"Oh Cat, das tut mir so unendlich leid! Ich wusste nicht, wie du dich fühlst. Ich wollte mit dir reden und dich anrufen aber mein Handy wurde mir abgenommen und deshalb habe ich Simon gesagt, er soll dich zu mir schicken. Das mit dem Sterben habe ich niemals gesagt, das musst du mir glauben. Ich wäre wahrscheinlich sogar der letzte, der darüber Witze macht, weil meine Mutter erst gestorben ist."
"Deine Mutter ist gestorben? Wieso hast du denn nichts gesagt?", sagte sie besorgt.
"Alexander hat es mir gesagt, als ich dich rausgeschickt habe. Ich wollte dich damit nicht belasten, das war überhaupt nich böse gemeint, Cat."
Sie strich mir meine Tränen weg und ich ihre und schließlich umarmten wir uns. Ich hatte ihre Nähe so vermisst. Sie legte ihren Kopf an meine Halsbeuge und als wir uns trennten gab sie mir einen Kuss auf die Wange, was mir zeigte, dass sie mir verziehen hatte.
"Ich liebe dich, mein dummer und bester Freund!", sagte sie mit Tränen in den Augen, musste aber auch lächeln.
"Ich dich auch!", antwortete ich wahrheitsgemäß.
"Magnus?"
"Hm?"
Sie hatte sich zu mir ins Bett gelegt und schaute mich nun an.
"Weißt du wie es jetzt weiter geht mit dir oder mit uns?"
Ich schaute sie auch an, nur dass ich einen fragenden Gesichtsausdruck hatte.
"Wie meinst du das?"
"Naja, du hast in eineinhalb Wochen Geburtstag und Abitur wirst du nicht schreiben können, höchstens Nachprüfung in den Ferien könntest du noch schaffen und was ist das mit dir und Alec? Du kannst so nicht weiter machen, sonst entstehen noch mehr Unverständlichkeiten."Ich ließ mir ihre Worte durch den Kopf gehen und musste feststellen, dass sie recht hatte.
"Ich weiß das doch, Cat! Aber ich habe das Gefühl, dass ich noch gar keine Zeit hatte, das alles zu verarbeiten. Und dieses leblose Zimmer hilft mir ehrlich gesagt auch nicht, mir Hoffnung zu verleihen. Ich muss raus und brauche etwas Zeit für mich. Könntest du mal fragen, ob das geht?""Klar, Magnus. Aber ich kann nichts versprechen, ich denke mal ich bin nach vorhin nicht mehr so beliebt.", lachte sie.
Etwa fünf Minuten später kam Cat wieder mit einem Arzt herein; der Oberarzt. Er hatte mich operiert und leitet immer die Visiten.
"Kann ich dir bei irgendetwas behilflich sein, Magnus?", fragte er freundlich, während er meine Akte, die am Ende meines Bettes hängt, nach neuen Einträgen durchschaut.
"Ich wollte fragen, ob ich einen Rollstuhl haben könnte, um raus zugehen?"
"Tut mir leid, aber nein. Du hast strenge Bettruhe und mit deinem dicken Gips kommst du sowieso nirgendswo hin. Wenn alles gut verheilt, kriegst du mit etwas Glück in zwei Wochen einen dünneren Gips, mit dem du dann mit Krücken überall hin laufen kannst. Und wenn du die nächste Woche die Bettruhe schön einhällst, kannst du auch bestimmt mit dem Rollstuhl hinaus!"Klar war es nicht seine Schuld, aber sauer war ich trotzdem! Jetzt war mein ganzer Tag dahin und um genau zu sein, die ganze nächste Woche auch. Er klopfte mir aufmunternd auf die Schulter und ging dann schließlich wieder. Cat kam wieder zu mir und schaute mich etwas mitleidig an.
"Ich mach dir dafür eine tolle Geburtstagsparty! Mit ganz viel Kuchen und Konfetti!", versuchte sie mich etwas aufzuheitern und legte sich wieder zu mir.
"Ich hoffe, dass du nicht den Kuchen backen wirst, denn dann hätte ich auch gleich noch eine Lebensmittelvergiftung und um ehrlich zu sein, bin ich mit einem Beinbruch ganz zufrieden, da brauche ich nicht auch noch eine Vergiftung.", antwortete ich ironisch.Daraufhin kassiert ich von Cat einen Klaps auf den Hinterkopf, den ich wahrscheinlich auch verdient hatte.
"Magnus entschuldige, dass ich frage wegen deiner Mutter, aber wie ist das passiert?", fragte sie vorsichtig und nahm meine Hand.
"Schon gut, ich erzähle es dir."Und so unterhielten wir uns den Rest des Tages und als es dann zu der Geschichte von meinem und Alexanders Kuss kam, durfte ich natürlich kein Destail auslassen. Sie freute sich sehr für mich und fing an ihn langsam aber sich immer sympathischer zu finden.
"Ich freue mich echt sehr für dich, Magnus, aber lass dir ja nicht das Herz brechen!", sagte sie mir, nachdem ich mit meiner Erzählung fertig war.
"Werd ich schon nicht.", antwortete ich und auch sie musste sich schließlich wieder verabschieden.
"Machs gut, pass auf dich auf!"
Sie umarmte mich zur Verabschiedung und ging dann.Den nächsten Tag verbrachte ich größtenteils mit Schlafen. Es war viel los im Krankenhaus, ich hörte öfters Sirenen und demnach hatten Alexander und Clary auch keine Zeit mich zu besuchen.
Es war mittlerweile schon dunkel geworden und ich versuchte es mir einigermaßen im Bett bequem zu machen und schaute aus dem großen Fenster. Der Himmel war mit vielen leuchtenden Sternen verziert und der Mond schien direkt in mein Zimmer hinein. Der Schlaf wollte einfach nicht kommen, weshalb ich gedankenverloren aus dem Fenster starrte. Schließlich hörte ich ein leises Klopfen an der Tür und drehte mich um. Alexanders Gesicht spitzte hinein und grinste mich an.
"Darf ich reinkommen?", flüsterte er so, dass ich es hören konnte.
"Klar, komm her.", antwortete ich und er lief auf mich zu und setzte sich mir gegenüber auf mein Bett.
"Ist dir auch so warm? Oder liegt das nur daran, dass ich gearbeitet habe?!", sagte er aus dem Nichts und zog sich seinen Arztkittel aus. Ich musste leicht auflachen.
"Startest du so immer Gespräche?" Nun musste er auch leicht grinsen und kratzte sich, auf der Suche nach einer Antwort, am Hinterkopf.
"Ehm.. eigentlich nicht. Du machst mich wohl nervös.", sagte er verlegen.
"Glaubst du, du bist nicht mehr so nervös, wenn du dich zu mir legst?", einen Versuch war es immerhin wert.
"Darf ich mich denn zu dir legen?", fragte er, während er schonmal die Schnürsenkel seiner Turnschuhe aufmachte.
"Ich würde mich sehr darüber freuen, Dr. Lightwood.", antwortete ich und rutschte, so gut es ging, ein wenig zur Seite.Ganz sanft kuschelte er sich dicht an meinen Rücken und passte auf, dass er nicht mein gebrochenes Bein berührte. Dann zog er die Decke, die zerknüllt am Bettende lag zu sich und deckte uns bei zu.
"War dir nicht gerade noch so heiß?", wunderte ich mich und musste schmunzeln.
"Aber ich kuschel gerne und möchte ganz nah bei dir sein.", flüsterte er in meinen Nacken und gab mir einen Kuss auf die Schulter.
"Du bist süß, Alexander!", sagte ich und musste aufpassen, dass ich nicht einschlief, da ich mich nun viel wohler als zuvor fühlte.
"Magnus?", fragte er leise nach einer kurzen Weile der Stille.
"Hm?", war das einzige, was ich herausbrachte.
"Wie geht es dir? Also ich meine abgeshen von deinem Bein."Ich drehte mich auf den Rücken und sah ihn an. Sein Gesicht lag nun ganz nah an meinem und es viel mir schwer, überhaupt einen Satz rauszubringen, ohne die ganze Zeit daran zu denken, wie schön es wäre, seine vollen und weichen Lippen wieder auf meinen zu spüren.
"Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Es gibt so viel, das ich noch nicht verarbeitet habe. Ich weiß nicht, ob ich froh sein soll, weil ich noch lebe oder traurig, weil meine Mutter gestorben ist. Und dieses Zimmer deprimiert mich auch immer mehr, obwohl ich erst seit ein paar Tagen hier bin.""Warte, ich hab eine Idee!", sagte er plötzlich und ging aus dem Zimmer. War seine tolle Idee vielleicht, mich einfach allein mit meinen Problemen zu lassen? Ok, doch nicht. Er kam mit einem Rollstuhl wieder und ich musste sofort schmunzeln. Hat der Oberarzt Dr. Morgenstern nicht vor ein paar Stunden noch gesagt, dass ich Bettruhe habe? Ich tu jetzt einfach mal so, als könnte ich mich nicht daran erinnern.
"Du magst es verbotene Sachen zu machen, oder?" Ich musste ihn ein bisschen ärgern.
"Wie kommst du denn darauf?", fragte er ironisch.
"Achso, wahrscheinlich bringst du jeden Tag Patienen in Leichenkeller und fährst sie in der Gegend herum, obwohl sie Bettruhe haben."
"Nur weil du es bist!", sagte er und grinste mich an.
Lächelnd schüttelte ich den Kopf und er half mir, mich in den Rollstuhl zu setzen.

DU LIEST GERADE
Unfall mit positiven Folgen - MALEC
FanfictionMagnus ging zur Schule, hing mit seinen Freunden ab, konzentrierte sich auf sein Abitur - bis er einen Unfall hatte, er sich bis über beide Ohren in seinen behandelnden Arzt Dr. Lightwood verliebte, der sein Leben mit einer erstmals schlechten Nachr...