Chapter 20

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Ungläubig sah er mich an. Als könne er nicht glauben, dass ich ihm dieses Versprechen nicht geben konnte. Es ging einfach nicht. Wer konnte mir versprechen, dass Niall und ich nie streiten würden? Was wäre, wenn wir stritten und ich keinen Ausweg wüsste, als mich wieder zu ritzen?

"Es tut mir wirklich leid Niall." Jetzt nickte er. "Ich kann es ja irgendwo auch verstehen. Aber kannst du versuchen, es nicht mehr zu tun?", fragte er. Nun war ich diejenige, die nickte und ihm in die Augen sah. Sie strahlten so schön blau, ich liebte seine Augen einfach. Dann sah ich auf seine Lippen. "Niall, ich will dich nicht verlieren. Bitte lass mich nie alleine", flüsterte ich.

"Das werde ich nicht. Ich verspreche es dir!"

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Die Musik war laut, aber die Jungs waren besser als jemals zuvor. Gemeinsam mit Lou stand ich am hinteren Rand der Bühne, vorne wäre es zu auffällig und gefährlich für uns gewesen, deshalb konnten wir nur die Rücken der Jungs sehen. Gerade sangen sie You&I und es klang grandios. 

Da ich noch nicht sonderlich viele Songs von Midnight Memories gehört hatte, gehörte You&I definitiv zu meinen Lieblinssongs und ich brach in Tränen aus, als die Jungs sangen. Sie legten so viel Gefühl in jede einzelne Zeile des Songs, es war so ehrlich. Und mir bedeutete dieses Lied ab diesem Zeitpunkt alles. Lou neben mir hatte auch schon Tränen in den Augen, sie berührten die Stimmen der Jungs auch sehr. 

Niall schielte einmal kurz zu mir. Es war nur ein ganz kurzer Moment, vielleicht zwei Sekunden lang, aber wir lächelten uns an, und es war, als würde die Zeit stehen bleiben. Noch nie habe ich so etwas intensives gespürt, wie ich es bei ihm empfinde. Und das Kribbeln, für das er verantwortlich ist, verschwand nicht. Auch nicht, obwohl ich mich eigentlich schon dran gewöhnt haben müsste. Aber es blieb, und so blieb mein Herz auch kurz stehen, als mein Freund mich ansah und grinste. 

Spätestens das war der Moment, wo ich wusste, dass ich ihn niemals verlassen würde. Das ich es einfach niemals könnte.

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Abends saßen wir alle gemeinsam an der Hotelbar und lachten über das Konzert. Die Jungs redeten über Dinge, die sie während des Auftritts gemacht hatten und ich hörte aufmerksam zu. Niall sah zwischendurch immer mal wieder zu mir und lächelte leicht. Aber irgendwie war er anders. Etwas machte ihn total nachdenklich, und ich begann mir Sorgen zu machen. Er hatte nicht mehr besonders viel mit mir geredet. Auch Harry schien das mittlerweile bemerkt zu haben, denn er sah mich fragend an und zog eine Augenbraue hoch. Ich schüttelte nur leicht meinen Kopf und zuckte mit den Schultern. Ich fragte mich echt, was Niall dachte. Und ich war mir dabei ziemlich sicher, dass es was mit dem Ritzen zutun hatte. Ob er es mir übel nahm?

Ziemlich spät erst waren wir alle auf unsere Zimmer gegangen, aber Niall hatte es nicht in Erwägung gezogen, bei mir zu bleiben oder mich zu sich einzuladen. Also lagen wir in getrennten Betten in getrennten Zimmern, beide alleine. Hing er auch seinen Gedanken nach? Dachte er an mich?

Kurz hatte ich überlegt, ob ich zu ihm gehen sollte, aber dann wusste ich nicht, ob er mich bei sich haben wollte. Sonst hätte er mich doch gefragt, oder? Plötzlich kamen die ganzen Gefühle wieder hoch, dass alleinsein, das Gefühl, überflüssig zu sein. Ungeliebt, allein, einsam, belogen, überflüssig. So fühlte ich mich gerade. Tränen liefen über meine Wangen, klebten an meinem Hals, verklebten meine Wimpern. Ich bekam keine Luft und begann zu husten, dann war es endgültig vorbei und ich hyperventilierte. Erst liefen noch mehr Tränen über meine Wangen, meine Nase war zu. Ich schluchzte und schnappte nach Luft, atmete immer schneller ein und aus, bis mir ganz schwarz vor Augen wurde und sich alles drehte. Ich versuchte aufzustehen, immer nasser wurden meine Wangen und selbst mein T-Shirt weichte am Hals schon auf. Wieder wurde mir schwindlig, meine Atmung verschnellerte sich weiter und das Schluchzen hörte auch nicht auf. Langsam bewegte ich mich in Richtung Tür und versuchte, gerade zu laufen und nicht umzukippen. Ich tastete mich weiter voran, bis ich vor seiner Tür stand. Mit zittriger Hand klopfte ich, immer wieder verlor ich beinahe das Gleichgewicht, Luft bekam ich auch keine mehr. 

Als die Tür aufging, bekam ich nur noch ein Wort raus, bevor mir komplett schwarz vor Augen wurde und ich das Gefühl hatte, umzukippen.

"Niall!"

Als ich aufwachte, lag ich in einem Bett. Es war hell, und ich musste mich an das Licht gewöhnen. Mein Shirt klebte an mir, meine Wimpern klebten ebenfalls zusammen. Neben mir lag Harry, der auch schon wach war und mich nun mit einem besorgten Blick bedachte. "Was ist passiert, Süße?" Als Nialls Blicke von gestern sich wieder in mein Gedächtnis schlichen, stiegen mir wieder die Tränen in die Augen. "Ich hab mich so alleine gefühlt, und Niall wollte mich nicht bei sich haben. Ich hab Angst, ihn zu verlieren, weil ich mich geritzt habe!" 

Harry nahm mich ohne weitere Worte in den Arm und strich mir sanft über den Rücken. "Du solltest ihn fragen, vielleicht macht er sich auch einfach nur Sorgen, so wie ich. Geh zu ihm", meinte Harry. Ich drückte mich näher an ihn, er beruhigte mich total. "Danke, dass ich heute Nacht hierbleiben durfte!" Er lächelte. "Kein Problem Maus, ich mein, du bist vor meinen Augen zusammengebrochen, soll ich dich da einfach liegen lassen?" Ich lächelte jetzt ebenfalls. 

Er war der beste beste Freund der Welt.

Ich klopfte vorsichtig an Nialls Zimmertür. Warum gab es hier auch keine Klingeln?! Er öffnete kurz darauf die Tür und gähnte einmal zur Begrüßung. "Was machst du denn hier?", fragte er, als wäre es total unglaubwürdig, dass ich vor seiner Tür stehe. "Ich hab mich einsam gefühlt und ich hab das Gefühl, du hast ein schlechtes Bild von mir", murmelte ich und sah auf den Boden, ich wollte ihm nicht in die Augen schauen, die ich so sehr liebte, und auch immer lieben würde. 

"Ach Prinzessin, ich war gestern einfach nur müde vom Konzert, tut mir leid. Hey, schau mich an! Pass auf, es ist okay, dass du dich geritzt hast. Es gehört zu deiner Vergangenheit, und die gehört zu dir. Und dich liebe ich! Und zwar nur dich." Auf seine Rede folgte ein langer Kuss.

Aber trotzdem hatte ich das Gefühl, das ihn etwas bedrückte.

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Hi my lovely readers. I'm so sorry that I haven't updatet last monday, but I've been so busy and now I do not really have an idea to go on with this story... I don't now if I can update tomorrow, I'm in school all day and I have to learn... I'm so incredibly sorry!

Thank you for reading this, I'd love if you'd vote and comment on this chapter!

Bye, love you all,

Anni

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 16, 2014 ⏰

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Moments of Love (Fortsetzung von 'Moments in Life')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt