Kapitel 11

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Romans Sicht:

Die Tage verstrichen und ich wusste nicht wie ich dieses Gespräch mit Marlen anfangen sollte. Fest stand, dass ich es führen musste und endlich Klarheit schaffen musste. Seit ich Merle wieder gesehen hatte, ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Den Sex denn wir vor zwei Jahren in Amerika hatten war der Wahnsinn gewesen. Der Sex mit Marlen war gut, aber nicht mit dem zu Vergleichen den ich mit Merle hatte. Generell waren beide Frauen so unterschiedlich und mir wurde nach dem Auftauchen von Merle bewusst was ich eigentlich wirklich wollte. Denn, wenn ich ehrlich war, fiel es mir damals sehr schwer wieder nach Deutschland zurück zu kehren und Merle in Amerika zu lassen. Ich hatte mich zuvor noch nie so unbeschwert mit einer Frau unterhalten können. Mit ihr war jedes Gespräch spannend und gleichzeitig lernte ich bei jedem Wort von ihr, etwas Neues von ihr kennen. Wir waren von der ersten Sekunde an auf einer Wellenlänge, was irgendwie auch schon komisch war. Selbst Jule sagte damals dass er es erstaunlich findet wie gut wir uns verstehen. Das Problem lag einfach aktuell darin das uns mehrere Tausende Kilometer trennten. Was den Aufbau einer eventuellen Beziehung nicht grade einfacher machte. Irgendwann musste einer sein zuhause aufgeben, wenn es funktionieren sollte. Aber bevor ich überhaupt über eine Beziehung mit Merle nachdachte sollte ich meine aktuelle erst einmal beenden.

Ich ging von meiner Dachterrasse wieder in das Wohnzimmer und hörte im gleichen Moment die Wohnungstür. Marlen war von einer Shopping Tour zurück. Gefühlt war sie jede Woche shoppen, so viele Klamotten wie sie jedesmal anschleppte oder zugeschickt bekam. Ich schüttelte meinen Kopf und sah Richtung Wohnungstür.
Wenn ich es jetzt nicht machte, würde ich es nie machen und Merle war es Wert diese Beziehung aufzugeben.

„Marlen?" rief ich.

„Ich komme sofort mein Schatz!" rief sie und kam kurz darauf mit zwei Einkaufstaschen ins Wohnzimmer und stellte sie auf meinem Sofa ab. Sie kam auf mich zu und wollte mir ein Begrüßungskuss geben, doch das ließ ich schon nicht mehr zu. Verwirrt sah sie mich an und stellte sich wieder richtig hin.

„Was ist los?" fragte sie mich.
„Wir müssen reden!"

„Jetzt? Kathi wollte gleich kommen und ..."
„Ja Jetzt!" unterbrach ich sie. Wenigstens wäre sie dann gleich nicht allein.

„Um was geht's denn?" fragte sie mich und sah mich mit großen Augen an. Ich deutete darauf das wir uns auf das Sofa setzten sollten. Sie setzte sich und sah mich abwartend an. Ich atmete noch mal tief durch und sah ihr dann in die Augen.

„Ich kann das nicht mehr!" sagte ich und sie zog verwirrt eine Augenbraue hoch.

„Was kannst du nicht mehr?"

„Das mit uns... das fühlt sich nicht richtig an und....bei mir bauen sich nicht die Gefühle auf die für eine Beziehung da sein sollten. Marlen ...es tut mir leid aber....es ist besser wenn wir uns trennen!" sagte ich so ruhig ich konnte und sah ihr dabei in die Augen. Sie sah mich einen Moment Schweigend an und ich sah das die ersten Tränen in ihre Augen traten. Ich konnte es noch nie sehen wenn Frauen weinten. Da war ich immer so hilflos und jetzt war ich auch noch schuld das sie weinte.

„Was?" ihre Stimme war gebrochen.

„Ich...ich will eine Trennung. Ich will dir nicht was vorspielen was nicht da ist."
„Du ...du trennst dich von mir?" ich nickte nur und sie schloss ihre Augen und ich sah wie sie tief durchatmete.

„Es ist wegen ihr oder?" fragte sie leise und wirkte recht gefasst auf einmal.

„Wegen wem?" fragte ich.
„Na wegen dieser Amerikanischen Bitch, die auf Sarahs und Jules Hochzeit war. Du hast sie da schon so komisch angestarrt und ...meinst du ich hätte nicht gesehen wie du das Gespräch zu ihr gesucht hast?"

„Marlen...ich liebe dich einfach nicht okay? Da spielt niemand eine Rolle. Ich habe mich nach Liebe gesehnt und wollte Unbedingt, wie allen anderen auch, eine glückliche Beziehung. Ich dachte ich würde das bei dir finden aber...es haben sich nie richtige Gefühle aufgebaut."

„Ach Roman das kannst du wem anderes erzählen. Willst du mir jetzt weiß machen, dass die letzten Monate keine Gefühle im Spiel waren? Erst seit sie hier in Deutschland ist, bist du so!"

„Ich dachte ich würde dich lieben...aber mir ist in den letzten Tagen bewusst geworden das es nicht der Fall ist. Soll ich dich weiter anlügen und dir etwas vor machen? Das würde uns beide nicht glücklich machen."

„Du wirst doch gleich zu ihr gehen oder? Du warst da letztens doch schon. Bestimmt hast du mich schon längst betrogen und kommst mit den Schuldgefühlen nicht klar. Aber Roman ich liebe dich und ich verzeihe dir das. Aber verlass mich bitte nicht!" sagte sie nun flehend. Ich atmete noch mal tief durch und stand auf.

„Ich habe dich nicht betrogen, ich liebe dich einfach nur nicht, so hart das klingen mag. Aber lieber jetzt ein Schlussstrich ziehen als wenn es zu spät ist. Ich werde die nächsten drei Tage bei Freunden sein, ich will dass du bis dahin meine Wohnung komplett verlassen hast. Den Schlüssel kannst du mir in den Briefkasten schmeißen!" sagte ich ruhig und ging in mein Schlafzimmer und holte meine Kleine Reisetasche die ich vorab schon gepackt hatte. Sie starrte mir hinter her und schrie als ich an der Wohnungstür angekommen bin.

„Dann geh doch zu dieser dämlichen Bitch. Aber du brauchst nicht glauben dass ich dich jemals wieder zurück nehmen werde. Wenn du jetzt gehst, wars dass für immer Roman."

„Es tut mir leid Marlen. Ich hoffe sehr für dich das du den richtigen für dich findest der dich so liebt wie du ihn!" damit öffnete ich die Wohnungstür und war schon fast draußen.
„ROMAN BITTE....VERLASS MICH NICHT!" schrie sie und kam angerannt und hielt mich am Arm fest. Doch ich schüttelte sie ab und ging. Je länger ich bleiben würde umso schwerer würde es werden, für uns beide. Es ist wie beim Pflaster abziehen. Kurz und Schmerzlos war die beste Devise auch bei einer Trennung.
"DAS WIRST DU BEREUEN!" hörte ich sie schreien doch ich beachtete ihre Worte nicht. Sie war verletzt und wütend, da konnte ich verstehen. Doch nun war ich frei, und das fühlte sich unglaublich gut an. Ich war frei für was neues, für etwas wonach ich mich seit zwei Jahren sehnte.

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FRÖHLICHE WEIHNACHTEN 🎄🎅☃️

ihr lieben ich wünsche euch wunderschöne Feiertage. Genießt die Zeit mit euren Liebsten, denn sie ist Kostbar 💕
Werde gleich zu meinem Bruder fahren und da den Heiligabend verbringen.

Hab euch lieb und danke das ihr meine Storys verfolgt 💕

Lieben Gruß

Zufall oder doch Schicksal? (ABGEBROCHEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt