Twin

Kapitel 10

*Joy POV*

"Nicht euer Ernst? Ich darf nicht nach London kommen und bekomm dann nicht mal gesagt, dass ihr, meine besten Freundinnen, mit zwei Weltstars liiert seid? Das ist nicht fair." motzt Em durch den Hörer. Ich kann sie verstehen. Ich würde genau so reagieren, wenn ich sie wäre. "Ja, ich kann dich verstehen, dass du so reagierst. Aber überleg wir haben kaum Zeit zuhause. Wir sind den ganzen Tag unterwegs und da haben wir nun mal keine Zeit zu telefonieren." Lüge. In Wahrheit, wissen wir nicht so wirklich was wir machen sollen. Ein groß Teil der Zeit zumindest. Langsam wird mir klar, wie das Leben von meinem Bruder eigentlich war. Genau die Ausrede hatte er damals auch immer bei mir genommen. Er hatte schon Zeit, hatte uns nur vergessen und genau das erreicht was er nicht wollte. Zum Glück hat er nochmal die Kurve bekommen. "Ja, aber zum Glück habe ich hier genauso wenig Zeit und  ihr habt auch viel verpasst." "Was ist passiert?" frage ich und streiche den unteren Teil meines schwarzen Kleides glatt. "Ich bin mit Mark (Kapitel 2.) zusammen." verkündet sie nun glücklich. "Aw, das freut mich für dich." "Jetzt sind wir alle vergeben. Das hatten wir noch nie." lacht sie. "Stimmt." sage ich. Die Tür geht auf und Zayn kommt rein, nur mit einem Handtuch um der Hüfte. "Du, Em. Ich muss auflegen. Meld dich mal wieder." "Okay. Bye." sagt sie und legt auf.

***

"Es ist wunderschön hier." lächele ich, als wir an dem zugefrohrenen See im Park vorbei gehen. "Nicht war?" fragt Zayn und greißt nach meiner Hand. Es hatte heute nach zum ersten Mal richtig geschneit. Alles bis auf die Wege sind weiß. Über dem Park in den Bäumen sind Lichterketten gespannt und die sonstige Parkbeleuchtung ist aus. Es ist halb 6 und somit ist es schon dunkel. Früher habe ich London immer mit Regen verbunden und hätte niemals gedacht, dass es hier im Winter so wunderschön sein kann. "Gehen wir nachdem wir essen waren noch ins Kino? Ich hab gehört diese eine Liebeskomödie soll ganz gut sein." sagt Zayn und wir kommen, laut seiner Aussage, dem Welt besten Italiener immer näher. "Ja können wir tun." grinse ich.

"Danke." lächele ich als Zayn mir meine Jacke abnimmt und sie an den Kleiderhaken neben seine Lederjacke hängt. Er greift wieder lächelnd nach meiner Hand und wir laufen zu einem Kellner. "Hallo, ich hatte vor 2 Stunden angerufen und einen Tisch vorbestellt." sagt Zayn. "Ah ja, der Tisch für zwei?" fragt der Kellner und Zayn nickt. Der Kellner gibt uns ein Zeichen, dass wir ihm folgen sollen.

"Pizza al duo?" fragt der Kellner. "Meine." sagt Zayn und der Kellner stellt ihm seine Pizza hin. Ich lächele ihn an und stecke mir eine Gabel von meinem Salat in den Mund. Mein Handy klingelt. Mom. Steht auf dem Bildschirm. Fällt allen eigentlich heute ein, dass sie mich anrufen müssen. "Ich muss da ran gehen." sage ich und Zayn nickt. "Hey Mom." sage ich. "Joy mein Schatz. Wie geht es dir?" fragt sie. "Gut und euch?" "Uns geht es bestens. Was machst du so?" fragt sie und ich kann die Stimme von meinem Bruder und seinem Sohn im Hintergrund hören. "Mom, es ist gerade ganz schlecht, ich sitze hier mit Zayn beim Italiener." sage ich und werfe Zayn einen Todesblick zu, weil er mit seinem Fuß an meiner Wade hoch wandert. "Hm. Okay. Stimmt es also was die Medien sagen?" "Ja" Zayns Fuß steht wieder auf dem Boden. "Oh, Schatz. Das freut mich für dich, dass du endlich jemanden gefunden hast. Och das ist so toll. Und auch noch jemand, der deinem Bruder so nahe steht. Aber ich will dich jetzt nicht weiter stören. Ich hab dich lieb. Ich ruf dich bald mal wieder an." "Ich hab dich auch lieb Mom." sage ich und lege auf. "Was wollte sie?" fragt Zayn. "Ach du weist doch wie sie ist. Sie wollte einfach plaudern." ich schaue Zayn an. Ich habe nicht nur irgendjemanden gefunden. Ich habe ihn gefunden.

***

"Du hattest Recht, der Film war echt gut." sage ich, als wir aus dem Film kommen. "Ja aber am Ende war er echt traurig." sagt Zayn und geht sich mit der Hand übers Auge und die Wange. "Hab ich an dir gemerkt." "Wie meinst du das?" fragt er. "Du hattes Pipi in den Augen." lache ich. "Stimmt gar nicht. Ich... ich hab Popkorn ins Auge bekommen weil ich meinen Mund verfehlt hatte." murmelt er zu seiner Verteidigung. "Ja, genau." lache ich und hake mich bei ihm ein.