9 | Geheimnis

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DALYA
Donnerstagnachmittag, 27.02

„Ich wusste es."
Arin lachte laut auf und tut plötzlich etwas was mich meine Luft anhalten lässt. Er packt mich an der Hüfte, dreht mich um und drückt mich an die Wand am Fenster.

„Ja oder Nein?", fragte er mich und sieht tief in meine Augen. „Beantworte meine Frage, dann werde ich deine beantworten."

„Was bringt es dir denn?", zischte ich. „Wenn du deine Frau lieben würdest, dann würdest du auch nicht tun!"

„Ja oder Nein, Dalya?", seine Hand an meiner Hüfte brennt wie Feuer auf meiner Haut. Sein warmer Atem prallt in mein Gesicht und meine Hände sind schwitzig. Das was ich tat, war eine Art von Betrug.

„Nein! Verdammt Nein! Ich habe ihn nie geliebt wie er mich liebt!", sagte ich aufgebracht und schubste ihn von mir weg. „Bist du jetzt glücklich, dass du weißt, dass ich eine unglückliche Ehe führe?"

Arin betrachtet ganz genau meine Gesichtsausdrücke. „Warum?"

„Das hat dich nicht zu interessieren!", fuhr ich ihn an und er schaut verwirrt in meine Augen. „Ist es wegen seinem Geld?"

„Arin, denkst du wirklich, dass ich sein Geld brauche?"

„Nein."

„Also.", schüttelte ich den Kopf und gehe auf meine Tasche zu, doch Arin hielt mich am Handgelenk und zog mich zurück. „Warum Dalya? Eine Frau wie du, warum bleibst du bei ihm?"

„Lange Geschichte.", sagte ich und riss mein Handgelenk von seinem Griff. Etwas sauer und überfordert von meinen Gefühlen lief auf die Tür zu. „Ich liebe Aleyna auch nicht. Du hattest Recht."

Ich bleib stehen und biss mir auf die Unterlippe. „Ich habe sie geliebt, aber es war anscheinend nicht die große Liebe."

„Und was willst du jetzt genau von mir?", spöttisch lachte ich auf und drehte mich zu ihm. „Du denkst doch nicht, dass ich deine große Liebe bin?"

„Ich denke es nicht. Ich weiß es.", sagte er ohne jegliche Hemmungen und kommt wieder auf mich zu und ich zurück. „Jedoch muss ich es hundertprozentig herausfinden."

„Bleib stehen.", sagte ich und versuchte ihn daran zu hindern, dass er mir nicht näher kommt.

„Du hast genauso Angst wie ich vor dem was du tun kannst oder?", fragte er und schließt immer mehr die Lücke zwischen uns. Als mein Rücken die Tür berührte, atmete ich tief aus. Verdammt, dass passierte doch nur in Büchern!

„Jetzt steckst du fest.", sagte Arin, legt seine Hände links und rechts neben meinem Kopf. „Trenn dich von Can. Ich werde mich auch von ihr trennen. Bitte Dalya, gib uns eine Chance. Lass nicht zu, dass du ein leben lang unglücklich bist, wenn ich dich zur glücklichsten Frau der Welt machen kann. Ich weiß, dass es dir gefällt wie ich mit dir rede und wie ich dich behandele. Bitte, lass es mir dir beweisen. Sieh hin, deine Handgelenke, wenn er das tut, dann ist die Frage, was wird dieser Mann noch tun? Bitte Dalya, gib mir, uns eine Chance."

Benebelt schaute ich in sein Gesicht, dass klang alles wie ein Traum. Ein perfekter Traum. Ich seufzte lächelnd, doch drückte ihn an seiner Brust weg. „Es tut mir leid, Arin. Auf Wiedersehen."

ARIN

Dalya drückte mich sanft weg. „Ich hoffe, dass mein Geheimnis bezüglich was Can angeht sicher ist.", und mit diesen Worten verließ die schöne Frau mein Büro.
Perplex lachte ich auf und fuhr wütend über mein Gesicht und Haare. Wieso verlässt sie ihn nicht? Was bindet Dalya an Can? Wütend schlug ich auf den Tisch, sah sie denn nicht, dass ich sie in so einer kurzen Zeit an mein Herz geschlossen hatte. Wozu ich bereit bin für sie?

Ich wählte die Nummer von Mert, meines besten Freundes und ließ so lange klingeln bis er ran ging. „Mach schnell, bin in einem Meeting?"

„Wie lange noch?", fragte ich ungeduldig.

„Zwanzig Minuten. Wa..."

„Gut. Ich bin in einer Stunde bei dir zuhause.", unterbrach ich ihn und legte auf.

[...]
Donnerstagnachmittag, 27.02

„Dann steckt bestimmt etwas dahinter.", sagte Fulya seufzend und sieht zwischen mir und Mert her.

„Sehe ich genauso, Arin. Doch ich habe auch nichts über sie herausgefunden, dass übliche halt, wo sie studiert hat, was sie tut und whatever.", antwortete Mert und ich rieb mir die Stirn.

„Willst du dich wirklich von Aleyna trennen?", fragte Fulya und ich nickte seufzend.

„Ich kann nicht mehr, dass ist so anstrengend. Diese ganzen Erwartungen, ständig etwas besser machen zu wollen oder ihre falsche Art neben Freunde und Familie. Ihr Ego, der niemals aufhört zu wachsen, immer mehr zu wollen. Keine Ahnung Leute, ich will eine glückliches Leben führen."

„Und du denkst, dass es Dalya ist? Mit der du glücklich sein wirst?"

„Ja."

„Ich habe es dir von Anfang an gesagt, dass du diese Frau nicht heiraten dürftest. Als ich gesagt habe, dass Aleyna total falsch ist, da hast du mir nicht geglaubt.", sagte Mert und Fulya nickte zustimmend.

„Danke wirklich Danke.", spöttisch lachte ich auf. „Habe ich jetzt spät, aber auch bemerkt."

„Hast du sie denn nie geliebt?", fragte Fulya interessiert. „Dass du sie sofort aufgeben kannst?"

„Doch habe ich. Vor der Ehe, da war sie so ein toller Mensch, aber danach hat sich alles verändert. Erst vor paar Tagen war sie stinksauer auf mich, weil ich 5000€ an ein Heim gespendet habe. Ich meine, dass verdiene ich, dann kann ich es auch spenden. Sie will immer mehr und dieses Gefühl von immer mehr zu wollen kann sie nicht bändigen. Wenn ich Weiß sage, dann sagt sie immer schwarz. Jedes Mal, das Gegenteil und wir können uns auch nicht ganz normal unterhalten über irgendwas, denn wir streiten jedes Mal im Anschluss."

„Egal was ist, wir werden immer hinter dir stehen.", dankend lächelte ich die beiden an und lehnte mich seufzend zurück.

[...]

„Arin? Bist du es?", rief Aleyna als ich unser Haus betrat.

„Ja ich bin es. Wer den auch sonst?", ich lief ins Wohnzimmer und sah sie auf der Couch sitzen.

„Es ist heute ziemlich spät geworden, was?"

Ich nickte und ließ mich auf einen Sessel fallen. „Wieso denn?", hackte sie nach.

„Ich hatte zu tun, dann war ich bei Mert.", rollte ich die Augen.

„Jeden Tag bist du mit Mert als wärt ihr Kinder.", sie warf ihre Haare zurück und sieht mich skeptisch an.

„Er ist mein bester Freund, Aleyna.", ich runzelte die Stirn und sehe sie genervt an. „Ich kann ihn sehen, wann ich möchte."

„Er ist mir einfach unsympathisch. Außerdem wirkt er immer so als würde er nichts ernst nehmen."

Ungläubig sehe ich sie an. „Beruht auf Gegenseitigkeit, dass kann ich dir versichern, Aleyna. Eigentlich nimmt er alles ernst, aber vielleicht dich nicht."

„Was soll das bedeuten?", fragte Aleyna und ich stand auf.

„Dass, was du verstehst."

„Ist dieser dumme Mert so wichtig, dass wir seinetwegen wieder streiten?"

„Rede vernünftig über meinen besten Freund! Wir streiten deinetwegen und nicht seinetwegen! Du fängst immer an! Du schaust immer auf die Menschen herab! Vielleicht solltest du diese Einstellung ändern!", gerade als ich das Wohnzimmer verlassen wollte, drehte ich mich noch einmal zu ihr um. „Ja und er ist wirklich so wichtig. Achte nächstes mal drauf wie du über Menschen redest, die mir am Herzen liegen, Aleyna."

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