Sephoria 《Taekook》

12. Friends

~ Taehyung ~

Erschöpft lasse ich meinen Rucksack auf den Boden fallen, während ich laut ausatme.
Nachdem ich mich von meinen Freunden verabschiedet hatte, lief ich direkt nach Schulschluss nach Hause.
Jungkook redete allerdings noch mit Namjoon und Jin, was mir einen Vorteil brachte, da ich somit nicht mit ihn laufen musste.
Warum ich ihn so meide?
Ich selbst habe bis jetzt noch keine Antworten gefunden, aber er lässt mich Dinge fühlen, die für mich zu ungewöhnlich und neu sind.

Meine Ablenkung finde ich schließlich in meinem Handy wieder, jedoch ist das, was ich dort sehe, nicht viel besser.

Hobi: Hast du Lust mit den Jungs am Wochenende ins Kino zu gehen?

"Mit den Jungs", wiederhole ich flüsternd. Heißt das, dass die anderen auch mitkommen?

Da ich schon etwas Auszeit von der Schule gebrauchen könnte, stimme ich ihm schließlich zu.
Langsam schließen sich meine Augen, mit der Hoffnung meine Entscheidung nicht zu bereuen.

________

Das Wochenende steht nun an und lässt mich immer nervöser werden.
Mit Jungkook bin ich schon lange nicht mehr nach Hause gelaufen, da dieser immer noch eine Weile mit den anderen redete. Es kommt mir fast schon so vor, dass sie etwas planen würden.

Hobi teilte mir schließlich noch die Uhrzeit mit und bestätigte mir auch, dass sich meine schlimmste Vermutung bestätigt hatte. Die anderen waren auch dort.
Warum muss sich dieser Sonnenschein auch so gut mit Namjoon und Jin verstehen?
Für Jimin und mich wiederum bringt das nur Nachteile.

Ich ziehe mich schlicht, aber in meinem typischen Kleidungsstil an, um ja nicht aufzufallen.

Zufrieden nicke ich meinem Spiegelbild zu und mache mich auf dem Weg zum Kino.

Die Jungs werde ich dort antreffen, was mir eher einen Kloß in den Hals verschafft. Einen Kloß, der sich nicht so leicht runterschlucken lässt und keine Medikamente was anhaben können.

Trotz großer Entfernung sehe ich bereits schon Jungkook, in schwarz wie immer.
Dies erschwert mir meine letzten Schritte nocheinmal enorm. Mit jedem weiteren Meter, den ich hinter mir lasse, wird meine Aufregung stärker, doch meine Beine verlieren immer mehr das Gefühl, da sie anfangen zu zittern.

,,Hey", sage ich, jedoch schon fast flüsternd.
Jimin und Hobi schenken mir eine Umarmung, wobei die anderen vier mich nur anlächeln oder auch mal die Hand winkend heben.

,,Habt ihr Lust auf Parasite?", bricht Hoseok die Stille. Er scheint der Einzige zu sein, der sich mit uns allen versteht.

Jimin nickt ihn zu und auch die anderen stimmen ihn zu, nur ich stehe dort und weiß nicht recht, was ich wirklich will.

_

,,Süß?"
,,Äh was?", fragend drehe ich meinen Kopf zur Person, die sich als Jungkook herausstellt.
,,Na ob du süßes oder salziges Popcorn willst?", lacht Jungkook.
Ich habe schon fast vergessen, dass wir schon im Kino drin sind und uns nun was zu Essen holen.
Jedoch kommentiere ich seine Frage nur mit lauter "äh's", da ich noch nicht ganz realisiert habe, wo wir uns nochmal befinden.
,,Möchtest du das Popcorn so wie ich bin?", formuliert er seine Frage um und trägt dabei ein schelmischen Grinsen auf den Lippen.
,,Scharfes haben sie glaube ich nicht.", murmel ich so leise, in der Hoffnung, dass er es nicht versteht.
,,Wie bitte?"
,,Alles gut. Süßes. Ich nehme Süßes.", äußere ich so schnell wie möglich und gehe zu der Verkäuferin.
Sie fragt mich, was ich gerne hätte, wobei ich meinen Mund öffne, um meine Bestellung aufzugeben, jedoch kommt mir Jungkook zuvor.
,,Eine große Tüte Popcorn, Cola und Nachos mit Käsesoße bitte."
Verwirrt schaue ich nur der Verkäuferin zu, wie sie das Popcorn aus der Machine schippt und in eine Tüte schüttet.
Jungkook bezahlt dies und macht mit seiner Hand eine Bewegung, die zeigt, dass ich ihn folgen soll.
,,Ich hoffe es ist dir Recht, wenn wir uns das teilen?", unschuldig sieht er mich an.
,,Aber du hättest das doch nicht bezahlen müssen.", entgegne ich ihn.
,,Alles gut, ich mache das gerne."

Somit gehen wir beide ebenfalls in den Kinosaal. Die anderen sind schon drin, da ich so lange verträumt im Eingangsbereich stand und nur Jungkook auf mich gewartet hatte.

Wir setzen uns hin. Ich saß natürlich neben Jungkook. Unser Popcorn und Nachos in der Mitte von uns und die Cola in der Getränkehalterung, für die Jungkook vorher noch zwei Strohhälme mitnahm.
Gelassen nimmt er einen Schluck von dieser und hält sie mir anschließend hin. Zögerlich und langsam trinke ich von den anderen Strohhalm.
Schließlich leuchtet die Leinwand und zeigt uns, dass der Film nun anfängt.
Konzentriert schaue ich den Film an, jedoch unterbricht mich das ständige Berühren unserer Hände, wenn wir gleichzeitig nach dem Popcorn greifen. Immer wieder klaut er mir meine Konzentration und somit auch immer mehr meinen Verstand.

Allerdings versuche ich dies durchzustehen und so schaffe ich es bis zum Ende des Films nicht komplett durchzudrehen.

Der Himmel verfärbte sich bereits in ein tiefes Dunkelblau.
Die sechs Jungs und ich stehen nun vor dem Kino, welches uns mit den wenigen Straßenlaternen etwas Licht spendet.
Namjoon, Jin und Hobi unterhalten sich noch über den Film, wobei Jimin, Yoongi, Jungkook und ich, ihnen nur stumm zuhören.

,,Sehen wir uns dann am Montag?", fragt Jin in die Runde.
,,Wenn niemand krank wird ja.", antwortet Namjoon.
,,Dann verabschieden wir uns nun so langsam.", entscheidet Jin für Namjoon mit.
Sie umarmen schließlich jeden von uns. Auch Jimin, Yoongi und Hobi tun es ihnen gleich. Wobei ich von Yoongi nur kurz einen Arm an meiner Schulter spüre, eine Umarmung war dies nicht.
,,Gehen wir?", räuspert sich Jungkook direkt neben mir, was ich nur mit einem Nicken beantworte.

Und so laufen wir still neben einander, so still, dass man unsere Schritte, die wir gleichzeitig setzen, hören kann.
,,Wie fandest du den Film?", Jungkook bricht dann diese peinliche Stille.
,,Gut.", antworte ich knapp und leise.

Und somit verläuft unser Gang nach Hause weiterhin still ab.
Schließlich kommen wir an meinem Haus an, an dem Jungkook nur noch die Straße überqueren muss, um auch nach Hause zu kommen.

Jungkook öffnet seine Arme, um mich kurz zum Abschied zu umarmen.
,,Dann sehen wir uns in der Schule.", murmelt er während wir uns lösen.
,,Ja genau. Dann bis Montag."
Nach meinen Worten, dreht er sich um und macht einige Schritte Richtung Straße, welche um diese Uhrzeit nicht mehr so stark befahren ist.
Jedoch dreht er sich, als er einen Fuß auf der Bordsteinkante hat, nochmal zu mir um.
,,Ach und du hattest Recht. Ich hatte auf der Karte geschaut, scharfes Popcorn haben sie wirklich nicht."
Und somit dreht er sich nun ganz um und läuft zu seinem Haus.
Ich jedoch stehe nur perplext auf dem Bürgersteig mit wahrscheinlich hochrotem Kopf und schaue ihn hinterher.