4) Wahrheit oder Lüge

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PoV Patrick [Disclaimer: Ich mag T. Am Anfang, als ich ihn kennen gelernt habe, fand ich ihn nur komisch]

Nach einer längeren Diskussion mit mir selbst bin ich schließlich zu einem Schluss gekommen. Es ist zwar nicht die ideale Lösung, aber auf jeden Fall besser als meine anderen Optionen.

Nachdem Manuel sich also von mir verabschiedet hat und ich mir eine Lösung für meinen Konflikt überlegt habe, gehe ich geradeaus zum Büro des Leiters dieser Anstalt.

Ich klopfe an die dicke Holztür mit einem goldenen Schild auf dem stand:
"Professor Doktor Taddl"
Ich denke nur kurz über den ungewöhnlichen Namen nach, klopfe dann aber an, da mein "Ersatz-Chef" Unpünktlichkeit nicht leiden kann.

"Herein!" tönt es von drinnen, und so öffne ich unter großer Kraftanstrengung die schwere Holztür. "Ahhhh Herr Mayer, schön das sie da sind! Können sie mir vielleicht ein bisschen über ihren Patienten berichten? Etwas... Erfreuliches?

Mich ärgert es, dass er meinen Titel nicht benutzt hat, den ich mir hart erarbeitet habe. Anscheinend mag er es auch nicht so, wenn junge Menschen erfolgreich sind. Und zum anderen nervt mich sein schmeichlerischer Tonfall. Er weiß so gut wie ich, dass ich raus fliegen würde, hätte ich nichts neues zu berichten. Aber das habe ich!

"Ja, ich habe etwas neues zu berichten, etwas was ihnen gefallen wird." Er reißt die Augen auf, scheint offenbar nicht zu glauben was ich ihm verspreche. Verständlich, der Junge hat bisher mit niemandem gesprochen, und dann kommt so ein junger Psychologe an und behauptet er wäre besser.

"Nein, er hat nicht mit mir geredet, falls sie sich das erhofft haben, doch er hat mir zugehört als ich ihm von mir erzählt habe, und hat manchmal dabei gelächelt. Er mag mich offenbar..."

"...Oder er mag einfach nur die Vorgehensweise... Dann würden sie hier nicht mehr benötigt werden, und können wieder zu ihrem alten Arbeitsplatz in Köln! Na, wie gefällt ihnen das?" Von seinem schmierigen lächeln bekommd ich einen Kotzreiz, doch seine Worte bringen mich fast zum heulen! Er will mich von Manu wegbringen! MEINEM Manu! Nur damit ER das Geld und den Ruhm einstreichen könnte, falls sie ihn zum reden bekommen würden.
Was sie aber nie schaffen werden...
Ein kleines lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, doch meine Schadenfreude wird sofort wieder durch Bedauern ersetzt. Doch ich bleibe gefasst.

"Ganz ehrlich? Ihr Vorschlag gefällt mir nicht! Ich mag Köln und würde dort gerne wieder arbeiten, ja. Aber ich habe das große verlangen Manuel Büttinger zu helfen, und das werde ich auch tuen! Falls ich ihn zum reden bringen SOLLTE, können Sie ruhig behaupten das Sie ihn zum reden gebracht haben!
Falls Sie mich jetzt entschuldigen, ich habe einen Jungen zum reden zu bringen!"

Er glotzt mich an. Fassungslos. Denn ich habe gerade sämtliche Regeln gebrochen. Ich habe den Namen des Patienten gesagt, meinen nicht ganz professionellen Grund warum ich ihm helfen wollte genannt und am wichtigsten: Meinen Chef verärgert, indem ich ihm widersprochen habe.

Eigentlich müsste ich nun gefeuert sein, doch ich weiß, das ich es nicht bin. Schließlich bin ich der einzige mit dem der Junge sprach (auch wenn Taddl das nicht weiß), und ich würde auch für eine lange Zeit, oder sogar für immer, der einzige bleiben. Taddl kann mich nicht rausschmeißen. Das wissen sowohl er als auch ich, und deshalb stehe ich einfach auf, und gehe.

Als die schwere Holztür ins Schloss gefallen ist, fängt mein Chef an zu wüten, er beleidigt mich aufs übelste und verspricht mich zu feuern, sobald ich einen Fehler mache.
Woher ich das weiß? Er ist nicht gerade leise! Die ganze Anstalt muss ihn gehört haben. Dies bringt auch einige Probleme mit sich, denn mir kommen gleich zwei meiner Kollegen entgegen, die so etwas schreien wie: "Ich brauche eine Narkose spritze! Max hat wieder einen Wutausbruch!" oder: "Emilia will flüchten, sichert die Ausgänge ab!"

Doch mich interessiert das alles nicht, ich gehe nur gelassen den Weg entlang, bis ich an meinem Ziel ankomme. Ich klopfe an die Eisentür, die nicht ganz so schwer ist wie die Tür zum Chefbüro, und warte auf eine Reaktion des Menschen hinter dieser. Als sie sich öffnet, blicke ich in zwei funklende grüne Augen.

"Hallo, Manu!"

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667 Wörter
Heute bissl länger. Bin übrigens gerade in der Schule, lol. Weil ich das Kapi schon gestern hochladen wollte.

Mein größtes Geheimnis [Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt