Kapitel Drei- Tílamir

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Ich schlug meine Augen auf. Wo war ich? Meine Narbe brannte wie Feuer. Ich drehte mich vorsichtig um. Ich war in einem Bett. Identisch wie in der Pension. Ich schaute auf meine Narbe. Sie war angeschwollen und tat weh. Schnell verdeckte ich sie und machte meine Augen wieder zu . Wo war ich? Ich war eigentlich viel zu müde um auzustehen, aber dennoch quälte ich mich aus diesem federweichem Bett. Schlaftrunken bewegte ich mich auf die Tür zu. Meine Narbe brannte so stark ,dass mir schwindelig wurde. Nun wagte ich einen erneuten Blick auf sie drauf. Die Narbe blutete. Das war nicht normal. Ich konnte mich noch nicht mal errinern wie ich sie bekommen habe. Ich brauche ein Gefäß. Kurz bevor meine Mutter starb sagte sie mir ich muss immer wenn die Narbe blutet das Blut in einem Gefäß aufbewahren. Ich hatte schon ganze 4 Liter zusammen. Logisch, sie blutet ja auch alle 2 Monate. Doch diesmal war es anders. Ich schrie auf. Ich verlor viel Blut. Keinen klaren Gedanken konnte ich mehr fassen. Alles was ich weiß ist, dass ich die blutung stoppen musste. Ich drückte meinen einzigen Groschen auf die Wunde damit dass Blut nicht austrat. In diesem Moment kam Tílamir herein. Er hatte seine Haare zu einem Zopf zusammen gebunden. Seine Augen glühten in einem verführerischen grau-weiß als er auf mich zu stürmte. Ich lag vor

Schmerzen zusammengekrümmt auf dem Boden. (Kein Wunder das er sich auf mich stützte!)

"Siami! Du blutest!", keuchte er

"Ich werde eine Binde holen! Beweg dich nicht vom Fleck!" Und schon war er im Nebenzimmer verschwunden. Als ob ich mich bewegen könnte. Ich spürte wie das Blut langsam wieder in seiner gewohnten Blutbahn entlang floss. Mein Pullover hatte sich in der Zwischenzeit voller Blut gesogen. İch vetsuchte mich vergeblich zu beruhigen. Als Tílamir in den Raum gestürmt kam war die Narbe wieder fast verschlossen.

"Warte, lass mich das machen!", flüsterte ich ihm zu als er meinen Arm verband. Er sagte kein einziges Wort und schaute mich nur an.

"Ist was?",fragte ich ihn.

"Ich dachte du stirbst! Was soll denn da sein?", gab er schnippisch zurück

"Wie kommst du überhaupt hier rein?"

"Die Frage ist eher wieso du in meinem Bett geschlafen hast!"

"Das ist mein Zimmer!!"

"Nein Siami, du irrst. Das Hier ist mein Zimmer. Wieso Bist du überhaupt hier?"

"Ich wurde zuhause vertrieben."

"Deswegen bist du Ja auch in der Pension für die Krieger,Klar!"

"Ja ge..warte...Du sagtest Pension für die Krieger?"

Was geht hier vor sich? Pension der Krieger. Ha! Das ich nicht lache.

"Tílamir, Sag mir was hier vor sich geht?!"

"Also gut. Wie du sicherlich weißt, kommen täglich Menschen aus aller Welt hier her um in den Krieg zu ziehen. Jedes Jahr um diese Zeit kommt aus jedem Dorf ein sogenannter 'Hauptkrieger' in diese Pension um als führender Krieger die Truppen von Gaeron zu leiten. Da es aber nur 2 Haupttruppen gibt werden 4 Wesen ausgewählt. 2 an Der Front Und 2 am Abschluss. Aber keine Sorge, es sind 100 Krieger da. Die Chance das wir ausgewählt werden besteht 1 zu 100."

Ich konnte nicht glauben was meine Ohren dort hörten. Die Panik kam langsam hoch und ich begann wie wild im Zimmer auf und ab zu laufen. Was wenn ich ausgewählt werde? Tílamir packte mich am Arm und zog mich ruckartig nach hinten. Ich stolperte. Tílamir (wer hätte Es gedacht?) fing mich natürlich Auf.

"Tílamir der Gentleman...", murmelte ich.

Ich war mir sicher dass er es gehört hatte.

"Siami, zieh dich ordentlich an, die Auswahl beginnt bald.",sprach Tílamir. Als ich auf den Flur trat um zurück zu meinem Zimmer zu gelangen fiel mir die eisige Kälte auf. Sie umschloss förmlich meinen Körper und ließ mich erschaudern. Als ich in meinem Zimmer war zog ich mich rasch um.

Ich trat nach draußen. Es begann schon zu dämmern und die Wächter liefen durch die verlassenen Gassen. Als Tílamir neben mir auftauchte war mir klar: Die Auswahl beginnt jeden Moment.

Gaeron - Der OzeanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt