Kapitel 5 - Das Lager

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Als ich aufwachte lag ich auf Tílamirs Schulter. Mein Arm war verbunden und ich konnte erkennen das der Engel hinter mir verführerisch mit den schwarzen Flügeln schlug. İch schlug Tílamir vorsichtig auf den Rücken. Sofort setzte er mich ab und schaute mir tief in die Augen um zu sehen ob alles in Ordnung sei.

"Was guckst du so? Mir gehts gut.",sagte ich

"Hey ihr beiden. Nicht einschlafen! Wir wollen weiter!", schrie ein Wächter. Sofort drehte ich mich und lief weiter. Angst stieg wie gerufen in mir auf und ich bekam Panik. Es dämmerte schon längst und die Wächter wurden nervös.

"Wir machen halt! Schlagt eure Zelte auf. Wir übernachten in dem Tal hier! Front A macht Feuer, der Rest sorgt für die Unterkunft!" ,schrie der Zwerg(unser Führer). Wir waren Front A. Ich hatte ein ungutes Gefühl im Magen und bat Tílamir auch seine Waffen mitzunehmen. Den Wächtern sagten wir dass wir gleich noch essen holen wollten. Und so begaben wir uns in den dichten Wald. Sofort schärften sich meine Sinne. Wir suchten also nach Holz. Nach.. brennbaren Holz.

"Siami!? Hast du das gehört?" ,fragte mich Tílamir.

"Das schreien? Das waren bestimmt unsere Leute. Die machen doch sowieso nur Mist!" ,gab ich gelassen zurück.

"Sicher? Ich war mir sicher es kam von unserem Lager!"

"Haha! Schön wär's!!" , scherzte ich um seine Ängste zu nehmen.

"Verstehst du denn nicht? Mein Bruder ist da drüben!"

Mein Atem setzte aus. Sein Bruder? Was für ein Bruder?

"Dann lass uns nachschauen gehen, wenn es so wichtig ist."

"Sehr gute Idee, Siami! Daran hatte ich ja garnicht gedacht.." Die Ironie in seiner Stimme gefiel mir überhaupt nicht! So gingen wir also wieder zurück. Erschrocken blieben wir stehen. Ruckartig spannte ich meinen Bogen und schoss einem feindlichen Krieger in sein Herz. Er sank zu Boden. Tílamir rannte zu seinem toten Bruder und begann zu weinen.

"Scheiße!", murmelte ich. Eine ganze Truppe feindlicher Krieger lief ein. Nur noch 15-20 unserer Krieger haben überlebt, Mich und Tílamir eingeschlossen. Ich spannte meinen Bogen und schoss den ersten 2 Kriegern in die Brust. Tílamir hielt sein Schwert direkt vor seinem Körper. Seine Augen waren Hasserfüllt. Zuerst lief er auf die Truppen zu, dann begann er zu rennen. Ich lief wie aus Reflex mit. Er stieß mit seinem Schwert in die Brust eines Zwerges und fechtete mit einem Elb. So kämpften wir also.

Als der letzte Krieger gefallen war atmete ich auf. Der Angstschweiß lief mit eiskalt den Rücken runter, während das Blut meine eiserne Rüstung bedeckte. Ich lief auf die toten Krieger zu. Vorsichtig zog ich die blutigen Pfeile aus drei Kriegern heraus.
"Tílamir, Siami! Gut gemacht. Wir Haben noch 2 Fronten. Es ist also nicht so tragisch. Die paar Toten zählen da auch nicht! Geht nun schlafen!", rief unser 'Chef'

"Die paar Toten zählen nicht? Das war mein Bruder", fauchte Tílamir,während er wie eine Furie mit dem Zeigefinger hin und her fuchtelte.

"Lass gut sein Tílamir!", sagte ich.

"Siami, lass du gut sein! Das war mein Bruder.."
"Ich rate euch schlafen zu gehen." ,keifte der 'Chef'.

"Ja, mein Herr.." , gab ich schnell zurück. Ich zog Tílamir hinter mir her bevor er irgendetwas zurück geben konnte. Ich begann zu rennen.

"Siami! Wo gehen wir hin?", schnaufte Tílamir

"Ich flüchte, siehst du das denn nicht???", keifte ich ihn an.

"Sei nicht so hysterisch!" ,fauchte er.

Gaeron - Der OzeanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt