Snape Minerva Os (P12)

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Minerva warf noch einen letzten Blick auf ihre ehemalige Schülerin bevor sie am Arm von Hogwarts neuem Schulleiter in den Strudel des Apparierens gezogen wurde. Schweigend machten sie sich von der Appariergrenze auf auf den Weg zu dem verschneiten Schloss. Minerva war trotz allem froh immer noch dort zu wohnen. Sie liebte die Schule, hatte sie immer, würde sie immer. Und wenn sie schon irgendwo ihre gesamte Zeit mit Severus Snape verbringen musste, dann lieber hier als anderswo. Snape verlor kein Wort, bis sie in dem Schulleiterbüro angelangt waren. Dort schloss er die massive Tür hinter ihnen und ließ sich stöhnend in seinen Stuhl fallen. „Lily Evans?" fragte Minerva in der Tonlage, die schon Generationen an Schülern dazu gebracht hatte ertappt zusammenzuzucken. Doch auf den Zügen des düsteren Mannes breitete sich nur ein trauriges Lächeln aus. „Ja, Minerva, Lily Evans." Er wusste das die ehemalige Lehrerin des Hauses Gryffindor mehr wissen wollte, doch er war nicht bereit dazu. Lily war schon so lange tot und es brachte nichts die alten Wunden erneut aufzureißen. Nicht jetzt. Also tat er einfach das, was er auch damals getan hatte, um es Professor Dumbledore begreiflich zu machen. Er hob seinen Zauberstab und sein Patronus brach aus der Spitze hervor. Wie er es erwartet hatte brach die Hirschkuh hervor und galoppierte durch den Raum. Schweigend wandte sich der Doppelagent wieder seinen Aufgaben als Schulleiter von Hogwarts. Minerva McGonnagall lief an den Wänden entlang und betrachtete die Schlafenden Schulleiter in ihren Gemälden. Sie wusste, dass es nichts bringen würde weiter nach zu hacken. Und so verstrich der Tag. Minerva hatte sich in ein Buch vertieft. Seit Jahren war sie nicht mehr zum lesen gekommen was das Ganze jetzt zu einem Genuss machte. Als sie wieder aufblickte war bereits die Nacht über ihnen angebrochen. Im Winter wurde es früh dunkel. Sie legte ihr Buch beiseite und betrachtete ihren ehemaligen Kollegen. Noch immer saß er tief über die Unterlagen gebeugt an dem riesigen Schreibtisch. Minerva wusste nicht genau warum, aber sie stand auf und trat hinter seinen Stuhl. Unmerklich spannte sich der Trankprofessor an, Bewegte sich aber nicht von der Stelle. Sein Zauberstab lag immer noch so nah, dass er jederzeit danach greifen konnte. Minerva legte ihre Hände auf seine Schultern und begann ihn zu massieren, sie wusste nur zu gut wie es war lange zu arbeiten. Überrascht blickte der schwarzhaarige Mann zu ihr auf und schenkte ihr eines seiner schmallippigen Lächeln. Ihre smaragdgrünen Augen begegneten seinen rabenschwarzen. Dann wandte es sich wieder von ihr ab um seinen Bericht zu Ende zu lesen. Seine rechte Hand schob er dabei nach oben auf seine Schulter wo sie auf Minervas zum liegen kam. Eine Weile stand sie einfach so da und lauschte dem knistern der Flammen im Kamin. Bis der jüngere Mann sich erhob und sich zu ihr umdrehte. Er erkannte ohne Probleme die Melancholie in ihrem Blick. Lange hatten sie zusammengearbeitet, obwohl sie dabei nicht immer einer Meinung gewesen waren, hatte er sie kennengelernt. Und auf irgendeine weise auch lieben. Sie waren so etwas wie Freunde geworden, auch wenn er das niemals gedacht hätte. Ohne zu zögern schloss er sie in die Arme und Minutenlang standen sie so da. Bis er mit dem Kopf in Richtung der Schlafräume nickte und sie nach einer bejahenden Geste ihrerseits mit sich zog.

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