Kapitel 8

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Mein Kopf jagte in die Luft und alles an meiner Haltung zeigte Unglaube, jedoch sah es nicht aus, als hätte er gerade einen Witz gemacht.

››Was!? Deine Mum soll die Vampirkönigin gewesen sein, aber das bedeutet dann, dass dein Bruder jetzt das neue Oberhaupt ist. Und du ein Prinz! Du hast mich ein ganzes Jahr lang beobachtet, um eine Kette wiederzubekommen? Du hättest sie dir doch einfach nehmen können, ohne das es jemand bemerkt hätte.‹‹

››Alle bis auf dich.‹‹

Wow er hat mich wirklich fast ein ganzes Jahr nur wegen dieser Kette beobachtet oder verheimlicht er mir etwas?

››Schön. Dann bekommst du eben das, auf was du seit einem Jahr wartest.‹‹

››Was?‹‹

››Ach komm einfach mit.‹‹

Ich nahm ihn bei der Hand und wollte in hochziehen. Zu meiner Überraschung war er schneller und stand mir nun gegenüber. Die Sekunden verstrichen.

››Wärst du so freundlich mich loszulassen? ‹‹

››Oh natürlich, sorry.‹‹

Oh Gott wie peinlich. In dem Moment war ich ganz bestimmt rot angelaufen.

››Lass uns gehen, es wird dunkel.‹‹

Erst jetzt bemerkte ich, dass kaum noch Passanten die Brücke überquerten und die Sonne um einiges tiefer war, als zuvor.

››Du meintest, mich wegen der Kette gehen gelassen zu haben. Aber was ist danach passiert?‹‹

››Du hättest sehen sollen wie sauer Sam und Silver waren.‹‹

Seine weißen Zähne blitzten bei seinem Lächeln hervor, aber keine Vampirzähne. Ob er sie vielleicht rein und raus fahren konnte?

››Du nennst sie bei Namen, sie sind mehr als Beobachter für dich, oder?‹‹

››Ja. Ich bin praktisch mit den Zweien aufgewachsen. Das war auch der Grund, warum sie den Vorfall und deine Flucht nicht gemeldet haben. Das hieß aber, dass ich jemand anderen auserwählen musste. Nach dem man das Ritual zu Ende war, nahm ich sofort deine Spur auf. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, aber nicht, dass du es bis nach Hause geschafft hattest. Seit der Nacht beobachtete ich dich immer wieder. Wow, ich wusste gar nicht, dass es sich so anfühlte, einen persönlichen Stalker zu haben.

››Wir sind da.‹‹

››Mum?‹‹

››In der Küche Schatz. Ich hatte ganz vergessen zu fragen, was du essen...‹‹

Sie trocknete sich die Hände an einem Tuch ab, als sie mich sah ... Oh und Ace.

››Du hast Besuch?‹‹

››Ehm ... Nun ja... Er ist Mels Cousin und wollte nur was abholen. Er geht auch gleich wieder.‹‹

Zumindest entsprach ein Teil der Wahrheit.

››Er kann ruhig zum Essen bleiben. Wenn du …‹‹

››Nein! Er hat ganz bestimmt kein Hunger, außerdem braucht Mel die Sachen dringend, nicht wahr Ace?‹‹

››Klar. So ist sie eben.‹‹

Er legte eins, der gespielten Lächeln auf, die ich schon so oft bei meinem Bruder gesehen habe.

››Wir sind oben. Ach ja wie wäre es,  wenn wir beim Italiener bestellen. So auf 8 Uhr?‹‹

Dann hatte ich noch genügend  Zeit.

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