4 | Realitäten und Wahrheiten

8.6K 276 54
                                    

DALYA
Montag, 24.02

Es sind nun zwei Tage vergangen seitdem Can versucht hat mit mir zu schlafen. Seitdem war Funkstille zwischen uns, wir sprachen nur über das Nötigste und vermieden jeglichen Kontakt zueinander. Als ich wäre Schuld für das alles, doch es interessierte mich wirklich kein bisschen. Ich habe nichts falsches gemacht oder gesagt. Alles was ich gesagt habe, entsprach der Realität. Ob er es akzeptieren wollte oder nicht, dass war Cans Sache.

Als ich unsere Einfahrt reinfuhr, sah ich ein fremdes Auto auf dem Grundstück. Verwirrt nahm ich meine Tasche und Handy.

Süße, ich habe Arin geschickt, damit er mein Armband holt. Es müsste auf der Ablage neben der Couch sein.
~Aleyna

Arin war bei uns.

„Dalya! Wie schön dich zusehen.", wie auf Knopfdruck kam er grinsend durch die Tür. Alina stand hinter ihm und lächelte. „Arin.", sagte ich und lächelte ihn dabei leicht an.

„Kannst du mir meinen schwarzen Skizzenblock bringen?", Alina nickte schnell und verschwand hinter der Tür.

„Du siehst ziemlich müde aus.", sagte Arin und verschränkt seine Arme und sieht in meine Augen. Lächelnd lehnt er sich an sein Auto und bemustert mich.

Ich lehnte mich genauso wie er es tat an mein Auto und nickte. „Mehr als das."

Alina kam wieder durch die Tür und reichte mir meinen Block. „Dankeschön, bis heute Abend."

„Bis später.", lächelt Alina und geht wieder hinein.

„Ist Can zuhause?", fragte er und ich runzelte die Stirn. „Nein. Warum?"

„Folg mir bitte.", ich schaute ihn noch verwirrter an und fragte, weshalb ich ihm folgen sollte. „Ich werde dich höchstens zwei Stunden aufhalten. Hast du heute noch was vor?"

„Nein, aber..."

„Bitte.", unterbricht er mich lächelnd und öffnet seine Autotür. „Folg mir, Dalya Serez."

Und ich tat es.
Ich folgte einem eigentlich mir fremden Mann irgendwohin.

[...]

„Wo sind wir hier?", fragte ich nachdem ich aus dem Auto ausgestiegen bin.

„Komm.", er lief auf eine große Tür zu, das Haus sah von außen aus wie ein kleines Königreich. „Eine ziemlich alte Architektur. Einfach wundervoll.", sagte ich und er dreht sich grinsend zu mir.

„Findest du?", ich nickte schnell.

„Natürlich. Schau es dir doch an!"

Arian öffnet die Tür und geht ein Schritt herein. „Wie kommst du denn herein?"

„Dieses wunderschöne Haus gehörte meinem Opa.", stolz lächelt er mich an. „Ich habe es geerbt. Wenn du mich fragen würdest, dann würde ich direkt hier leben, aber Aleyna findet es altmodisch und hässlich."

„Sie hat doch keine Ahnung!", platzt es mir heraus und ich hielt inne. Arian lacht auf und nickt. „Wenn es unter uns bleibt.", fragend schaut er mich an und schnell nicke ich ihm zu.

„Du sagst es. Komm ich möchte dir etwas zeigen.", plötzlich greift er nach meiner Hand und zieht mich mit sich. Ich schaue auf unsere verschränkten Finger und ziehe ohne weiter darüber nachzudenken meine Hand aus seiner heraus.

Arin schaut nur eine Millisekunde zurück, doch öffnet eine weitere Tür, welches ein...

„Das ist der Hammer! Wow!", erstaunt blicke ich mich im Atelier um und gehe vorsichtig an die vielen Werke, die im Zimmer waren dran.

„Ich habe mir schon gedacht, dass es dir gefallen würde.", grinst er und setzt sich auf eins der Stühle. Rechts und links standen schwarze Regale, welche gefüllt mit Farben, Pinsel und Skizzenbüchern war.

„Dieses Atelier gehörte meiner Oma, die ganzen Gemälden.", er deutete auf die Werke und lächelt. „Hat sie gemalt."

Beeindruckt bestaunte ich alles ganz genau und merkte dabei auch, dass Arin mich nicht aus seinen Augen ließ. Nach einer Weile nahm ich einen Stuhl und setzte mich vor ihn hin. Ich schlug mein rechtes Bein über das andere und seufzte. „Und wieso hast du mich hierher gebracht?"

„Ich weiß es auch nicht.", er zuckt mit seinen Schultern. „Vielleicht, weil ich dich immer noch näher kennenlernen möchte. Vielleicht, weil ich als ich zu dir gekommen bin gehofft habe, dass du da bist. Vielleicht,...."

„Arin...", fing ich an, doch er unterbricht mich indem er nach meinen Händen greift und sie drückt. „Soll doch alles passieren. Ist es nicht besser etwas zu bereuen, weil man es gemacht hat? Oder willst du nichts tun, was du im Nachhinein bereuen könntest."

Gerade als ich ihm antworten wollte, fängt sein Handy anzuklingeln. Er lässt meine Hände los und holt aus seinem Jackett, das Handy heraus.

Aleyna. Er drückte auf den Lautsprecher Button und legt sein Handy auf den Tisch. „Arin? Wo bist du? Ich habe dir geschrieben? Wolltest du nicht nachhause kommen? Kannst du etwas für mich tun? Hast du mein Armband geholt?"

Arin schloss die Augen und lässt seinen Kopf nach hinten fallen. „Dir auch Hallo, Aleyna."

„Uff Arin.", seufzte sie. „Wir haben uns vor paar Stunden gesehen. Also? Wo bist du und was machst du?"

„Ich fahre Auto, habe deine Nachricht deshalb nicht gesehen. Mir ist etwas dazwischen gekommen. Kommt drauf an was. Ja habe ich.", log er seine Frau an ohne zu zögern.

„Okay. Ich habe Can getroffen.", als der Name meines Ehemannes fiel öffnet Arin wieder seine Augen und sieht mich unsicher an.

„Ja?", hackte Arin und unterbricht nicht den Augenkontakt zu mir.

„Ich wollte Sie als Dankeschön zu uns einladen am Samstag, doch er meinte, dass Dalya krank ist.", mein Mundwinkeln zuckten für einen Moment nach oben. Mein Ehemann lügt auch ohne zu zögern. „Damit du Bescheid weißt, falls er dich trotzdem drauf anspricht."

Arin schaut mich skeptisch und verwirrt an. „Arin? Hallo? Bist du noch dran?", hörte ich Dilara fragen.

„Ich habe kein Netzt, ich rufe dich nachher an.", er legte auf und sieht mich schief an.

„Wo bist du krank?"

„Um ehrlich zu sein, dass frage ich mich auch."

„Aleyna tut so etwas auch immer, sobald wir streiten ist es immer so.", antwortet Arin und zwinkert mir zu. „Also, habt ihr Stress?"

„Auch, wenn das so wäre. Was hat dich, dass zu interessieren, Arin Demir?

„Du hast Recht.", schmunzelt er und seufzte laut auf. „Soll ich dir mal was sagen?"

Fragend schaute ich hoch. „Weißt du.", er hielt kurz inne, es schien so als würde er nachdenken oder versuchen die richtigen Worte zu finden. „Also ich würde nicht wollen, dass man dich verletzt. Ich würde wollen, dass man dich ehrlich und aufrichtig liebt. Einfach, dass man für dich immer da ist, Dalya Serez."

The Affair Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt