Do; 02.01.2020

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 Legolas-Der Schmerz der Wahrheit

Tags: #LotR #Tod #Liebe
(Am ende der Geschichte stehen die Übersetzungen aus dem Elbischen)

Autor: EmelyDurin

Legolas,

ich wünschte, du wärst nicht einfach gegangen, als der Krieg zuende war. Ich wünschte, du hättest mich wahrgenommen. Ich wünschte, du könntest mich lieben. Doch das tust du nicht. Du solltest wissen, dass ich diese Gefühle dir gegenüber schon länger verspüre.

Wenn du diesen Brief liest, werde ich wahrscheinlich schon lange tot sein, denn bekanntlich sterben Elben an einem gebrochenen Herzen.

Mir ist bewusst, dass dein Herz nur für diese rothaarige Düsterwaldelbin schlägt. Ich hatte nie eine Chance oder auch nur die geringste Möglichkeit, dein großes Herz für mich zu gewinnen, doch du sollst dir im Klaren darüber sein, dass ich für dich stets das Beste wollte und auch immer wollen werde.

Vor zwei Monaten kam ich wieder in Lorien an. Lady Galadriel und Lord Celeborn wussten von Anfang an, was passieren wird. Sie helfen mir, mich auf das nun Folgende einzustellen.

Ich träume von dir. Ein letztes Mal. Ich weiß, dass meine Zeit fast gekommen ist. Ich werde das Leben vermissen und ich werde dich vermissen. Und ich werde dich auf ewig lieben.

Nun lebe wohl und sorge gut für deine Familie. Sag unseren Freunden, dass es mir leid tut, so wie ich es dir gerade sage. Ich werde über euch wachen.

Bis in alle Ewigkeit.

Rimiel.

(Die, deren Augen so blau strahlen wie ein Bergsee)

„Noro lim*! Noro lim Arod!", Legolas brachte sein schneeweißes Pferd Arod mit elbischen Worten dazu, das Tempo zu erhöhen, den Brief in der linken Hand.

Wie hatte er es nur übersehen können?

Wie konnte er nur so blind sein?

Er hätte es wissen müssen. Es merken müssen. Legolas hätte wissen müssen, dass Rimiel seine Gefühle erwiderte. Doch er hatte viel zu große Angst davor gehabt, auch noch von ihr verletzt zu werden.

Schmerzen, sowohl seelisch als auch körperlich, hatte der blonde Elb schon viel zu oft ertragen müssen. Nicht zuletzt wegen seines cholerischen Vaters. Doch Legolas nahm es ihm nicht übel. Irgendwo konnte er es sogar verstehen.

Thranduil war nur durch den Verlust seiner über alles geliebten Frau so geworden und der Elbenkönig weilte auch nur noch unter den Lebenden, weil die Liebe zu seinem Sohn ihn vor dem Tod bewahrte.

Legolas spornte seinen Schimmel immer weiter an und achtete nicht darauf, dass dieser immer angestrengter schnaubte, wie er es normalerweise bei jedem Ausritt tat. Aber besondere Situationen erforderten nunmal besondere Maßnahmen.

Erst an diesem Tag, noch vor Sonnenaufgang hatte man ihm den Brief Rimiels überbracht. Anbei hatte ein kleiner Zettel gelegen, der von Galadriel höchstpersönlich verfasst war:

Suilad** Prinz Legolas!

Ich schicke euch diesen Brief, obwohl ich es nicht hätte tun dürfen. Ich gab Rimiel das Versprechen, ihn erst an euch zu übergeben, wenn sie bereits ein ganzes Jahrzehnt von uns geschieden sein würde.

Doch ich möchte sie retten. Und ich denke ihr habt dasselbe Verlangen. Darum möchte ich, dass ihr reitet, so schnell euch euer Pferd trägt. Denn sie ist bereits schwach und ich fürchte, dass sie nicht mehr lange überlebt.

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