Kapitel 11- Samstag

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Ich ließ mich in das weiche Bett fallen. Was für Tage. Ich wagte gar nicht daran zu denken was in den letzten Tagen alles geschehen war. Müdigkeit überkam mich. Vielleicht sollte ich wirklich mal wieder ein Auge zu machen. Schließlich war es die erste Nacht seit Tagen die ich wirklich ohne Angst und Schlaf nutzen konnte. Ich drehte mich auf meine linke Seite. Plötzlich klopfte es.

"Siami? Darf ich bitte reinkommen?"

Es war eindeutig Tílamir. Seine Stimme zu hören gefiel mir. Sie war tief, aber nicht so tief dass es wie ein brummen klang. Nein, sie war männlich, wirklich sexy um genau zu sein.

Schließlich anwortete ich: "Ja, aber sei leise."

Sofort kam er reingeplatzt.

"Mach Platz!" ,befahl er. Ohne eine Wort zu sagen rutschte ich zur Seite und signalisierte ihm, indem ich meine Decke hob, dass er kommen sollte.

"Danke."

Wir schwiegen. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ich wollte die Stille unterbrechen. Wusste aber nicht wie. Vorsichtig schaute ich mich im Zimmer um. Es war eine angenehme Einrichtung. Wirklich schön gestaltet.

"Denkst du auch gerade wie schön es hier ist?" , fragte mich Tílamir schließlich.

"Ja." , mehr konnte ich dazu nicht sagen.

Er legte seine Hand neben meine, ohne sie zu berühren. Seine Ohren stellten sich auf, als ich sie mit meinen Finger umschloss. Er zog seine Hand weg.

"Dann nicht!", gab ich wütend von mir und schnaufte. Ich drehte mich mit dem Rücken zu mir.

"Nur damit ich das tun kann.", sagte er und umarmte mich von hinten. Er umschloss vorsichtig meinen Bauch und vergrub sein Gesicht in meine Haare.

Langsam schloss ich meine Augen. Ich war schrecklich müde.


Die Sonnenstrahlen kitzelten leicht auf meiner Haut. Ich lag auf meinem Rücken. Als ich meinen Kopf leicht drehte, entdeckte ich wie Tílamir mit seine Gesicht zu mir da lag. Ich erschrak leicht. Sofort schlug er seine Augen auf.

Ein verschmitztes Lächeln kam über seine Lippen. Als ich ihm einen genervten Blick zuwerfen wollte verschwand sein Lächeln so schnell wie es gekommen war. Ich schaute ihn verwirrt an. Er sah aus wie als müsste er sich etwas verkneifen. Plötzlich nahm er mein Gesicht in seine Hände und drückte seine Lippen auf meine. Ich riss meine Augen auf. Wie versteinert lag ich da, konnte mich nicht bewegen. Er löste sich von mir. Schaute mich kurz an. Meine Gefühle spielten verrückt. Alles kribbelte. Alles fühlte sich so gut an. Ich zog ihn an mich. Ich küsste ihn. Zögerlich erwiderte er den Kuss.


"...Die Tür wurde mitten im Kuss aufgeschlagen. Soldaten standen nun mitten im Zimmer und zielten auf uns. Wir wussten nicht was wir tun sollten. Dann hatten sie meinen Mann einfach erschossen. Ich durfte dabei zusehen wie er sie vor meinen Augen erschossen hatten. Einfach so. Mich nahmen sie mit und sperrten mich ein. Nun arbeite ich hier. Ich bin eine Sklavin...eine verdammte Sklavin!" , ihr standen Tränen in den Augen und sie beäugte uns.

Tílamir umschloss meine Hand. Es fiel mir schwer aufrecht stehen zu bleiben. Diese Geschichte war echt hart zu verarbeiten.

"Siami? Möchtest du was trinken?", fragte mich Tílamir.

"Nein, lass uns ein wenig spazieren gehen!" , gab ich nur zurück und stand auf.

Wir liefen quer durch die Menschenmassen die sich versammelt hatten um der Frau zu zuhören. Die Sonne stand in ihrem Zenit. Wir waren auf dem Marktplatz. So viele Menschen auf einem Fleck hatte ich ewig nicht mehr gesehen.

Ja, Menschen gab es auch. Wenige Völker. Aber es gibt sie auch. Nun, wir waren jedoch in der Überzahl. Bei den Menschen heißen wir die 'übernatürlichen Wesen'. Mir gefiehl der Name nicht.


Wir sind nun also ein wenig gegangen.

"Du bist wunderschön.", sagte Tílamir nach einer Weile.

"Wer?" , fragte ich verwundert...Dumme Frage.

"Du."

"Danke."

"Bist du verheiratet?" Jetzt war ich verwundert. Wie kam er auf die Idee ich sei verheiratet?

"Nein. Es wird langsam spät. Es wird schon dunkel. Wir sollten zurück gehen. Sonst werden wir noch beklaut oder so.." , damit hatte ich das Gespräch beendet.


Auf dem Rückweg sagte niemand von uns was, weswegen ich beschlossen hatte auf mein Zimmer zu gehen.


Mittlerweile war es Nacht. Bald sollte die Sonne aufgehen. Ich hatte Durst. So schlich ich auf leisen Füßen über den kalten Holzboden. Ich gab keine Laut von mir.

"Hi." , hörte ich jemand hinter mir sagen. Er umarmte mich von hinten und gab mir einen Kuss auf meine nackte Schulter. Jetzt erst bemerkte ich dass ich nur untenrum was anhatte. Es war dunkel. Er konnte also nichts sehen. Das beruhigte mich.

"Tílamir!", keifte ich ihn an.

"Das ist mein Name!"

"Hör auf mich zu verfolgen!"

"Tut mir leid. Als dein Seelenverwandten kann ich leider nicht anders!", scherzte er. Nun musste ich mich allerdings umdrehen. Ich fuhr ihm mit meinem Finger über sein Bauch. Er hatte ein Sixpack. Ich umschloss seinen Nacken mit meinen Händen und zog ihn an mich. Leise flüsterte ich ihm ins Ohr.

"So leicht mach ich es dir nicht!"

Ich ließ ihn los und ging zurück in mein Zimmer. Ich legte mich ins Bett und schlief ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 25, 2015 ⏰

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