Trotz der wieder eingekehrten Ruhe konnte ich mich nicht konzentrieren.
Mir wollte das vorhin belauschte Gespräch einfach nicht aus dem Kopf gehen.Beide Stimmen waren mir von vornherein bekannt vorgekommen, aber ich hatte bis jetzt nur eine zuordnen können, die von Aragorn. Doch auch bei der Anderen hatte ich das Gefühl sie zu kennen, so als hätte ich sie schon mehr als einmal gehört.
Aber mir wollte einfach nicht einfallen wo.Die nächsten drei Tage verliefen im Vergleich zu den Letzten ereignislos.
Doch am Mittag des 24. Oktobers kehrte mein Bruder erschöpft von Elronds Haus zurück und erzählte mir Frodo sei aufgewacht und Gandalf hätte schon nach ihm gesehen.
Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer.Und sie sollte nicht die Letzte sein.
Denn mit der Nachricht von Frodos Erwachen kam auch die Nachricht, dass Elrond zur Feier des Selbigen ein Abendessen ausrichten wollte.
Es sollte schon am Abend sein und so war ganz Imladris umso geschäftiger.
Als ich am Abend nach Hause kam, war ich schon spät dran, also beeilte ich mich.
Schnell zog ich mir ein fliederfarbenes Samtkleid über, band mir meine Haare zurück und machte mich wieder auf den Weg.Um genügend Beinfreiheit zu haben raffte ich mein Kleid und rannte den restlichen Weg, bis ich an Elronds Haus angekommen war.
Ich hatte mit meinen Großeltern verabredet sie dort zu treffen, deswegen waren sie die ersten nach denen ich Ausschau hielt.
Nachdem ich sie entdeckt hatte beeilte ich mich zu ihnen zu kommen und mich neben sie zu setzten.
Ich saß zur Linken meiner Großmutter unweit von Mithrandir, zu meiner Rechten saß Arwen.
Frodo, seine Begleiter und einige Zwerge saßen am anderen Ende der Tafel und schienen sich angeregt zu unterhalten.
Mir gegenüber saß die Elbe namens Thôriel und neben ihr Legolas.
Arwen hatte mir erklärt, dass die Beiden verlobt wären.
Doch fiel mir auf, dass sie während des Essens kaum ein Wort miteinander sprachen und auch sonst nicht sehr vertraut wirkten.Nach der Mahlzeit versammelten sich alle in der Halle des Feuers.
Ich stattdessen entschied mich etwas raus zu gehen, denn ich hatte den ganzen Tag damit verbracht den Vorbereitungen für das Fest zu Helfen und nun sah ich meine Chance mich etwas zu Entspannen.
Also setzte ich mich auf eine Bank neben dem Eingang und betrachtete den Himmel. Hunderte Jahre sind genug Zeit um alles über die Sterne herauszufinden und ich war schon immer an Astronomie interessiert.
Ich war wohl nicht die Einzige, welche die Gelegenheit genutzt hatte um die Halle zu verlassen, denn nur kurze Zeit später verließen auch Frodo und sein Onkel die Halle des Feuers.
Als die Beiden aus Hörweite gelangt waren genoss ich wieder die nächtliche Ruhe.
Doch das sollte nicht lange so bleiben.
Denn nach einiger Zeit öffnete sich wieder das Tor und heraus traten Legolas und Thôriel.
Sie schienen in einen Streit verwickelt zu sein, weswegen ich mich schnell in den Schatten zurückzog.
An einer Gabelung des Weges trennten sich ihre Wege, während Thôriel den Weg nach links nahm kehrte Legolas wieder um und kam direkt auf mich zu.
Da es keinen Sinn gemacht hätte zu flüchten, gab ich mich zu erkennen.
„Hat Euch das Fest gefallen?" fragte ich leise, während ich langsam aus dem Schatten trat.
„Ja, sehr gut sogar. Warum fragt Ihr?" antwortete er erstaunt.
„Während des Abendessens wirktet Ihr nicht sehr zufrieden. Lag es an der Mahlzeit?"- „Nein, das Essen war ganz ausgezeichnet, aber..."-
„Aber, Eure Sitznachbarin und Ihr, ihr habt Euch nicht sehr gut verstanden, oder?"Mit einem verwunderten Blick antwortete er:
„Ist das so offensichtlich?"-
„Nein, nicht wirklich. Doch ich bin eine gute Beobachterin. Details, die Viele übersehen, fallen mir auf. Also kann ich Euch beruhigen, Euer Geheimnis ist bei mir sicher. Allerdings habe ich noch eine Frage."Er wirkte etwas überrascht, doch sagte: „Natürlich, fragt nur."-
„Nun, Arwen erzählte mir, Ihr seid mit Thôriel verlobt und ich frage mich: Warum wollt Ihr jemanden heiraten, mit dem Ihr euch nicht gut versteht?"-
„Mit dieser Heirat würde ich einerseits die Verbindungen unseres Landes stärken, andererseits könnte ich so meinem Vater zeigen, dass ich Verantwortungsbewusstsein besitze."Bevor ich etwas darauf antworten konnte, öffnete sich wieder die Tür des Gebäudes und meine Großeltern traten hinaus.
Nachdem sie mich entdeckt hatten, machten sie Anstalten auf mich zuzukommen.
Schnell verabschiedete ich mich von meinem Gesprächspartner und kam ihnen entgegen.
Als ich bei ihnen ankam erklärte mir meine Großmutter es wäre sehr unhöflich gewesen, die Halle einfach so zu verlassen.
Weiter meinte sie, dass wir uns beeilen sollten, da ich morgen die Versammlung mit Herrn Elrond hatte und dafür ausgeschlafen und munter sein sollte.
Ich tat was sie mir sagte und so schlief ich innerhalb kürzester Zeit.
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Die Botin der Galadriel
FanficAls, im Jahr 3018, Myrion Cuthalian, eine ganz normale Elbe, zum Rat Elronds gerufen wird, ahnt sie noch nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird. Denn als sie zusammen mit den neun Gefährten ganz Mittelerde bereist, fängt ihr Herz an, ander...