Die ersten Wochen unserer Wanderschaft waren geprägt von ödem, kargem Land, kaltem Wind und sonnenlosen Tagen.
Um der Aufmerksamkeit feindlicher Augen zu entgegen, denn Saurons Späher wurden hier nicht selten gesehen, wanderten wir auf kleinen Wegen, welche meinem Volk und einigen wenigen der Dúnedain bekannt waren.
Während Mithrandir mit Aragorn voran ging und Gimli und die Hobbits ihnen folgten, variierte ich, doch meistens lief ich neben Legolas, als einer der letzten.
Die Wanderung war mühsam und freudlos, jeder Tag begann nachmittags mit einer kargen, kalten Mahlzeit, denn meist konnte kein Feuer gemacht werden, und wenn die Dämmerung hereinbrach wanderten wir weiter.
Doch sobald der Morgen graute suchten wir uns eine Lagerstelle, um während des Tages gut verborgen schlafen zu können.
Alle paar Stunden war ein Wachwechsel, manchmal über nahm ich die Wache eines andere, der mehr Schlaf brauchte als ich, dann las ich in meinem Buch.
Ich kannte es zwar schon auswendig, doch mich faszinierten die Geschichten darin zu sehr, es enthielt Geschichten über die zwei Bäume Valinors und das erste Zeitalter.
Manchmal leistete mir Legolas Gesellschaft und wir redeten.
Während der Wanderungen jedoch, richtete ich meine Konzentration auf die Straße denn meistens waren zu ihrer Seite tückische Moore oder steile Abhänge.
Doch nach zwei Wochen begann sich das Wetter zu ändern, der zuvor kalte und durchdringende Wind legte sich und richtete sich nach Süden.
So verschwanden die dicken Wolken und die Sonne erhob sich über den Bergen.
Wir erreichten einen schmalen Pfad, gesäumt von Hulstbäumen, oder Stechpalmen.
In der Nacht mussten wir die Grenzen Eregions (Hulstens) passiert haben.Im Süden ließen sich die Spitzen von Celebdil (Silberzinne), Fanuidhol (Wolkenkopf) und Caradhras (Rothorn) erkennen, dahinter lagen die Wälder Lóriens, meine Heimat.
Vorne unterhielten sich Gandalf und Frodo, doch als Gimli, Legolas und ich herankamen sagte Pippin gerade: „Doch, das habe ich manchmal getan, aber ich erinnere mich nicht mehr Frodo hat einen besseren Kopf für derlei Dinge."
Gimli antwortete ihm mit einem Leuchten in seinen Augen: „Ich brauche keine Karte. Das ist das Land, wo unser Väter einst arbeiteten, und das Bild dieser Berge habe wir in vielen Werken aus Metall und Stein festgehalten und in vielen Liedern und Erzählungen.
Sie spielen eine große Rolle in unseren Träumen: Baraz, Zirak und Shatûr.
Erst einmal in meinem Leben habe ich sie von weitem wirklich gesehen, aber ich kenne sie und ihre Namen, denn unter ihnen liegt Khazad-dûm, die Zwergenbinge, die jetzt schwarze Grube heißt, Moria in der Elbensprache.
Dort drüben erhebt sich Barazinbar, das Rothorn, der grausame Caradhras und dahinter sind Silberzinne und Wolkenkopf: Celebdil der Weiße und Fanuidhol der Graue, die wir Zirak-zigil und Bundushatûr nennen. Dort teilt sich das Nebelgebirge und zwischen beiden Gabeln liegt das tief verschattete Tal, das wir nicht vergessen können: Azanulbizar, das Schattenbachtal, das die Elben Nanduhirion nennen."Als ich hörte wie Mithrandir sagte: „Das Schattenbachtal ist unser Ziel.", machte mein Herz einen Sprung.
Wir würden zu den Wäldern Lóriens gelangen, ich würde meine Heimat wiedersehen.
Gandalf redete weiter: „Wenn wir den Pass erklimmen, der Rothornpass heißt, am anderen Ende des Caradhras, dann kommen wir über den Schattenbachsteig hinunter in das tiefe Tal der Zwerge.
Dort liegt der Spiegelsee, und dort hat der Fluss Silberlauf seine eisigen Quellen."-„Dunkel ist das Wasser des Kheled-zâram", erwiderte Gimli, „und kalt sind die Quellen des Kibil-nâla.
Mein Herz zittert bei dem Gedanken, dass ich sie vielleicht bald sehe."-„Mögest du dich des Anblicks erfreuen mein guter Zwerg!
Aber was immer du tun magst, wir jedenfalls können in diesem Tal nicht bleiben. Wir müssen entlang des Silberlaufs in die geheimen Wälder gehen und auf diesem Weg zum großen Strom, und dann..." Mithrandir hielt inne.„Und wohin dann?", fragte Merry neugierig. „Zum Ziel unserer Reise - am Ende", antwortete Gandalf, „Zu weit voraus können wir nicht schauen.
Lasst uns froh sein, dass wir den ersten Abschnitt bewältigt haben.
Ich glaube wir sollten hier rasten. Die Luft ist bekömmlich in Hulsten.
Viel Böses muss ein Land befallen, ehe es die Elben ganz vergisst, die einstmals hier wohnten."-„Das ist wahr.", schaltete sich nun Legolas ein, „Doch gehörten die Elben dieses Landes zu einem Volk, das uns, den Waldelben, fremd war, und die Bäume und das Gras erinnern sich ihrer nicht mehr.
Nur höre ich, wie die Steine um sie klagen: Tief gruben sie uns aus, schön verarbeiteten sie uns, hoch bauten sie uns, aber sie sind fort. Sie sind fort vor langer Zeit suchten sie die Anfurten."-
„Nicht alle, es waren die Noldor unter Celebrimbor, die hier große Werkstätten bauten und Handel mit den Zwergen Morias trieben.
Hier wurden die Ringe der Macht geschaffen.
Doch als Eregion fiel und das Westtor Khazad-dûms sich schloss, blieb das Land verlassen.
Viele der Noldor gingen zu den Anfurten oder nach Imladris, doch einige gingen unter der Führung Galadriels und Celeborns nach Lórien, wo unter ihnen die Mallornbäume gediehen.", erwiderte ich.Inzwischen hatten wir uns auf einer kleinen Anhöhe niedergelassen, auf welcher einige große Steine gut Schutz boten.
Doch an diesem Tag konnte ich nicht schlafen, also hielt ich Wache.
Am Nachmittag, als niemand mehr schlief und wir zum ersten Mal seit langem ein Feuer machten, unterhielt ich mich mit Mithrandir, während Merry und Pippin von Boromir den Umgang mit dem Schwert gelehrt bekamen.
Nach kurzer Zeit gesellte sich auch Gimli mit dazu und ich wandte mich ab, hörte aber trotzdem noch zu, so bekam ich mit wie Gimli zu Gandalf sagte: „Wenn mich jemand nach meiner Meinung fragen würde, was natürlich keiner tut, wie ich weiß, würde ich vorschlagen dass wir einen kleinen Umweg machen.
Gandalf, wir könnten durch die Minen Morias machen, mein Vetter Balin würde uns einen königlichen Empfang bereiten."Ich wollte mich gerade wieder erneut in die Konversation einmischen, als ich Gandalf sagen hörte: „Nein, Gimli, den Weg durch Moria würde ich nur einschlagen wenn ich keine andere Wahl hätte."
Erleichtert atmete ich aus und gesellte mich zu Legolas, welcher etwas abseits stand und Ausschau hielt, da ein undefinierbares Ding direkt auf uns zu hielt.
Nun hatten es offenbar auch die anderen gesehen, denn Sam fragte verängstigt: „Was ist das denn?"
Worauf Gimli knapp sagte: „Gar nichts, wohl nur ein Wolkenfetzen."
Doch Boromir hatte Einwände: „Der sich aber schnell bewegt und gegen den Wind"
Boromir hatte recht, das war ungewöhnlich.
Jetzt war die schwarze Wolke so nah, dass man erkennen konnte was es war.
Doch bevor ich etwas sagen konnte rief auch schon Legolas, der die Wolke ebenfalls korrekt identifiziert hatte: „Crebain, aus Dunland."
Sodass ich nur noch ein „In Deckung" in Richtung der anderen rief, die sich sofort drauf und dran machten sich zu verstecken.
Da Aragorn bereits unser Gepäck versteckt hatte, kümmerte ich mich nicht mehr darum sondern zog das Pony unter einen Felsvorsprung und redete ihm gut zu, während ich mich an die Felswand drückte um von der Luft aus nicht nicht gesehen zu werden.
Es dauerte eine Weile bis die Vögel vorüber gezogen waren, doch dann kamen alle aus ihren Verstecken.
„Das waren Späher Sarumans, sie Kundschaften den Weg nach Süden aus. Hulsten ist nicht mehr sicher, und dann wird das Rothorntor auch bewacht.
Wir müssen jetzt besonders vorsichtig sein, dass wir ungesehen hinüberkommen, kann ich mir nicht vorstellen. Aber daran denken wir wenn es soweit ist. Doch wir müssen uns mit dem Aufstieg beeilen." rief Mithrandir aufgebracht.Den Rest der Tages hielten wir uns versteckt, denn es war beschlossen worden, dass wir aufbrachen sobald es dunkel war.
Hin und wieder flogen einige Crebain über uns hinweg, als die Sonne jedoch hinter dem Horizont verschwand, zogen auch die Vögel nach Süden.
Und als es zu dämmern begann fingen wir an weiter zu gehen, wir änderten unsere Richtung nach Osten, sodass die, im Licht der untergehenden Sonne rot schimmernde, Spitze des Caradhras vor uns lag.
Nach und nach klarte der Himmel auf und man konnte einen Stern nach dem anderen sehen.
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Die Botin der Galadriel
FanficAls, im Jahr 3018, Myrion Cuthalian, eine ganz normale Elbe, zum Rat Elronds gerufen wird, ahnt sie noch nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird. Denn als sie zusammen mit den neun Gefährten ganz Mittelerde bereist, fängt ihr Herz an, ander...