»𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟒«

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Jack Raeken

»Wer hat gesagt, dass es einfach für mich war, es war absolut nicht einfach, aber jetzt stehe ich hier und habe dich gerettet

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»Wer hat gesagt, dass es einfach für mich war, es war absolut nicht einfach, aber jetzt stehe ich hier und habe dich gerettet. Genau jetzt habe ich gemerkt, wieso es so wichtig ist nicht frühzeitig zu gehen. Also gib mir deshalb dieses Versprechen«, sage ich.
»Nur unter einer Bedienung werde ich dir das Versprechen geben.«
»Was für eine Bedienung ?«
»Du wirst niemanden erzählen, dass du mich retten musstest.«
»Das werde ich nicht«, entgegne ich mit einem Schmunzeln.

Ihr ist immer noch kalt, das kann ich an ihrer Gänsehaut erkennen.
»Ich kann dich nach Hause fahren, wenn du das möchtest«, biete ich ihr an, um die unangenehme Stille zu durchbrechen.

Sie ist am überlegen, sie schaut wie gefesselt das dunkle Wasser an.
»Wenn es keine Umstände für dich macht, dann gerne«, antwortet sie, dabei wandert ihr Blick auf mich.

...

»Ein 1969 Chevy Camaro Convertible«, sagt sie.
»Ja, das ist es. Kennst dich wohl gut mit Autos aus«, antworte ich überrascht.
»Mein Vater interessiert sich sehr für alte Autos«, sagt sie nachdenklich.
Wir steigen beide in das hellblaue Auto ein.

Ich merke wie auf einem Schlag ihre Augen von Tränen überfüllt sind, sie atmet ganz schwer.
Irgendetwas beschäftigt sie.
»Geht's dir gut ?«, frage ich unsicher.
Ihr Mund bebt, als könnte sie jederzeit laut los weinen.

»Ich wollte mein Vater alleine lassen, wie konnte mein Gewissen nur so etwas zulassen«, sagt sie bestürzt, während ihre braunen Augen auf mich gerichtet sind.  
»Das Wichtige ist, das du jetzt draus gelernt hast und es nicht wiederholen wirst.«
»Werde ich das wirklich nicht mehr wiederholen? Wie kannst du das wissen«
»Ich weiß es, weil ich es auch nicht getan habe. Du wirst es nicht machen, du hast es mir versprochen«, sage ich und schaue in ihre Augen.

Dieser Moment fühlt sich so unglaublich nah an, als wären wir schon miteinander unglaublich vertraut, als würden wir uns schon lange kennen, als hätten wir eine Bindung.

Es ist leise zwischen uns geworden, nur das Radio ist leise hörbar.
Don't let me go...  

Dieses Lied erinnert mich immer wieder an Tori.

Lass mich nicht gehen, dass sagte sie im Regensturm zu mir. Aber ich musste sie gehen lassen, um selber glücklich zu sein. Ich vermisse sie, dass kann man nicht in Fragestellen.

Aber habe ich Tori jemals so sehr geliebt, wie das Fremde Mädchen ihren gestorbenen Freund zu lieben scheint ?

Hab ich in meinem 316 Jahren jemals so sehr eine Person geliebt ?

Wurde ich von jemandem jemals so sehr geliebt ?

Ich denke nicht.

Sie ist ein Mädchen, die viele Schmerzen erlitten hat und anscheinend noch täglich daran leidet. Die Liebe diese verspürt beziehungsweise gespürt hat war so rein. Sie hat ihn bedingungslos geliebt.
Sie sollte daran nicht zerbrechen, diese Liebe hätte sie bestärken sollen.

»Wie heiß du eigentlich ?«, höre ich ihre zarte Stimme meine Gedanken unterbrechen.
»Jack. Jack Raeken. Du ?«, antworte ich.
»Grace Lodge, übrigens kannst du hier anhalten.«
»Klar«, sage ich während ich das Auto zum Stillstand bringe.

Ich schalte das Radio aus und drehe mich zu ihr, ihre schulterlangen Haare sind immer noch nass.
Ihr Blick ist auf ein Haus gerichtet, der sich genau vor uns befindet.

»Er wäre alleine, wenn ich gegangen wäre. Mein Vater hat nur mich und ich nur ihn.«, flüstert sie.
»Grace, du bist noch hier, du hast noch mal eine Chance bekommen, dein Leben unter Kontrolle zu bringen.«
»Ich weiß, dafür bin ich dir dankbar, aber meine Probleme sind dadurch nicht weniger geworden.«
»Es wird aber irgendwann weniger, ich verspreche es.«
»Danke«, sagt sie wobei sie die Tür öffnet und raus geht. Sie schlägt langsam die Tür zu und läuft auf das Haus zu mit dem großen Verander.

Sie dreht sich um und wink mir mit einem kleinen Lächeln zu. Mir ist bewusst, dass sie für dieses kleine Lächeln sehr viel Kraft aufwenden muss. Aber sie tut es nur um mir zu vergewissern, dass es ihr gut geht.

(648 Wörter)

𝐒𝐄𝐂𝐑𝐄𝐓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt