4 You

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Liam Payne, Rita Ora

Lucy lag in der Badewanne. Sie spielte mit den Schaumblasen, ließ sie in die Lüfte steigen, zerplatzte sie. Alles Magier. Sie war in einem haus voller Magier gelandet. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu und sie zitterte, obwohl das Wasser noch heiß war. Phil, bei ihn hatte sir sich so sicher gefühlt, aber auch er war ein Magier. Sie fürchtete die Magie, für sie verkörperte die Magie das Böse. Schon immer war die Magie das Böse. Sie stellte sie sich vor wie ein schwarzes Pferd mit glühend roten Augen. Für einen Moment schien es vor ihr zu stehen. Ein schwarzes Pferd, es war groß, muskulös, die Mähne war wild, die Augen glühten rot, Funken stoben, als es mit den Hufen scharrte. Lucy schüttelte den Kopf, das war nicht real, sie hatte Angst. Wenn sie Angst hatte, bildete sie sich oft Sachen ein, Dinge, die nicht möglich waren, wie dieses Pferd, das nur in ihrem Kopf existierte. Sie zerplatzte eine weitere Schaumblase, die vor ihrer Nase hochflog. Nico. Sie wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. Wieder sah sie seine blauen Augen vor sich. Sie waren das erste, was sie von ihm gesehen hatte und sie hatte ihnen getraut, bis sie das Gesicht dazu gesehen hatte. Wutverzerrt und verletzt. Vielleicht war das eine ihrer vielen Schwächen, blaue Augen. Er hatte ihr wehgetan auf eine Art, die viel tiefer ging, als sie sich selbst eingestehen wollte. Natürlich hatte er sie körperlich verletzt und beinahe umgebracht, doch psychisch hatte er einen wunden Punkt getroffen, von dem er nichts wissen konnte. Trotzdem fühlte sie sich ihm nahe, sie verstand ihn auf eine Art, die sie selbst nicht verstand, sie hatte Angst und gleichzeitig vertraute sie ihm. War das möglich?

Als das Wasser langsam kalt wurde und ihre Haut schon längst schrumpelig war, ließ sie schließlich das Wasser ab und stand auf, sie duschte sich, nahm ein Handtuch und stieg aus der Badewanne. Sie betrachtete ihre Hände, vollkommen verschrumpelt waren sie. Es war faszinierend, als die Hände ihres Bruders so klein waren, hatten sie bereits großes vollbracht, ihre waren schwach, nutzlos und mit den vielen Schrumpeln sahen sie auch noch hässlich aus. Ihre Hand ballte sich zur Faust. Lucy hasste ihre Hände. Sie hasste sich, warum konnte sie es nicht, warum konnten es immer alle Leute in ihrem Umfeld außer ihr? Es war so ungerecht! Tränen der Wut stiegen in ihre Augen.

Schau Mal, was ich kann, hörte sie James, seine Handfläche war geöffnet, eine schwere Metallkugel schwebte darüber, so leicht, als wäre sie schwerelos. Sie versuchte es auch, heimlich, nachts, wenn niemand zusah, doch es klappte nicht. Die Kugel wollte einfach nicht schweben.

Du kannst dich nicht einmal wehren, hörte sie Nico. Sie versuchte es, wollte ihre Kraft gebündelt auf ihn werfen, doch es funktionierte nicht und die unsichtbare Hand drückte ihr weiter die Kehle zu.

Du bist nutzlos, Lucy, hörte sie ihre Mutter sagen, Tränen stiegen ihr in die Augen. James war nicht nutzlos, warum sie? Wieso konnte sie es nicht?

Sie blinzelte heftig. Nutzlos... Es war nicht fair. Nichts war fair. Sie wickelte das Handtuch fester um sich.
Es klopfte.
"Lucy? Ich habe neue Klamotten für dich"
Nico.
"Darf ich reinkommen?"
Lucy nickte. "Ja", sagte sie.
Die Tür öffnete sich und Nico kam rein, er hatte einen Stapel Klamotten dabei. "Hier" Sie nahm sie entgegen.
"Danke", murmelte sie und drehte sich schnell weg, sie wollte ihn nicht sehen. Magier. Ihre Lippen waren fest aufeinander gepresst. Die Tür ging zu, Lucy blickte sich um.
Er war gegangen. Langsam öffnete sie das Handtuch und legte es auf ein kleines Tischchen. Sie nahm die Kleidungsstücke nacheinander hoch, er hatte eine größere Auswahl gebracht. Was waren das für Unterhosen? Sicher keine für Mädchen. Und allgemein, nichts sah nach Mädchenkleidung aus. Sie hielt eine schwarze Hose hoch. Viel zu groß war sie für ihren kleinen Körper und der Pullover, den sie danach hochhielt auch. Sie schüttelte den Kopf, nahm ihr Handtuch wieder, wickelte es sich um und ging nach draußen. Nico lehnte an der Wand neben der Tür. Er zuckte heftig zusammen, als sie herauskam.
"Huch! Was machst du denn hier?", fragte er überrascht. "Die Kleider passen nicht", sie schon trotzig das Kinn vor. Er seufzte. "Ich hatte es befürchtet", gab er zu, "es sind Jungsklamotten, du bist das erste Mädchen hier, wir haben keine passenden Kleider für dich"

"Die ziehe ich nicht an"

"Dir bleibt nichts anderes übrig"

"Ich möchte meine alten Sachen wieder haben."

"Das geht nicht, sie sind schmutzig und müssen erst gewaschen werden"

"Dann bleibe ich eben so"

Sie blickte ihn finster an, doch er hielt ihrem Blick stand. Die beiden lieferten sich ein kurzes Blickduell, dann schaue er weg und seufzte wieder. "Na gut, ich schau Mal, was sich machen lässt."
Er drehte sich um und ging. Auf der einen Seite war sie froh, dass er wegging, trotzdem wollte sie hier nicht alleine sein. Der Gang war dämmrig, die Einrichtung altertümlich, sie gruselte sich hier.
"Warte!", rief Lucy und rannte hinter ihm her. "So kannst du doch nicht rumlaufen", sagte Nico mit gerunzelter Stirn.
"Und warum nicht?", Lucy blickte ihn herausfordernd an. Er rollte die Augen. "Gut, dann komm halt mit"

Phil, Arthur und der Mann, der sich noch nicht vorgestellt hatte, sahen auf. Überrascht blickten sie Lucy an, die nur mit dem Handtuch begleitet war.
"Ich konnte sie nicht davon abhalten mitzukommen", begann Nico genervt, "die Klamotten passen nicht und sie weigert sich die anzuziehen"
Lucy blickte beschämt zu Boden.
"Sie waren viel zu groß", rechtfertigte sie sich.
"Schon gut, wir hätten es wissen müssen", seufzte Phil.
"Ich geh nochmal einkaufen", meldete sich der Fremde Mann.
"Danke Curtis", sagte Phil.
Curtis, so hieß er also.
Curtis nickte nur und verließ das Zimmer.
"Sag mir bloß, dass du noch etwas darunter hast", wandte sich Philip jetzt an Lucy und deutete auf das Handtuch. Sie wurde rot.
"Setz dich vor den Ofen"
Sie nickte und ging in Richtung Ofen.

Sorry, der Anfang ist leider nicht so spannend, ich hoffe ihr bleibt trotzdem dran!! ;)

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