Der Abstieg des Berges war mindestens genauso anstrengend wie der Aufstieg, denn obgleich kaum Schnee mehr in den tieferen Lagen lag, waren wir alle vom Aufstieg und der Übernachtung auf dem Berg ermüdet.
Gegen Abend machten wir am Fuß des Berges halt, um etwas zu rasten und ein Nachtlager vorzubereiten.
Gandalf verteilte ein weiteres Mal miruvor aus Imladris.
Diesmal nahm ich ihn an, denn der Wind war immer noch kalt, und ich war zu genüge durchgefroren.
Er wärmte von innen, und ich konnte beinahe spüren, wie die Wärme und mit ihr die Kraft in meine Fingerspitzen zurückkehrten.
Ein Teil des übrigen Proviants wurde aufgeteilt und gegessen, bevor der graue Zauberer eine Beratung zusammenrief.„Heute Nacht können wir nicht weitergehen." erklärte er uns, „Der Angriff auf dem Rothornpass hat uns erschöpft. Wir sollten hier etwas rasten."-
„Und wohin sollen wir dann gehen?", fragte Sam erschöpft.
„Schlagen wir uns zur Pforte von Rohan durch und dann über die Westfold zu meiner Heimatstadt." schlug Boromir vor.
Aragorn hielt dagegen: „Die Pforte von Rohan führt uns zu nah an Isengart heran!"
Nun mischte sich auch Gimli mit ein: „Überschreiten können wir den Berg niemals, gehen wir unter ihm hindurch. Lasst uns den Weg durch die Minen von Moria gehen. Dass wir diesen Weg einschlagen, wird der Feind am wenigsten erwarten."
Jetzt erhob auch ich das Wort: „Eine Mehrzahl der Moria-Orks wurde in der Schlacht der fünf Heere vernichtet oder zerstreut."
„Das ist wahr, aber kann Hoffnung bestehen, dass Moria noch frei ist?", antwortete Legolas.
Gandalf hatte nachdenklich schweigend zugehört und ergriff nun das Wort: „Uneinigkeiten nützen uns nichts. Lasst den Ringträger entscheiden. Frodo?"
Der Hobbit sah nachdenklich aus und schien unsere Möglichkeiten abzuwägen, zwischendurch warf er einen unschlüssigen Blick in Gandalfs Richtung.
Dann hatte er sich entschieden: „Wir werden durch die Minen gehen."
Nachdem Gandalf dies noch einmal bestätigte, war es beschlossene Sache.
Es gab ein längeres Schweigen, denn jeder war in seinen eigenen Gedanken.
Ich war wahrscheinlich nicht die einzige, welche mit Bedenken an unseren bevorstehenden Weg durch Moria dachte.Ich hatte zwar die Wahrheit erzählt als ich gesagt hatte, dass viele der Orks aus Moria umgekommen und zerstreut worden waren, doch wusste ich auch, dass sich trotzdem wieder Orks aus der Ferne zu Horden sammelten.
Außerdem war ich nicht erpicht darauf für vier Tage oder mehr unter die Erde zu gehen. Obwohl ich die Minen nach ihrem Fall noch einmal durchschritten hatte und währenddessen nicht umgekommen war, hatte ich ein mulmiges Gefühl.Damals war ich alleine gewesen und ein dringlicher Auftrag hatte es erfordert. Zweimal wäre ich beinahe von Orks entdeckt worden, als ich durch die Hallen schlich.
Den Valar sei Dank schien sie beides Mal etwas soweit abzulenken, dass ich mich mit meinem Mantel tarnen konnte.Abrupt wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als plötzlich Aragorn aufsprang und rief: „Wie der Wind heult! Er heult mit Wolfsstimmen. Die Warge sind nach Westen über das Gebirge gekommen!"-
„Müssen wir noch bis morgen warten?", fragte Boromir, „Wie weit ist es nach Moria?"-
„Es gab ein Tor südwestlich des Caradhras, etwa fünfzehn oder zwanzig Meilen." antwortete ihm Gandalf.
„Dann lasst uns morgen früh, sobald es hell ist, aufbrechen. Denn der Wolf, den man hört ist schlimmer, als der Ork, den man fürchtet."
Aragorn nickte zustimmend: „Richtig, aber wo der Warg heult, da lauert auch der Ork."
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Die Botin der Galadriel
FanficAls, im Jahr 3018, Myrion Cuthalian, eine ganz normale Elbe, zum Rat Elronds gerufen wird, ahnt sie noch nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird. Denn als sie zusammen mit den neun Gefährten ganz Mittelerde bereist, fängt ihr Herz an, ander...