Eine leichte Brise weht, das Schiff schwankt ein wenig mit den Wellen. Luna sieht, mit goldenen Augen, gespannt aufs Meer hinaus. Ihre blauen gewellten Haare flattern im Wind auf und ab. Ihre glatte und leicht eingeölte Haut spiegelt die untergehende Sonne wieder, was ihre schlanke Figur betont. Nur ihre Ohren bekunden von ihrer Herkunft, sonst könnte sie als eine Prinzessin auf Reisen gehalten werden.
Fin, ein kleiner Junge, spielt am Heck mit einem Seil, das er wie ein Lasso schwingt. Nach einer Weile verliert er die Lust und begibt sich auf Erkundungstour, was ihn unweigerlich zur Elfe bringt. Als der Junge sich ihr nähert, obwohl sein Vater im das Verboten hatte, wand sie sich langsam zu ihm um. Er schaut ihr in die Augen und wurde sprachlos, denn sie schimmerte wie lila Juwelen. Sie lehnt sich leicht an die Reling und spricht so sanft, dass Fin beinahe glaubte den Wind sprechen zu hören: "Du bist ein schlauer kleiner Mann und du könntest viel erreichen, wenn deine Rasse nicht so eingeschränkt wäre. Ich gehöre nur zu Hälfte zu euch, denn mein Vater ist ein menschlicher Reiter und meine Mutter eine Elfe, aber auch eine Reiterin." Ihre Stimme wird nun so leise, als würde sie in sein Ohr flüstern, doch Fin versteht sie sogar noch besser als zuvor:" Fin, ich besitze eine Gabe, die dich verwandelt. Es wird schmerzhaft werden und lange brauchen, doch du wirst nie wieder getreten oder geschlagen! Willst du mein Angebot annehmen?" Wie um sich auf etwas schwereres vorzubereiten, richtet Fin sich, so weit er kann, auf. Was ihm aber schwer fällt, denn seine Beine sind krumm und sein Rücken verformt. Er versucht den halb zu gewachsenen Mund zu öffnen, um etwas zu sagen: " Bidle." Ihm kahmen Tränen und er viel auf die Knie, dabei schrie er: " Bitte!"
Im selben Augenblick schießt hinter Luna ein Drache aus dem Wasser, wobei sich die Sonne violett auf den Schuppen bricht. Auf dem gesamten Schiff bricht Panik aus, denn der Drache könnte das Schiff jederzeit zerreißen, dadurch bemerkt niemand wie Luna Fin auf die Stirn küsst. Fin fängt an zu schreien und wirft sich auf den Boden. Ein Glühen geht von Fin aus, was nun die Aufmerksamkeit aller auf sich zieht. Das nutzt Luna, um von Bord zu springen, nur um kurz darauf auf dem Drachen davon zu fliegen.Als Fin das erste Mal die Augen wieder öffnen kann, ist die Welt nicht mehr die Selbe. Er erkennt viele neue Farben, die er nie zuvor bemerkt hatte und neue Gerüche, wie denn Duft seiner Mutter. Sein Gehör hört die Bewegung einer Spinne, die gerade ihr Netz baut. Was ihn jedoch am meisten irritiert ist, dass er gerade im Bett liegen kann, was gar nicht möglich sein dürfte. Er fast sich langsam an den Rücken und fängt wieder laut an mit weinen. Seine Mutter steht mit einmal über ihm, mit aufgequollenen Augen schaut sie ihn an. Ihre dicken Augenringe sagen aus, wie lange sie bei ihm geblieben sein musste. Sie nahm Fin in die Arme und schluchzte:" Endlich habe ich dich wieder! Seit drei Tagen liegst du bereits hier!"
Jetzt bemerkte er auch seinen Vater, der ebenfalls tiefe Augenringe hatte. Er fasste Fin fest und drückte ihn an sich. Als er ihn los ließ, sprang Fin ohne Probleme auf, was immer seine krummen Beine verhindert hatten. Er ging zum Spiegel am Ende des Raumes und erkannte sich nicht wieder. Seine rauhe vernarbte Haut ist glatt, der verunstaltete Mund ist nun ein wunderschönes Lächeln. Der Buckel, ein glatter starker Rücken und die dünnen krummen Beine, stark und sehnig. Die dunklen braunen Haare sind nun weiß, mit blauen und roten Strähnen durchzogen. Außerdem hat Fin eine kleine blaue Sonne auf der Stirn und sein Geist ist freier als je zuvor. Sein Geist fühlt sich frei an und nicht länger an seinen Körper gebunden. " Was ist nur geschehen" fragt Fin? Sein Vater antwortet ihm langsam:" Mein Junge, du hast einen vollen Tag geleuchtet wie die Sonne, dabei schriest du fürchterlich. Ich behielt dich auf dem Schiff und wollte die Elfe befragen, was sie mit dir gemacht hatte. Jedoch war diese bereits verschwunden, genauso wie dieser violette Drache. Nachdem du aufgehört hattest zu leuchten, brachte ich dich zu deiner Mutter, da sahst du bereits so aus. Ich weiß nicht ob ich die Elfe lieber verfluchen sollte oder ihr danken!?". Fin antwortete seinem Vater sofort:" Du solltest ihr danken! Sie hat mir die Wahl gelassen, ob ich mein Leben als ein abscheuliche Kreatur verbringen will oder lieber mich entwickeln kann, aber dabei Schmerzen erleiden muss. Ich entschied mich ohne zu zögern!"
Seine Eltern sahen Fin an und dann sich gegenseitig. Es geschah kurz nichts, bis sich sein Vater umdrehte und sagte:" Wir haben beschlossen dich nach Ilirea zu schicken. Dort lebt meine Tante, sie ist eine hoch angesehene Händlerin. Dort kannst du ein neues Leben beginnen, keiner wird dich kennen. Mach aus dem Leben, das dir ein zweites Mal geschenkt wurde, das Beste!" Seine Mutter nimmt ihn mit Tränen in den Augen an sich und erklärte ihm:" Ilirea ist sehr weit von Nìa weg. Keiner wird dich dort uns hier zuordnen können. Ich werde dich vermissen. Ich liebe dich und habe das schon immer! Ich..." Ein Weinkrampf hindert sie am weiter sprechen. Fin war nicht sicher, was er fühlen sollte aber seine Trauer, seine Mutter zu verlassen, überwiegt seine Freude. Daher nimmt er sie fest in die Arme und sagt:" Danke!"
Ein paar Tage später sitzt Fin, in einem Mantel eingewickelt, auf einem Händler-Karren, der in Richtung Feinster fährt. Seine Eltern hatten ihn mit Tränen in den Augen einem Freund anvertraut, der ihn bis nach Feinster bringen sollte und gaben ihm Geld für ein Schiff, dass ihn über den Jiet bis nach Dras-Leonas bringen sollte. In Dras-Leonas soll er sich dann an einen Freund seines Vaters wenden, der ihn nach Ilirea bringen würde. Dort soll er sich im Haus der Familie Elen einfinden, die dort seit 3 Generationen lebt.
Fin legt sich im Wagen an eine freie Stelle und schläft im Wissen ein, dass sein Leben nie wieder so sein wird wie vorher. Das letzte was er warnimmt, ist der grelle Schrei eines Vogels, der weit über ihm langsam seine Kreise zieht.
DU LIEST GERADE
Eragon Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
FantasyAlagàsia's Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Eragon ist beendet, doch die Abenteurer gehen weiter. Luna und Fey verstricken sich in neue Gefahren. Drachen und Menschen, so wie die anderen Wesen können auf friedliche Art und weiße zusammen lebe...