6.Fear

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Wenige Sekunden später trat der dunkle Lord durch die hohe Tür in das Büro, gefolgt von seiner Schlange Nagini. Mit einem gut vernehmlichen Klicken fiel die Tür hinter dem schlangenartigen Mann ins Schloss und teilte damit unmissverständlich jedem mit, dass er in dem Raum mit ihm gefangen war. Draco stand auf, rückte sein Jackett zurecht und trat hinter dem Schreibtisch hervor, um seinen Gast angemessen zu begrüßen. Leicht verbeugte er sich vor ihm und begrüßte ihn mit einem „Meister, was kann ich für sie tun?" Der dunkle Lord lächelte bevor er sich ohne Umstände an dir Beantwortung der gestellten Frage machte. „Ich bin wegen dem Schlammblut hier. Man teilte mir mit sie sei eng mit dem Jungen befreundet und könnte möglicherweise etwas über dessen Aufenthaltsort wissen." erklärte Voldemort sachlich, bevor er seinen weißen, knöchernen Zauberstab auf die junge Hexe richtete und den Cruciatus-Fluch anwendete. „Meister" sagte Draco, der verhindern wollte, dass Hermine etwas geschah „Ich glaube es wird um einiges schneller gehen wenn ich uns mit Hilfe von Legilimentik diese Information beschaffe. Ihr wollt doch nicht eure wertvolle Zeit mit einem dreckigen Schlammblut verschwenden." Der dunkle Lord trat zurück und nickte kurz, womit er seinem Untergebenen den Vortritt ließ. Draco ging vor Hermine in die Knie und zwang sie mit einer Hand dazu in seine Augen zu blicken. Zum ersten Mal fiel ihm auf wie weich und schokoladig ihre Augen wirkten. Dann richtete er seinen Zauberstab auf sie und flüsterte: „Legilimenz"

Sofort befand er sich in Hermines Erinnerungen.

Wie sie als kleines Mädchen auf einem roten Laufrad durch die Straße vor ihrem Elternhaus fuhr und stürzte. Weinend saß sie auf dem Boden und hielt sich das aufgeschürfte Knie, während ihre Eltern angerannt kamen.

Wie ein älterer Junge sie in der Grundschule hänselte, aufgrund ihrer Zähne und sie wütend wurde, woraufhin er wie von einer unsichtbaren Macht ergriffen gegen die Wand der Turnhalle geschleudert wurde und dann schreiend davonrannte.

Wie Ron sich in ihrem ersten Jahr auf Hogwarts über sie lustig machte und sie sich daraufhin in einem Mädchenklo zum Weinen einschloss.

Wie Hermine wütend auf Draco zustürmte, ihn anbrüllte und ihren Zauberstab auf seine Kehle richtete. Ron der sagte Draco wäre es nicht Wert und Hermine die den Zauberstab sinken ließ. Draco der zu lachen begann und Hermine, die ihn ins Gesicht schlug.

Wie Draco an einen Baum gelehnt stand. Nun beobachtete der Slytherin aus Hermines Sicht wie er auf sie zu kam, sie und ihre beiden besten Freunde. „Solltet ihr jetzt nicht besser verschwinden? Ihr wollt doch nicht, dass man die hier sieht, oder?" Draco spürte wie sich Trotz und Wut in der Gryffindor ansammelte und sie erwiderte: „Was soll das denn heißen?" „Die sind hinter Muggeln her, Granger." sagte sein früheres selbst prompt. „Willst du vielleicht mitten in der Luft dein Höschen vorzeigen." In diesem Moment wurde die Erinnerung unterbrochen und von der nächsten abgelöst.

Draco sah nun den Gryffindor Gemeinschaftsraum von innen. Es wurde offenbar eine Fete zum Sieg in einem Quidditschspiel gegeben. Ron wurde umjubelt und küsste Lavender. Er konnte Hermines Verletztheit spüren. Wie sie sich abwandte den Raum verließ und weinend einen langen Gang entlang rannte.

Wie Ron mit Lavender in den Raum stürmte, in dem sich Hermine gerade mit Harry unterhielt und sie die Vögel auf Ron hetzte.

Wie Hermine die Treppe in ihrem Elternhaus hinunterlief und ihren Zauberstab auf ihre Elten vorm Fernseher richtete und alle Erinnerungen ihrer Eltern an sie auslöschte.

Wie Hermine neben ihm im Bett aufwachte und sich sicher und geborgen fühlte, wie sie dachte, dass Draco gar nicht so übel war.

Erst war Draco überrascht, dass sie so an ihn dachte und dann besann er sich wieder auf seine Aufgabe und suchte gezielt nach den Erinnerungen, die Aufschluss über den Aufenthaltsort der beiden Geflohenen enthalten könnten.

**

Hermine rannte die langen Gänge entlang, bis zur großen Halle. Dort angekommen sah sie wie Harry von Voldemort besiegt wurde. Wie er und Ron kopflos aus der Halle flüchteten. Wie Ron Hermine am Handgelenk packte und mit sich zog.

Dann waren sie plötzlich draußen auf den Ländereien und rannten vor einer Meute von Todessern davon. Fenrir Greyback, der Hermine zu fassen bekam und sie den Halt an Rons Handgelenk verlor wie die beiden inne hielten und die brünette Hexe Ron zubrüllte, er solle Harry nehmen und verschwinden. Wie das Wiesel genau das tat und Hermine in den Fängen des Werwolfes zurückließen.

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Draco jagte in Lichtgeschwindigkeit durch ganz verschiedene Erinnerungen Hermines, bis er sich ganz sicher war, dass sie keine Ahnung hatte wo sich ihre beiden besten Freunde verbargen. Erst dann kehrte er in die Gegenwart seines Büros zurück, um seinem Meister Bericht zu erstatten.

Nagini hatte sich zu Voldemorts Füßen zusammengerollt, als Draco sich elegant erhob und zu seinem Meister umdrehte. Kurz angebunden sagte er: „Sie hat keine Ahnung wo die beiden sein könnten. Und wenn die Trottel irgendwas von ihr gelernt haben, dann sind sie durch Schutzzauber geschützt und wechseln jeden Tag ihren Standort." „Sie ist also vollkommen nutzlos." bemerkte der Mann mit den roten Augen und dem schlangenartigen Gesicht, während er seinen Zauberstab auf die hilflose Hermine richtete. „Nein." erwiderte Draco hastig und stellte sich beschützend vor sie. Der dunkle Lord wirkte verärgert. „Was soll das mein Junge? Hast du etwa gefallen an dem Schlammblut gefunden?" „Nein." antwortete der Malfoyerbe mit beeindruckend ruhiger Stimme. „Es ist nur so, ich bin mit Potter zur Schule gegangen und weiß, dass er so gut wie alles tun würde um sie zu retten. Wenn wir sie nicht töten sondern stattdessen im richtigen Moment als Druckmittel einsetzten, wird er sich ganz freiwillig ergeben." Der dunkle Lord nickte nur und sagte dann mit eiserner Stimme: „Pass gut auf sie auf. Damit sie nicht entkommt." dann wandte er sich um und verließ dass Büro, allerdings nicht ohne den jungen Malfoy zuvor noch mit einem Cruciatus-Fluch belegt zu haben. Das geschah denen die sich dem dunkeln Lord widersetzten und sei es auch nur ein Bisschen.

Als die Tür sich hinter dem schwarzen Magier geschlossen hatte eilte Hermine zu dem sich vor Schmerzen krümmenden Draco. Die Wirkung des Fluches war bereits abgeklungen als sie neben ihm ankam und sich besorgt über ihn beugte. Sanft strich sie ihm einige, vereinzelte Strähnen seines silberblonden Haares aus der Stirn und betrachtete ihn. „Geht es dir gut?" fragte sie in besorgtem Ton und drückte ihn zurück auf den slytheringrünen Teppich, als er versuchte sich aufzurichten. „Ja, Hermine mir geht es gut." bluffte er sie an und richtete sich auf. Die Angesprochene starrte ihn mit offenem Mund an. „Was?" fragte Draco mit amüsiertem Grinsen. „Du hast mich gerade Hermine genannt." antwortete die Gryffindor mit verdattertem Gesichtsausdruck. „So heißt du doch oder?" schmunzelte der blonde Mann. Hermine boxte ihn gegen die Schulter, bevor sie ihm aufhalf.


The Last of usWhere stories live. Discover now