3. Humiliation

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Kaum standen sie vor der Tür zum Esszimmer in dem die Hauselfen bereits das Frühstück serviert hatten, ließ er die Gryffindor los und stolzierte vor ihr in den Raum um seine Mutter zu begrüßen. Sein Vater war in der Schlacht um Hogwarts getötet worden. Hermine atmete tief durch und betrat den Raum, Malfoy hatte sich bereits seiner Mutter gegenüber niedergelassen. Die blonde Frau, der das Alter scheinbar nichts von ihrer Schönheit hatte nehmen können, war vollkommen in den Tagespropheten vertieft. Etwas verloren stand sie im Raum, bis der Slytherin grinsend auf einen Hundenapf neben seinem Stuhl deutete. „Das ist der Platz für Schlammblüter." Sagte er nur und widmete sich dann seinem Frühstück. Hermine rang mit sich und ihrem Stolz, doch der Hunger überwog und so ließ sie sich auf den kalten Steinboden sinken und schlang ihr Frühstück herunter. Als sie damit fertig war, wollte sie sich erheben, doch Draco legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie zurück auf den Boden. „Ich kann mich nicht daran erinnern dir erlaubt zu haben wieder aufzustehen." flüsterte er ihr nur zu. Widerwillig blieb Hermine sitzen bis er sein Frühstück beendet hatte. „Ich werde mich gleich in die Winkelgasse begeben, Mutter." sagte er nur bevor er von Hermine gefolgt den Raum verließ. Hermine sah die blonde Frau noch knapp nicken, bevor die schwere Holztüre hinter ihr ins Schloss fiel.

Draco wedelte kurz mit seinem Zauberstab und seine Kleidung verwandelte sich in einen maßgeschneiderten, aschgrauen Anzug. Hermine musste gegen ihren Willen zugeben, dass er darin phantastisch aussah, selbst von hinten. Schnell schwang er sich noch seinen schweren, schwarzen Umhang über und trat dann durch das Eingangstor nach draußen. Hermine folgte ihm und der blonde Slytherin drehte sich nur einmal um deutete mit seinem Zauberstab auf ihr Halsband und sein silbernes, magisches Band band sich um den Ring der vorne daran befestigt war. Das Ende der Schnur band sich um Dracos Handgelenk. Ohne weiter auf sie zu achten lief er vor ihr den langen Kiesweg entlang. Als sich das schmiedeeiserne Tor hinter den beiden geschlossen hatte, zog Draco sie ohne Vorwarnung seine Arme und apparierte mit ihr. Sekunden später erschienen sie mitten in der Winkelgasse. Todesser hasteten hin und her und man sah hinter den meisten wurden ehemalige Kämpfer von Harrys Seite an Fesseln oder Leinen hergezogen. Geschockt sah Hermine in der einst magischen und lebensfrohen Gasse um, die nun trostlos und leer wirkte. Zu sehr damit beschäftigt sich umzusehen, war Hermine nicht aufgefallen, dass Malfoy weitergelaufen war, und so wurde sie nun unsanft hinterhergezogen. So beeilte Hermine sich hinter herzukommen. Draco führte sie zu einem großen, grauen Gebäude am Ende der Gasse. Er trat durch die Tür und Hermine folgte ihm. Draco sagte kein Wort zu ihr, er sah sich nicht einmal nach ihr um. Schnell stieg er die Treppen hinauf ohne Rücksicht auf sie zu nehmen. Oben begrüßte er freundlich seine Sekretärin, bevor er sein Büro betrat.

Dort angekommen ließ er mit einem Schwenk seines Zauberstabes ein großes Kissen auf dem grünen Teppichboden erscheinen und bedeutete ihr sich darauf niederzulassen. Hermine schüttelte den Kopf und sagte nur : „Ich bin doch nicht dein Hündchen, Malfoy. Vergiss es." dann verschränkte sie die Arme und setzte einen wütenden Gesichtsausdruck auf. Der junge Mann trat auf sie zu und baute sich dicht vor ihr auf, bevor er bedrohlich auf sie herabblickte. „Du tust was ich dir sage, Schlammblut." Zischte er ihr entgegen. „Vergiss es, Todesser." konterte sie gekonnt. Draco griff in ihre lockig Mähne und zog ihren Kopf in den Nacken. Hermine stöhnte auf vor Schmerzen. Draco knurrte sie nun wütend an, „Sicher das du diesen Kampf beginnen willst?" Hermine hatte mittlerweile Tränen in den Augen. Unter Schmerzen schüttelte sie den Kopf, darauf hin raunte der Slytherin nur: „Braves Mädchen." Und presste seine Lippen hart auf die der Gryffindor. Diese ließ ihren Körper gegen den Körper des blonden Mannes sinken und gab sich ihm ganz hin. Schwer atmend löste er sich von ihr und zog sie förmlich mit seinen Blicken aus, bevor er sie von sich schubste und auf das Kissen zu.

Hermine setzte sich und wartete während der Slytherin sich seiner Arbeit widmete. Hermine wusste nicht einmal genau was er da tat, aber es interessierte sie auch nicht sonderlich. Doch nach einiger Zeit langweilte sie sich zu Tode und stöhnte leise. „Was ist los, Granger?" fragte er ohne von seiner Arbeit aufzublicken. „Mir ist langweilig." beschwerte sie sich. „Du erwartest doch nicht, dass ich den ganzen Tag hier sitze und absolut nichts tue." „Doch" antwortete er kurz angebunden. „Malfoy, ich kann unglaublich nerven." sagte sie nur. Genervt stand der junge Mann auf und trat auf sein großes Bücherregal zu und zog einen der Bände hervor. „Das wird dir gefallen." sagte er nur und reichte ihr den Band, der in rotes Leder gebunden war. Hermine blickte auf den Titel, dort stand: Zauber erfinden leicht gemacht. Hermine nickte nur und begann umstandslos zu lesen. Draco lächelte und ging zu seinem Schreibtisch zurück. Schweigen breitete sich im Raum aus und die beiden waren mit sich und ihren Aktivitäten beschäftigt.

Wenig später öffnete Dracos Sekretärin die Tür zu seinem Büro und steckte ihren Kopf hinein. „Habe ich dir nicht gesagt, dass du anklopfen sollst." schnauzte Malfoy sie an. „Natürlich Mr. Malfoy, entschuldigen sie." antwortete die zierliche Frau ängstlich und schien mit jedem Wort kleiner zu werden. Der junge Slytherin sah kurz von seinen Unterlagen auf um seine Angestellte zu mustern bevor er in geschäftlichem Tonfall fragte: „Was gibst?" „Mr. Dolohow ist hier und wünscht mit ihnen zu sprechen. „Lassen sie ihn bitte hinein." sagte der Blonde und erhob sich um seinen Anzug zurechtzurücken. Dann trat er kurz auf Hermine zu nahm ihr das Buch ab und stellte es zurück in das Regal, er wollte nicht, dass sein Besucher dachte er wäre nett zu dem Schlammblut. Dann vergewisserte er sich noch kurz, dass ihre Leine noch in Takt war, bevor auch schon die Tür aufgeschoben wurde und der große Mann mit dem fahlen Gesicht eintrat. Breit und gruselig grinsend. Hermine schoss durch den Kopf, dass dieser Mann Remus getötet hatte. Wut stieg in ihr auf, doch sie beherrschte sich. Doch dann sah sie, dass der schreckliche Mann Luna an einer Leine hinter sich herzog. Angst stand in den Augen der jungen Ravenclaw. „Draco" sagte der widerliche Todesser und trat auf Malfoy zu, während er die Arme ausbreitete.

Hermine sah, wie Luna hinterhergezogen wurde und stolperte. „Pass gefälligst auf, Blutsveräterin." schnauzte er sie an. „Antonin." erwiderte Malfoy seinen Gruß ohne auf den Disput zwischen ihm und Luna einzugehen. Als er auf den älteren Todesser zutrat wurde Hermine ebenfalls hinter hergerissen. Ihr blieb keinerlei Zeit sich aufzurichten und zu gehen und so war sie dazu gezwungen zu krabbeln. „Wie ich sehe hast du dem Schlammblut endlich Manieren eingetrichtert." bemerkte Dolohow mit einem sadistischen Gesichtsausdruck. „Ich arbeitete noch dran." erwiderte der Angesprochene und grinste. „Wie geht es deiner Mutter?" fragte der Ankömmling und ignorierte so die beiden Frauen im Raum, deren Blickte sich nun zum ersten Mal kreuzten. Langsam erhob sich Hermine und wollte auf Luna zugehen, doch kaum stand sie, da drehte sich Draco Malfoy zu ihr um und sagte: „Was denkst du was du da tust, Schlammblut?" fragte er völlig gelassen, bevor er ihr mit einer fließenden Bewegung die Beine unterm Körper wegtrat. Hermine fiel hart auf den Boden und stöhnte vor Schmerzen. „Da ist dein Platz, Schlammblut." sagte er mit einem höhnischen Grinsen. Während sich die Männer an den Schreibtisch setzten, eilte Luna zu Hermine und half ihr Langsam auf. Die Gryffindor war allerdings nicht so dumm noch einmal aufzustehen. Mit einem Ohr lauschten sie dem Gespräch der beiden Todesser, vielleicht würden ihnen die Informationen der Todesser doch noch was gegen den dunklen Lord helfen. Flüsternd begannen sich die Freundinnen zu unterhalten. Luna erzählte ihr wie es ihr ergangen war. Dolohow hatte sie wie einen Hauselfen behandelt, sie aber zu ihrem Glück nicht dazu gezwungen mit ihm zu schlafen. Hermine erläuterte was ihr widerfahren war. Dann fragten sie sich gegenseitig aus über die anderen Kämpfer ihrer Seite. Luna berichtete, dass Snape McGonnaGall ersteigert hatte. Hermine hatte Mitleid mit ihrer ehemaligen Lehrerin, aber sie wusste auch wie stark und zäh sie war. Dann berichtete sie noch, dass Lavender bei Greyback gelandet war und Romilda Vane bei Lord Voldemort. Als Hermine gerade erläutern wollte, dass sie noch gar nichts wusste, erhob sich Antonin Dolohow und trat Luna in die Seite. Diese stöhnte schmerzerfüllt auf. „Komm, Miststück." fauchte er sie an und machte sich auf den Weg zur Tür, nachdem er sich von Draco verabschiedet hatte. Mit einem lauten Klicken fiel die Tür zurück ins Schloss, und sie waren wieder alleine. Der Rest des Tages war recht ereignislos und nachdem Draco mit seiner Arbeit fertig war, apparierten sie zurück zum Manor.

The Last of usWhere stories live. Discover now