Ein Werwolf darf nicht lieben.

Kapitel 24- "Bitte hör mir zu!"

Vielen Dank für 1000 Reads <3
------------------------------------------------------

"Ron!", schrie Harry und sofort folgten Hermine und er Ron, der von dem schwarzen Hund weggezogen wurde. Sie kletterten in den Gang, der seinen Eingang unter den Wurzeln der Peitschenden Weide hatte.

Verdammt.

Remus fluchte. Was machte Sirius bloß für einen Mist?!

Schnell lief er den Kindern nach, wenn er auch darauf bedacht war, genug Abstand zu halten.

Remus war der Weg durch den dunklen Gang vertraut, schließlich war er ihn während seiner Schulzeit oft genug gegangen. Er hörte Harry und Hermine vor ihm hektisch wispern.

"Harry. Ich glaube, wir sind in der Heulenden Hütte.", flüsterte Hermine.

Remus zog seinen Zauberstab. Er verharrte eine Weile hinter der Ecke, bis er dann doch vorsichtig in die Hütte hochstieg.

Etwas hinter ihm knirschte.

Erschrocken fuhr der Lehrer herum und hob den Zauberstab abwehrend, konnte aber nichts Verdächtiges sehen.

Moony knurrte. Dem Wolf gefiel die Situation nicht und ausnahmsweise teilte Remus die Gefühle des Wolfes. Umso vorsichtiger ging er nun weiter bis er Stimmen vernehmen konnte.

"Sei bitte leise." Das war Hermines Stimme. Sie klang bittend und verängstigt.

"DU VERSTEHST DAS NICHT. ER HAT MEINE ELTERN ERMORDET!", schrie Harry.

Man hörte einen Schlag, Hermine und Ron schrien. Poltern und weiteres Schreien.

Remus konnte nicht mehr genau verstehen, was sie sagten, aber er wusste, dass er eingreifen musste. Doch musste er es jetzt schon? Sirius hatte ihm nicht erzählt, was er vorhatte. Wahrscheinlich wollte er also keine Hilfe. Aber Sirius hatte Harry unterschätzt. Er hatte den Hass des Jungen nicht begriffen; wusste nicht, was in dem Jungen vorgeht.

Entschlossen trat Remus die Tür auf.

Ron lag auf dem Boden, Hermine kniete bei ihm. Harry stand mit erhobenem Zauberstab vor Sirius, der an seinen Füßen lag.

Bevor er wusste, was er tat, rief Remus "Expelliarmus!". Harrys Zauberstab flog weg. Der junge Potter starrte ins Nichts.

"Wo ist er, Sirius?", fragte Remus krächzend.

Sirius reagierte zunächst nicht, dann zeigte er jedoch auf Ron. Der Lehrer wand sich von seinem alten Freund ab und dem rothaarigen Gryffindor zu.

"ICH GLAUBE ES NICHT!", schrie Hermine, "ICH HAB IHNEN VERTRAUT!"

Remus hob abwehrend die Hände. "Hermine, ich-"

"ICH HAB ES NIEMANDEM ERZÄHLT, UM SIE ZU SCHÜTZEN, SIE-", fauchte sie.

"Ich kann es erklären! Bitte hör mir zu!", rief er.

"Wieso sollte ich?! Sie sind ein Werwolf!"

Alle schauten Remus an. Er schwieg. Moony knurrte. Schließlich meinte er leise:

"Ja, ich bin ein Werwolf. Aber es ist nicht so wie du denkst. Sirius und ich sind befreundet, aber ich vertraue ihm auch erst wieder seit kurzem. Ich hab ihm nicht geholfen. Ihr könnt mir vertrauen; ich würde nie zulassen, dass Harry etwas passiert."

Harry funkelte ihn an.

"Wieso vertraust du einem Mörder?! Wie kannst du ihn Freund nennen, nach dem was er getan hat?", zischte er.

"Ich habe niemanden umgebracht.", rief Sirius, "Peter Pettigrew lebt! Er ist auch ein Animagus."

Er deutete anklagend auf Rons Ratte Krätze, die sich panisch in dessen Händen windet. Als sie trotzdem nicht entkommen konnte, biss sie ihrem Besitzer in den Finger. Erschrocken ließ Ron das Tier fallen, welches sofort die Flucht ergriff. Doch Sirius und Remus waren schneller.

Zaubersprüche trafen die Ratte, welcher darauf anfing zu wachsen und die Gestalt zu ändern.

Und tatsächlich:

Einige Sekunden später stand ein kleiner, hässlicher Mann vor ihnen.

Sirius hatte die Wahrheit gesagt. Peter Pettigrew lebte. Und nun stand der Verräter direkt vor ihnen.

Remus blickte Sirius an und sein Freund schaute zurück.

"S-Sirius... R-Remus... Meine alten Freunde!", schnarrte Peter.

"Ich bringe ihn um!", schrie Sirius und hob den Zauberstab.

Plötzlich schrie Hermine auf.

Erschrocken fuhr Remus zusammen und sah zur Tür. Doch zu spät.

Sirius wurde hart von einem Zauberspruch getroffen und sackte auf dem Boden zusammen. Remus streckte seinen Zauberstab vor sich. Snape funkelte ihn an.

"Na, Lupin, was willst du jetzt machen? Dich wieder bei deinen Freunden verkriechen? Tja, blöd gelaufen. Sieh nur, dein toller Sirius Black liegt am Boden.", höhnte er.

Sirius versuchte stöhnend sich aufzurichten, doch scheinbar gelang es ihm nicht.

Remus blickte besorgt zur Seite auf Sirius hinab. Ein Fehler.

Snape nutzte seine Chance und Sekunden später stand Remus, wehrlos an die Wand gedrückt, da. In der Hand hatte er keinen Zauberstab mehr, dafür hatte er einen an der Kehle liegen.

"Severus.", keuchte Remus. Der Schwarzhaarige funkelte ihn an.

"Ich wusste, dass man dir nicht vertrauen kann. Du bist ein Verräter und wirst auch immer einer bleiben! Du bist ein ekelhaftes Monster, Remus Lupin. Aber das ist ja nichts Neues für dich, nicht wahr?"

Remus blickte ihn wütend an. Snape hatte Recht. Er war ein Monster, aber er konnte es ja nicht ändern.

Sirius hatte damals immer die schlechten Gedanken aus Remus Kopf vertrieben, doch nun gab es nur noch schlechte Gedanken. Aber jetzt war eh alles egal. Sirius und Remus würden nach Askaban kommen und dort verrückt werden. Snape grinste ihn hämisch an.

"Ich könnte Black und dich jetzt einfach töten. Ich würde behaupten, ihr hättet mich angegriffen und ich hätte mich nur verteidigt. Den Kindern glaubt eh niemand...
Aber ich möchte dir ja nicht die Freude daran nehmen, dabei zuzuschauen wie Black von einem Dementor geküsst wird. Aber bitte werde dabei nicht eifersüchtig, ich glaube die Dementoren werden ihn dir schon nicht wegnehmen.", knurrte er leise.

Remus starrte ihn an.

"Severus, bitte! Sirius hat Lily nicht umgebracht.", flehte er.

Kurz erstarrte Snape.

"Ist mir doch egal! Wieso sollte es mich interessieren?!", rief der Schwarzhaarige dann wütend und Remus merkte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte.

Snape ließ die Augen nicht von Remus, während er entschlossen seinen Zauberstab auf Sirius richtete.

"Expelliarmus!", schrien Harry, Ron und Hermine und sahen sich danach erschrocken an. Scheinbar hatten sie es nicht geplant, alle gleichzeitig ihren Lehrer zu entwaffnen.

Snapes Zauberstab flog in hohen Bogen weg und sein Besitzer klappte zusammen- so hart hatte ihn die Wucht der Zaubersprüche getroffen.

"Pettigrew haut ab!", rief Ron plötzlich alamierend.

Sirius und Remus rappelten sich hoch und nahmen sofort die Verfolgung auf. Er durfte nicht erwischen. Nach all den Jahren der Lügen durfte er jetzt nicht erwischen. Zu viel stand auf dem Spiel. Remus warf Sirius einen Blick zu und beschleunigte noch etwas.