Macklemore, Ryan Lewis
Das Abendessen war seltsam. Luca saß wie immer links von ihr, Luis rechts von ihr und Nico ihr gegenüber, aber etwas war anders. Nico und sie teilten ein Geheimnis, immer wieder suchte er ihren Blick, sie wich ihm so gut es ging aus, doch auch sie merkte, wie sie immer wieder zu ihm sah.
Gleichzeitig war es seltsam mit Luca, jedes Mal, wenn ihre Hände sich berührten zuckte seine Hand weg und auch ihr war es unangenehm.Sie wusste weder, was zwischen ihr und Luca war, noch, wieso sie Nico nicht mehr böse war. Vollkommen verwirrt stand sie als erste auf und verließ den Speisesaal. Nico und Luca sprangen gleichzeitig auf, um ihr nachzulaufen, und setzten sich beide wieder, als sie merkten, dass sie das gleiche vorhatten.
Später war es schließlich Nico, der zuerst bei ihr war. Er klopfte und ging rein, ohne lange zu warten.
Lucy saß auf ihrem Bett, die Beine angezogen und die Arme darumgeschlungen. Ängstlich starrte sie im Raum umher. Schnell schloss er die Tür, denn was hier passierte durfte niemand sehen. Um sie herum schwebten alle Gegenstände, die kleiner waren als das Tischlein neben ihrem Bett, einen halben Meter über ihrem normalen Platz."Lucy, wie ist das möglich?"
"Ich weiß es nicht", flüsterte sie.
"Ich kann es nicht kontrollieren"
Er konnte die Magie spüren, sie war ihm so vertraut wie seine eigene, doch hatte er keine Kontrolle.
"Du bist die einzige, die das rückgängig machen kann. Du kannst es, ich weiß das."
"Ich weiß nicht wie", sie blickte ihn mit großen Augen an, wieder schienen sich ihre Seelen zu berühren. Er spürte ihre Angst, die Panik, die in ihr aufstieg.
"Hör zu, du kannst das", versuchte er sie zu beruhigen, "du bist eine starke Magierin, du hast schon viel größeres vollbracht, das wird ein Klacks für dich sein."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ich kann nicht"Auch sein Herz schien schneller zu schlagen, auch er fühlte die Panik in sich aufsteigen, aber es war nicht seine. Was er fühlte, gehörte nicht zu ihm, und doch war es in ihm drin, ein Teil von ihm. Was passierte hier? Wie war das möglich?
"Alles wird gut Lucy", murmelte Nico. Er setzte sich zu ihr aufs Bett. "Wir schaffen das" Er zögerte, dann nahm er ihre Hand. Und auch wenn der Moment sehr unpassend war, griff er die Ereignisse des Nachmittags nochmal auf.
"Es tut mir leid, was ich gesagt habe, ich habe es wirklich nicht so gemeint, es ist nur... "
"Hör auf" Die Gegenstände knallte wieder auf ihren Platz zurück, sie zog ihre Hand weg. "Ich will nichts davon wissen."Er fuhr sich durch die Haare.
"Ich will dir helfen, Lucy. Das hier darf niemand erfahren. Du musst lernen, es zu kontrollieren."
Sie nickte.
"Wenn die anderen Magieunterricht haben, treffen wir uns in dem alten Übungsraum. Ich helfe dir mit deinen Kräften umzugehen."
Wieder nickte sie.
"Gut, dann gehe ich Mal wieder."Er verließ ihr Zimmer wieder an der Wand gegenüber ihrer Tür lehnte Luca. Er stieß sich von der Wand ab und lief auf Nico zu. Nico zog eine Augenbraue hoch.
"Was hast du bei Lucy gemacht?", fragte Luca.
"Wir hatten noch etwas zu klären", sagte Nico und wollte an ihm vorbei zu seinen Zimmer laufen, doch Luca schnitt ihm den Weg ab."Was hattet ihr zu klären?", Nicos Augenbraue wanderte weiter nach oben, von diesem 13 jährigen Pimpf »bedroht« zu werden amüsierte ihn, aber es machte ihn auch wütend. Von Luca ließ er sich gar nichts sagen.
"Das geht dich nichts an"
Er lief weiter, doch wieder stellte Luca sich ihm in den Weg. Nico stieß ihn zur Seite und drängte ihn gegen die Wand, dann sprach er ganz leise mit ihm."Wenn du meinst, du kannst so mit mir reden, wegen was auch immer du dir einbildest für sie zu fühlen, dann hast du dich gewaltig geschnitten. Vergiss nicht, wer du bist, Luca."
Er drehte sich um und ging weg. So ein Versager, es war einfach lächerlich, wie er Lucy für sich beanspruchte.Lucy. Sie war also tatsächlich eine Magierin. Unglaublich. All die Jahre hatte sie hier gelebt und nichts war irgendjemandem seltsam vorgekommen. Konnte es sein, dass magische Fähigkeiten erst so spät zum Vorschein kamen? Ohne auf den Weg zu achten lief er weiter. Auf einmal stand er vor einem altbekannten Wandbehang. Er war vor Arthurs Büro, aber wie war er hierher gekommen?
Der Reiter blickte ihn aus seinen eisblauen Augen an. Beinahe wirkte es silber. Silber. Sämtliche Alarmglocken begannen in seinen Kopf zu schrillen. Er übersah etwas, aber was war es nur?
Die Tür schwang auf. Verwirrt blickte er hinein. Arthur sah von seinem Schreibtisch hoch.
"Komm doch rein, Nico", sagte Arthur.
Nico ging rein und auf Arthurs Zeichen hin setzte er sich. Die Tür ging wie von alleine zu.
"Möchtest du mir etwas sagen?", fragte Arthur.
"Nein", murmelte Nico, "wobei, doch. Ich habe mich gefragt, ob du mir etwas über schwarze Magie erzählen kannst."
Arthur runzelte die Stirn. Dann nickte er und begann zu erzählen."Ursprünglich gab es weder gute, noch böse Magie. Alle Magier waren gleich, jeder hatte seine Spezialitäten, aber theoretisch konnte jeder das Gleiche. Eines Tages spaltete sich eine Gruppe von Magiern ab, natürlich nicht von jetzt auf nachher, es war ein langwieriger Prozess, aber schließlich lebten sie nach ihren eigenen Gesetzen und sie erfanden eine neue Magie. Die Magie war dunkel und böse. Sie war das komplette Gegenteil der ursprünglichen Magie. Man nannte sie die schwarze Magie."
"Der Wandbehang vor deinem Büro", begann Nico.
"Stellt die schwarze Magie bildlich dar. Der Mann ist stark an einem der Gründer orientiert. Gordon Black, er war wie gemacht für einen magischen Aufstand. Er ist schon lange tot, doch seine Familie wurde fortgeführt, die traditionellste aller Magierfamilien, von Grund auf böse. Und sie alle haben diese schönen, schrecklichen Augen."
Nico nickte nachdenklich. Die Augen. Sie waren wichtig, er wusste das."Danke, Arthur." Murmelte er und wandte sich zum Gehen.
"Nico, eine Sache noch", hielt Arthur ihn zurück. "Urteile nie zu hart und denk immer daran, nicht die Magie macht den Magier."
Verwirrt nickte Nico und verließ das Büro. Gordon blickte ihn aus eisblauen Augen an. Ihm lief ein Schauer über den Rücken. Schnell lief er davon, jetzt endlich in sein Zimmer.
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Magie - Auf welcher Seite stehst du?
FantastikLucy wird von ihrer Familie ausgesetzt, als sie fünf Jahre alt ist. Als eine Magiergemeinschaft sie findet, beschließt sie das verwaiste Kind aufzunehmen. Schnell gewinnt sie die Herzen der Magier, nur einer scheint sich über das neue Mitglied nicht...