20 | töten

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CAN
Dienstagnachmittag, 3.03

Hast du denn überhaupt keine Ahnung, wer es sein könnte?", hackte ich nach und Aleyna schüttelt seinen Kopf.

„Um ehrlich zu sein, dass interessiert mich nicht. Es könnte jede sein, sei es eine verheiratete Frau oder eine, die ledig ist. Arin ist ziemlich charmant und könnte so jede um seinen Finger wickeln."

„Ich hätte niemals so etwas von ihm erwartet", sagte ich ehrlich und lehnte mich in meinen Sessel zurück.

„Denkst du, ich? Also es kann alles sein, aber zwischen uns lief es lange nicht gut und er hätte schon vor Monaten, die Scheidung einreichen können, aber von heute auf morgen kam er damit. Es muss einfach eine Frau sein, die ihn überzeugt hat, diesen Schritt zu wagen."

„Dann muss die Frau ledig sein, weil sie sich wahrscheinlich denkt, sobald ihr geschieden seid ..."

„Dass Sie zusammen sein können", unterbricht Aleyna mich und rollt ihre Augen. „Ich werde nicht zulassen, dass die Menschen sie in unserer Welt aufnehmen."

DALYA
Dienstagabend, 03.03

Ich hängte ein schwarzes Kleid an einen Bügel und reichte ihn Lara. „Das ist echt schön."

„Es ist heiß.", zwinkerte meine durchgedrehte beste Freundin und hängt es in ihren Kleiderschrank auf. „Fehlt nur noch, der Mann, der es mir auszieht."

Ich lachte laut auf und schüttelte meinen Kopf. „Du bist wahnsinnig."

„Was denn?", sie zuckte mit ihren Schultern und öffnet den zweiten Koffer, der ausgepackt werden musste.

„Ich will auch Liebe in meinem Leben. Ein heißer Mann mit dem es nicht langweilig wird. Verstehst du? Du weißt doch, dass ich nicht so auf Blümchen Beziehungen stehe. Ich brauche Drama, Action und Feuer.", erklärt sie mir schon wieder ihre Traumbeziehung, die sie seit Jahren schon suchte, aber noch nicht gefunden hat.

„Du wirst diesen Mann finden, versprochen", grinste ich und räumte die Schuhe in ihren Schuhschrank.

„Was machst du Donnerstag? Kannst du mit mir ins Autohaus kommen?"

„Ich bin verabredet mit Arin", lächelte ich und sie hob ihre Augenbrauen hoch.

„Sag ab, sag, dass deine beste Freundin da ist", schmollte Lara. „Spaß, aber du kannst doch abends kommen, oder?"

„Ja. Ich sage auch Can, dass ich mit dir sein werde, damit du es weißt."

„Ich decke dich natürlich, wenn du dich mit Arinbaby triffst. Wer hätte es gedacht, dass die liebe, vernünftige Dalya eine Affäre haben würde."

„Wir haben keine Affäre", einatmend sehe ich sie an. „Wir sind zwei Menschen, die sich gut verstehen."

„Du triffst dich heimlich mit ihm? Du löschst seine Nachrichten und was noch? Über eure intensiven Gespräche will ich nicht mal anfangen, das ist der Anfang einer brennenden Affäre.", sie klopft auf meine Schulter. „Hauptsache, du bist glücklich, das verdienst du nach Can, denn seitdem er in deinem Leben ist.", sie hielt inne und lächelt mich sanft an. „Hast du die Freunde des Lebens verloren und ich denke, dass Arin die alte Dalya zurückbringen wird."

Mittwochmorgen, 04.03

„Es wurde gestern anscheinend sehr spät?", fragend sieht mich Can am Frühstückstisch an und ich nickte. „Es war schön mit Lara."

„Freut mich. Aleyna war gestern da.", er trank einen Schluck von seinem Kaffee. „Sie möchte, dass ich ihr Partner werde und mich um die Geschäfte kümmere."

„Wozu ist Arin da?", sagte ich unwissend und runzelte die Stirn.

„Sie trennen sich", sagte er und ich tat einen aufgeschockt. „Wie schade, sie waren ein schönes Paar."

Nicht.

„Aleyna meinte, dass Arin eine neue hat. Ich wusste schon immer, dass er ein Dreckskerl ist.", ich hielt die Luft an und musste erstmal verarbeiten, was er gesagt hat.

„Und was bist du dann?", nahm ich Arin in Schutz. „Ich denke nicht, dass er Aleyna gegen ihren Willen bei sich hält oder sie anfassen würde."

„Wenn du willst, dass deiner Familie etwas passiert, dann geh, Dalya. Du weißt, doch wo die Tür ist."

„Deswegen bin ich hier, Can. Ansonsten würde ich natürlich keine Sekunde verschwenden und bei dir bleiben."

„Was ist dein Problem?", lachte Can und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ich glaube, dass es Zeit war, das was ich geträumt habe umzusetzen und genau die Sachen zu sagen, die ich geträumt habe.

„Du weißt, dass ich dich nicht liebe. Ich hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken und weißt du, was ich mich frage, Can? Wieso spielen wir dieses Rollenspiel? Vor allem ich? Manchmal tue ich so, als wäre nie etwas passiert. Du hast meine Psyche zerstört, das werde ich nicht mehr weiter zulassen. Auf irgendwelchen Veranstaltungen und neben unserer Familie können wir ein auf glückliches Paar tun, aber ansonsten nicht.", ich stand auf und verließ die Küche. War es komisch, wenn ich sage, dass ich stolz auf mich bin? Endlich hatte ich den Mut gegenüber Can offen und ehrlich zu sein.
Klar, die Angst war groß, dass er mir etwas antun würde, aber irgendwie auch nicht. Vielleicht hatte ich mich auch einfach an den Schmerz gewöhnt. Doch ich wusste, wenn er von Arin Wind bekommen würde, dann würde er erst Arin vor meinen Augen töten, damit ich daran zerbreche und anschließend mich.

Den Rest des Tages verbrachte ich natürlich mit Lara in der Stadt und im Atelier. Schrieb ein wenig mit Arin und konnte es kaum abwarten ihn morgen zu treffen. Als ich dann abends nachhause kam, kam Can nicht.
Er verbrachte die Nacht woanders, was auch nichts Neues war, aber es war gut, denn so hatte ich meine Ruhe und musste ihn nicht ertragen.

Donnerstag, 05.03

„Ein Selbstverteidigungskurs?", grinste ich als wir das Sport Zentrum erreicht hatten. „Wirklich?"

Arin nickt sicher. „Jede Frau sollte so einen Kurs belegen. Komm jetzt. Du musst dich noch umziehen.", mit einem Lächeln wirft er mir eine Tüte, die ich auffing. „Ich hoffe, dass die Sachen passen. Die Umkleidekabinen sind am Ende des Gangs."

„Dann bis gleich.", gerade als ich mich umdrehen wollte sah ich Akin in einem der Trainingsräumen und blieb stehen. „Akin ist hier, wenn er uns zusammen sieht, dann bin ich Tod!", sagte ich aufgebracht und hielt die Luft an. „Ich muss weg! Sofort.", ohne auf Arin zu warten, verließ ich panisch das Zentrum.

„Hey! Dalya!", er hielt mich am Handgelenk und stoppt mich so. „Ich wusste nicht, dass er hier trainiert. Du siehst doch selbst, wie riesig dieses Zentrum ist. Es tut mir leid."

„Schon in Ordnung. Können wir gehen?"

Seufzend nickte Arin und wir stiegen nach einem kurzen Laufweg ins Auto. „Ich habe mir, das nicht so vorgestellt."

Ich stimmte ihm mit einem Nicken zu und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Es war so gefährlich, dass wir uns beide treffen. Ich glaube, dass es aufhören muss.
Aber wie? Es fühlt sich so schön an mit Arin Zeit zu verbringen und ich wusste, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte.
Es war nur die Frage der Zeit, bis Can davon erfuhr und anschließend mich töte.

„Ich glaube, dass es besser ist, wenn wir uns doch nicht mehr sehen."

The Affair Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt