thema. "Was hast du eigentlich geschrieben?" "Ich bin noch nicht fertig, aber das habe ich bis jetzt:

Jeder Gedanke, jedes Wort, jede Zeile handelt von dir
Du schafft was sonst niemand kann: Bei dir bin ich glücklich
Geht es mir noch so schlecht, du munterst mich immer auf

"Das ist echt schön, aber für wen ist es?" fragte ich ihn mit einem Hauch von Eifersucht in der Stimme. Ich wusste nicht warum ich eifersüchtig war, und ich war froh das er es nicht bemerkte. "Es ist ein Gedicht für meine zukünftige wahre Liebe. Ich weiß, viele glauben nicht daran, aber ich schon.
Ich hoffe, ich finde eines Tages meinen Seelenverwandten..."

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974 Wörter🌳

Sooooooo... da hätten wir also das erste längere Kapitel fürs Abo Special (Gott ich klinge wie ein YouTuber). Der Plan sieht aus wie folgt:

Ein kinky germanletsjesus OS
Ein langes Kapitel in "Der Schein trügt" (wir haben übrigens die 500 reads geknackt)
Ein langer Sad End Kürbistumor OS (auf Papier sind esSeiten, das erste Kapitel gibt es schon auf Insta: @ffs.and.help)

Ich weiß nicht wann sie kommen, aber ich versuche möglichst bald.
Also dann, Adios meine kleinen Psycho-Hoppelhäschen🌚😉 (ich hab das so lange nicht mehr gesagt)

Mein größtes Geheimnis [Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt