11) Falsche Liebe

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PoV Patrick

Es ist sehr steril eingerichtet, und man kann keine persönliche Note erkennen. Nicht einmal an dem Schreibtisch, auf den wir zu gehen, und an dem sich eine pummelige, grünhaarige Frau breit gemacht hat.

Sie schaut uns misstrauisch an, vielleicht weil Manu sich erstaunt umsieht, obwohl es nicht viel zu sehen gibt, und fragt uns dann gelangweilt: "Was kann ich für sie tun?" "Wir würden gerne Peter Büttinger besuchen." Manuel nickt heftig. "Und sie sind?" "Ich bin Manuel Büttinger, und das ist Patrick Mayer." antwortet Manuel, lässt sich nicht durch den ätzenden Tonfall der Empfamgsdame verunsichern.

"Es dürfen nur Partner, Familienmitglieder und Partner der Familienmitglieder die Kranken besuchen." sagt die Frau monoton und sieht uns an. Ich bin schon kurz davor, Manuel zum gehen zu bewegen, ich kann ihn schließlich nicht allein lassen, als Manu etwas überraschendes tut:

Er dreht sich zu mir, stellt sich auf die Zehenspitzen und küsst mich auf die Wange. Dann sieht er die pummelige Frau an und sagt, als wäre nichts passiert: "Pat ist seit zwei Jahren mein fester Freund. Also darf er mit. Auf welchem Zimmer liegt Peter?"

Die Empfangsdame sieht uns seltsam an. Vielleicht ist sie überrascht, vielleicht will sie zwei Männer nicht so nah zusammen sehen. Doch schließlich sagt sie: "Zimmer 42. Dritter Stock, der linke Flur wenn ihr den Fahrstuhl nehmt." Wir nicken ihr zu und gehen zum Fahrstuhl.

Manuel scheint die Situation ganz normal zu finden, als wäre gerade nicht alles anders geworden. Aber das ist es nicht. Er hat mich nur wegen der Frau geküsst. Ihr seid Freunde und das hat nichts zu bedeuten. Oh scheiße... Ich merke worauf das hinausläuft und das kann ich nicht akzeptieren! Aber irgendwas hast du gespührt...

Die Fahrstuhltüren schließen sich hinter uns und sofort sagt Manu: "Das hat dir doch nichts ausgemacht, oder? Ich musste dich küssen damit du mit kannst!" Ich drücke den Knopf für die dritte Etage und winke ab: "Keine Sorge, dass hat mir nichts bedeutet." Lüge. Manu sieht erleichert aus. "Dann ist ja gut.."

Wir klopfen an die Tür mit der Nummer 42 und werden von einer männlichen Stimme herein gebeten. Lächelnd öffnet Manu die Tür und wäre seinem Bruder wohl um den Hals gefallen, würde dieser nicht einen Injektionsschlauch im Arm haben und in einem Krankenhaus-Bett liegen.

"Hey Manu, ist ja lange her das wir uns gesehen haben! Und du hast dir in der Zeit wohl jemanden geangelt... Sieht nach 'ner guten Wahl aus." Peter Büttinger zwinkert uns zu und Manuel und ich werden leicht rot, doch sofort löst der Junge das 'Missverständnis' auf. "Neinein, das ist mein bester Freund und Psychiater, du weißt ja ich bin in dieser Anstalt, Patrick. Ich hab ihn als meinen Freund vorgestellt damit wir zusammen rein dürfen." Ich lächele den Schmerz einfach weg. "Tja, Manu ist halt ein kluges Kerlchen." sage ich und grinse.

Manuels Bruder ist echt nett. Obwohl er geschwächt ist wegen seines Herzfehlers, wie seine Mutter uns geschrieben hatte, lacht er viel und wirkt relativ wach. Er hat einen guten, leicht bissigen Humor und es stellt sich heraus, dass er auch Fan meines Lieblings Fußballclubs ist. So haben wir eine Menge Gesprächsstoff, und die Besucherstunde geht rasend schnell um.

Als Manu schon aus dem Zimmer geht (selbstverständlich hat er sich verabschiedet), er wollte sich erleichtern bevor wir gehen, hält sein Bruder mich mit seinem freien Arm fest. Seine Stimme wird ernst.

"Hör zu Patrick, ich weiß nicht wie viel dir Manu erzählt hat, warum er da ist, wo ihr euch getroffen habt. Aber eins: Bedränge ihn nie, sich dir anzuvertrauen. Und komm ihm nie zu nahe, wenn er allein sein will. Ich weiß es ist dein Job was aus ihm raus zu bekommen, aber wenn du es so machst, hast du bei ihm verspielt!"

"H-Hatte ich nicht vor. Ich hab gemerkt wie ich mich bei ihm verhalten muss." erwiedere ich, leicht eingeschüchtert. Dann lächelt Peter und lässt meinen Arm los, für einen Krankenhaus-Patienten hat er einen ziemlich festen Griff.

"Gut. Ich dachte mir schon das du gut mit ihm umgehst, schließlich hat er gesagt ihr seid beste Freunde." Wieder ein leichter Stich, diesmal aber nicht ganz so schlimm. "Aber ich wollte nur sicher gehen. Und jetzt hopp, mein Bruder wartet schon!"

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~705 Wörter
Ouuuu~ Es gibt... Gefüüüühle. Jetzt fängt das Drama erst an~
Adios, meine kleinen
Psycho-Hoppelhäschen (habt ihr gemerkt, ich bin aktiver!?)
(*'▽'*)♪

Mein größtes Geheimnis [Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt