Kapitel 10

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„Er ist noch nicht los oder?" fragte ich sie als wir wieder im Auto saßen und sie meine Blicke mied.

„Wen meinst du?" fragte sie mich scheinheilig.

„Du weißt ganz genau wen ich meine!" meinte ich warnend.
„Nein er ist noch nicht los. Aber Marcel hatte mich gebeten Marlen nicht zu sagen das er noch da ist. Roman will sie wohl nicht sehen."

„Wieso?"

„Keine Ahnung vielleicht weil er mit bekommen hat das du heute bei mir bist und aller Wahrscheinlichkeit mit mir am Trainingsgelände auftauchst."

„Jenny ich will ihn aber nicht sehen!" meinte ich ernst.

„Dann bleibst halt im Auto!" grinste sie mich an und ich schlug ihr leicht gegen ihren Oberarm. Würde sie kein Auto fahren, wäre der Schlag definitiv stärker.

„Au?" sagte sie lachend und lenkte den Wagen kurz darauf auf das Trainingsgelände des BVBs. Der Mann im Häuschen hatte sie sofort durch gewunken. Anscheint kannte man den Wagen hier schon.

„Ich glaube es nicht, dass du mich so verarscht!" sagte ich frustriert.
„Ich verarsche dich nicht, ich helfe dir und will nur das Beste für dich und ihn!"

„Und was wäre das Beste für ihn und mich?"

„Na, ihr sehnt euch so sehr nach dem anderen, dass wir dem nachgehen und euch zusammenführen. Wie weit das geht liegt in euren Händen."
„Ich hasse dich!" meinte ich nur, auch wenn ich dies nicht so meinte aber ich wusste nicht warum sie sich so sehr in diese Angelegenheit einmischte.
„Ich liebe dich auch!" lachte sie und stieg aus dem Auto nachdem sie ihn geparkt hatte. Ich blieb wie gesagt im Auto. Das konnte sie vergessen. Ich werde mich doch nicht der verbotenen Frucht nähern, auch wenn ihre Anziehung sehr hoch war. Ich sah wie Jenny ihren Mann leidenschaftlich küsste zur Begrüßung. Kurz darauf erschien Roman aus dem Gebäude vor dem wir geparkt hatten. Gott, sofort zog sich alles in mir zusammen vor Begeisterung ihn wiederzusehen. Mein Körper war doch ein mieser Verräter. Wie konnte mich der Anblick von diesem Mann schon so wuschig machen? Roman sprach mit den zweien und sah dann zu Jennys Auto in dem ich saß. Ich sah schnell woanders hin. Er sollte erst gar nicht denken dass ich ihn beobachtet habe. Kurz darauf dachte ich Jenny würde mit Marcel die Wagentür öffnen doch da täuschte ich mich. Denn auf dem Fahrerplatz nahm nicht Jenny oder Marcel Platz, nein es war Roman.

„Was...?" verwirrt sah ich ihn an.

„Die zwei brauchen meinen Land Rover um was abzuholen. Ich soll dich nachhause bringen!" erklärte er sofort. Ich zog eine Augenbraue hoch. Das sollte ich jetzt glauben?

„Und das soll ich jetzt glauben?" fragte ich ihn.

„Nö...aber anders erwische ich dich nicht!" meinte er ruhig und startete den Wagen.

„Roman was soll das?"

„Das was ich dir vor zwei Tagen schon erklärt habe. Ich will dich kennenlernen!" meinte er und lenkte den kleinen Wagen gekonnt durch Dortmund. Er fuhr überall lang aber nicht an der Wohnung von meinem Bruder.

„Deine Freundin wartet auf dich!" sagte ich ruhig. Aufregen würde jetzt nichts bringen. Mit Jenny würde ich noch Tacheles sprechen, dieses miese kleine Miststück. Er reagierte gar nicht erst auf meine Aussage.

„Sie meinte vorhin schon dass du seltsam zu ihr wärst. Meinst du nicht das dein nicht auftauchen, dieses Gefühl bestärkt?" wir fuhren aus Dortmund heraus und ich bekam einfach keine Antwort von ihm. Gut dann schwiegen wir halt. Mir doch egal. Ich starrte aus dem Fenster und sah wie wir uns einem Waldgebiet näherten. Wollte er mich jetzt umbringen? Wäre aber nicht gut für sein Image wenn das heraus kommen würde. Er parkte den Wagen nach einigen weiteren Minuten in einem kleinen Waldweg und schaltete den Motor aus.
„Deine Freundin wird bestimmt schon eine Vermisstenanzeige aufgegeben haben!" brummte ich. Er drehte sich zu mir und sah mich eindringlich an.

„Kannst du für einen Moment meine Freundin vergessen?" fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. Er seufzte und sah auf seine Hände.

„Ich will jetzt nicht über sie nachdenken verstehst du das nicht?" fragte er mich frustriert.

„Nein ehrlich gesagt verstehe ich das nicht. Wenn man in einer Beziehung ist und das noch so frisch sollte man doch eigentlich ständig an seinen Partner denken oder?" ich sah ihn neugierig an.
„Würde ich wahrscheinlich auch wenn nicht plötzlich eine Frau wieder in meinem Leben auf getaucht wäre die mir vor zwei Jahren den Kopf verdreht hat. Die mir seit ihrem Auftauchen auch einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will. An die ich ständig denken muss und an den unglaublichen Sex den ich mit ihr hatte. Die mich daran zweifeln lässt ob meine aktuelle Beziehung überhaupt richtig ist. Ob diese Frau überhaupt die richtige Frau an meiner Seite ist. Oder ob es nicht besser wäre einen Schlussstrich unter die Beziehung zu setzten und mich voll und ganz auf die Frau vor mir konzentrieren sollte." Er redete so schnell das ich Schwierigkeiten hatte ihm zu folgen. Wollte er mir grade weiß machen das ich ihm nicht aus dem Kopf ging und das ich der Grund dafür sei, dass er mit dem Gedanken spielte seine Freundin zu verlassen? Mein Kopf drehte sich bei dem Gedanken.

„Wieso bist du mit ihr zusammen?"

„Ich weiß es nicht. Vielleicht um mich abzulenken. Doch selbst das bringt nichts weil du ständig da oben drin bist! Man Merle....warum komm ich von dir nicht los?"

„Ich weiß es nicht Roman aber wegen mir solltest du keine Beziehung wegschmeißen."

„Was soll ich da wegschmeißen wo nichts ist! Wenn wir doch mal ehrlich sind nutzt sie mich auch nur als Plattform!" sagte er ruhig und ich sah ihn lange an. Seine Augen hatten noch wie damals seine Wirkung auf mich. Sie zogen mich an und ließen mich kaum los.

„Was erhoffst du dir davon?" fragte ich ihn direkt.

„Ich weiß es nicht...ich will einfach wissen warum du da oben immer drin bist und...ich will wissen was das mit uns werden kann. Ob es einfach nur unglaublich guter Sex ist oder....oder ob sich da mehr daraus entwickeln könnte."

„Roman....wie soll das funktionieren ich lebe ich in Amerika!"

„Ja und? Das mag ein Hindernis sein aber es macht es nicht unmöglich!" meinte er ruhig. Ich sah auf meine Hände.

„Du weißt dass ich nichts mit dir Anfangen werde so lange du in einer Beziehung bist. Der Gedanke eine Beziehung zu zerstören weil du Fremd gehst, kann ich nicht!"

„Wer sagt dass ich dich hier jetzt Vögeln will? Ich weiß das du vorher nichts mit mir anfängst und ganz ehrlich das ehrt dich und macht dich noch unwiderstehlicher. Auch wenn es mir grade sehr schwer fällt dich nicht zu berühren und zu küssen. Dir langsam die Kleidung vom Körper zu reißen und dich nach Strich und Faden zu verwöhnen, respektiere ich deine Entscheidung und du kannst mir glauben...ich werde alles in die Wege leiten um dir näher zu kommen!" meinte er ruhig.

„Man könnte denken es geht dir nur um das körperliche!" meinte ich leise und sah ihm in die Augen.
„Nein...ich will dich wirklich kennenlernen. Mir fehlen diese langen Gespräche die wir in New York hatten Abends und ich freue mich schon jetzt wieder auf sie. Aber vor allem freue ich mich darauf dich kennenzulernen, bei jeden Wort was du von dir gibst lerne ich dich ein Stück näher kennen!" seine Augen sprachen die Wahrheit.

„Kannst du mich jetzt bitte nach Hause bringen!"

„Darf ich mich melden wenn ich alles geklärt habe?" fragte er mich ruhig und ich nickte einfach nur. Er lächelte und anscheint hatte er in diesem Moment eine Entscheidung gefällt. Er startete den Wagen wieder und brachte mich sicher nach Hause. Was würde die Zeit hier in Deutschland noch mit sich bringen? Würde Roman seine Freundin verlassen? Würde er sich bei mir melden? Wie würde es dann mit uns weiter gehen? Würden wir eine Freundschaft Plus haben? Oder würden sich bei uns Gefühle entwickeln? Waren diese vielleicht schon da? Oh Man mein Kopf arbeitete und ich fand auf nichts eine Antwort.


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Huhu...ja es geht weiter und ich kann jetzt schon sagen das über die Feiertage auch noch ein zwei Kapitel kommen werden. 
Sorry das im Moment so wenig kommt, aber ich genieße die Zeit mit meinen Liebsten und bin zurzeit irgendwie nicht motiviert zu schreiben. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

Und bis morgen :)


Zufall oder doch Schicksal? (ABGEBROCHEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt