Kapitel 7 - Der Kuss

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Tílamir machte ein Feuer an und spannte ein Seil zwischen zwei Stöcker. Warscheinlich wollte er mit dieser Konstruktion den Hasen aufspannen?! Meine Gedanken bestätigten sich sofort. Ich spürte seinen Blick im Nacken als ich verzweifelt an dem Hasenschenkel nagte. Inzwischen ist es dunkel geworden. Als ich oben in den Himmel schaute entdeckte ich die Sterne.

"Schön oder?" , fragte Tílamir.

"Ja...durchaus.!" gab ich eilig zurück.

"Soll ich dir was erzählen, Siami?" fragte er mich wieder und als ich nickte fing er an irgendwas zu erzählen. " ...Tauchen wie Angst und Liebe. Ich sehe in den Sternen das leuchtende ertrinken unseres Lebens. Gestern, war mein Leben in eine Richtung geleitet. Heute ist es in eine andere Richtung. Gestern habe ich nicht geglaubt zu tun, was ich heute tat. Diese Dinge die von Zeit und Raum beeinflusst werden können wir nicht gestalten wie wir wollen. Es begann lange bevor wir in diese Welt hineingeboren wurden. Unser Leben ist nicht unser eigenes. Wir sind immer an andere gebunden sein. Vergangenheit und Zukunft. Es gibt einen natürlichen Ausgang von dieser Welt. Und diese die abhängen wollen, werden sich nicht gut fühlen. Egal was du tust..Es wird nie mehr als ein Tropfen auf einen heißen Stein oder einem ausgefüllten Ozean sein."

"Was ist ein Ozean, wenn er doch nur aus vergänglichen Tropfen besteht?"

"Einige Leben werden immer wichtiger sein als andere. Wenn ich das hier nicht überleben kann, möchte ich lieber sofort sterben. Wir werden unser ganzes Leben lang nach einer Sache suchen.", nun schweigte Tílamir. Was wollte er mir nur damit sagen?

Ich zwang mich dazu ihn anzuschauen. Seine Augen haben die Augenfarbe gewechselt. Sie sind inzwischen weiß. Er ist also ein Grau-Elb. Er schaute mir tief in die Augen und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie und er lief mit mir runter zur Küste.

"Wir sollten baden. Sonst stinken wir am Ende noch!", er lachte sich halb schlapp. Baden? Woher kam er denn bitte? Die meisten von uns kennen kein Wasser. Ich zog mich rasch aus und als er sich umdrehte um es mir gleich zu tun rannte ich in das kalte Wasser.

"Hey, was flüchtest du denn vor mir?", rief Tílamir und bewegte sich kichernd in das eisige Wasser. Einfach weiter, tiefer ins Wasser. Er lief ohne zu zucken auf mich zu. Als sein Kopf unterwasser war konnte ich ihn nicht mehr sehen. WO WAR ER HIN? Mindestens 2 Minuten war er nun unterwasser. Das war unmöglich! Direkt vor mir tauchte er auf. Er zog mich an sich ran und drückte seine Lippen auf meine. Seine Augen waren geschlossen. Ich konnte meine nicht schließen...dachte ich jedenfalls. Als sie mir jedoch zu fielen waren meine Hemmungen wie aufgehoben. Der Gedanke dass wir beide nackt im Meer waren machte es nur noch schlimmer. Ich schlung also meine Arme um ihn und begann ihn heftiger zu küssen. Der zuerst schüchterne Kuss wandelte sich von zärtlich in wild um. Seine Hände hielten mich an der Taille und zogen mich unterwasser. Ich konnte gerade noch so einatmen bevor wir vollkommen unterwasser waren. Ich machte meine Augen schlagartig auf als seine Lippen meine verließen. Er schwamm langsam um mich herum. Meine Luft ging mir, komischerweise, nicht aus, sondern ich bekam das Gefühl Jahre unterwasser bleiben zu können. °Wahnsinn° dachte ich und schloss meine Augen. Als ich einen Wasserstrom spürte entschloss ich mich aufzutauchen. Etwas drückte mich wieder nachunten. Eiskaltes Wasser umschloss mich erneut und eine Hand drückte mich unter den Wasserspiegel. Eine Minute...zwei Minuten...drei Minuten. Ich begann langsam zu ersticken, bis mir einfiel das ich mein sogenanntes ^Dolcharmband^ umhabe. ich drückte wie wild drauf rum und als sich die scharfe Klinge ausfuhr stach ich in den Bauch des Fremden. Ich tauchte auf. Die Luft ströhmte in meine Lunge und ließ mich wieder lebendig werden. Ein Krieger! Er wollte mich umbringen. Sofort rannte ich aus dem Wasser. Tílamir war blutverschmiert und stand am Ufer. Das Wasser färbte sich rot und zog die mind. 10 Leichen in ihren Bann. Tílamir rannte auf mich zu und küsste mich nur um sicher zu gehen das ich am Leben war. Wir rannten ohne was zu sagen zurück in den Wald. Die Krieger mussten unser Feuer gesehen haben. Ich begriff wieso Tílamir mich runterdrückte. Er wollte nicht das uns jemand sah. Tja, das war wohl zu spät gewesen. Meine Sinne schärften sich und wir rannten an der Küste entlang.

Gaeron - Der OzeanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt