☆Shadow - 58☆

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Andras öffnete mit einer lässigen Bewegung die Tür und überrascht stolperte der Magier hinein.

"Stephen!" Aufgebracht wollte Jenna auf diesem zu laufen, doch der Dämon hielt sie am Arm fest.

"Bitte Andras tue ihr nichts!"

"Oh ich werde ihr nichts tun, dem Einzigen, dem ich etwas antue, bist du!" Andras knirschte mit den Zähnen, als der Magier auf ihn zugelaufen kam. Stephen formte jedoch sofort ein Portal und zog Andras und somit Jenna hinter sich in dieses hinein. Der Magier und der Dämon lieferten sich einen kurzen Kampf, doch war Stephen am Ende seiner Kräfte, weshalb Andras plötzlich seinen Arm in Rauch auflöste und es sich wie eine Fessel an Stephens Hals legte. Dabei drückte er den Magier an die Wand und schnürte ihm die Luft ab. Jenna erkannte, dass Stephen sie in den Raum mit dem Spiegel geschickt hatte und da fiel es ihr wieder ein, dass sie versuchen musste, den Dämon in den Käfig zu sperren. Sofort sprang Jenna auf und rannte auf den Dämon zu.

"Nein, Andras, bitte nicht! Hab Mitleid!" Mit Tränen in den Augen schlug Jenna auf Andras Brust ein, doch dieser zeigte keine Reaktion.

"Die Welt hat auch kein Mitleid mit mir!" Genießerisch zögerte er den hilflosen Augenblick noch ein wenig hinaus, bis er Stephen schließlich zu Boden ließ und dieser sich hustend am Hals fasste. Er schubste Jenna auf den Magier zu und sofort kniete sie sich zu ihrem Freund hinunter. Bemerkte nicht, wie Andras auf die beiden zukam und Stephen an seinen Haaren hochzog. Stöhnend kniff Stephen seine Augen zusammen, als er versuchte, sich aus dessen Griff zu befreien. Jedoch war Andras ihm Kräfte-technisch überlegen. Der ganze Angriff hatte dem Magier alles gekostet und erschöpft sank dieser auf die Knie.

"Andras, bitte nicht!"

"Keine Sorge, ich mache dir ein Angebot!" Zynisch funkelte der Dämon die beiden Menschen an.

"Bleib bei mir! Deine Liebe kauft ihn frei! Wenn du Nein sagst, bringe ich ihn um, ansonsten schenke ich ihm das Leben, du musst dich entscheiden!" Andras legte seine Hand um Stephens Hals.

"Jenna, nicht. Sag Nein!" Stöhnte der Magier, als der Dämon ihn deutete, leise zu sein. Andras funkelte Jenna wütend an und drückte seine Hand immer fester um Stephens Hals.

"Vergib mir, Jenna!" Hustete Stephen mehr, als er sprach und bei dem Anblick schossen der Bändigerin erneut die Tränen in die Augen.

"Jetzt entscheide dich, ich verliere langsam die Geduld!" Zischte Andras Jenna an.

"Ich liebe dich, Jenna!" Stephens Augen stachen hervor und erneut ermahnte der Dämon ihn zu schweigen.

"Jetzt triff die Wahl und bleib bei mir oder ich schicke ihn ins Jenseits!" Jennas Blick wechselte immer wieder zwischen Stephen und Andras hin und her. Doch sie hatte keine Wahl. Sie wollte ihn nicht sterben lassen. Doch sie konnte auch nicht bei dem Dämon bleiben. Er stand genau vor dem großen Spiegel. Wieder einmal hatte Jenna nur diese eine Chance! Langsam machte sie einen Schritt nach dem anderen auf dem Dämon zu. Sah ihm tief in die Augen und bemerkte, wie sein Zorn aus dem Gesicht verschwand. Andras ließ Stephen los und konzentrierte sich nur auf die junge Frau, die nun direkt vor ihm stand. Eine Träne fiel lautlos zu Boden, als sie erst zögerlich, dann jedoch beherzt ihre Hand auf seine Wange legte und ihn küsste.

Alles um Andras herum entfachte sich in ein Feuerwerk der Gefühle. Sein Herz sprang ihm förmlich aus der Brust, als er sich voll und ganz dem Kuss hingab. Er schmeckte ihre Tränen auf seiner Lippe, die dem süßen einen salzigen Beigeschmack gaben und verstand in diesem Moment, das Jenna nie so fühlen würde, wie er es tat. Vorsichtig löste sie sich von dem Dämon, während er seine Stirn auf die ihre legte, um sie ein letztes Mal zu spüren, bevor er unter Tränen feststellen musste, das es vorbei war. Es hatte gerade erst angefangen, umso schneller war es auch schon vorbei. Er hatte von Anfang an schon verloren. Denn es war das eingetreten, was noch nie geschehen war. Ein Dämon hatte sich verliebt. Er hatte nie eine Chance gehabt und genau das wurde Andras in diesem Moment bewusst. Ihm war es egal, das man ihn weinen sah, denn alle über die Wochen aufkommenden Gefühle überrannten ihn. Doch er fühlte sich nicht schlecht, ganz im Gegenteil, er war endlich erlöst. Er hatte das schönste Gefühl kennengelernt, wobei er immer dachte, dass ihm dies verwehrt bleiben muss.

"Es tut mir leid, Andras. Aber ich kann nicht. Ich liebe dich nicht!"

Ihre wunderschönen Augen sahen ihn beruhigend an, als sie Andras plötzlich von sich wegdrückte und er den kalten Spiegel an seinem Rücken spürte. Ihre Hand berührte das Glas und der Dämon spürte den unglaublichen Sog an seinem Rücken, der sich augenblicklich gebildet hatte.

Stephen zog Jenna von dem Spiegel zurück, da er eine unglaubliche Kraft entwickelte, als Andras sich langsam in Rauch auflöste und in diesen hineingezogen wurde. Das Letzte, was sich in Jennas Gedächtnis einbrannte, war sein liebevoller Blick, als auch das Letzte bisschen von Andras verschwunden war. Sie wusste nicht, warum, doch lehnte sie an Stephens starker Brust, als sie von ihren Gefühlen überrannt wurde und einige Tränen vergoss. Dabei zog der Magier sie in seine Arme und presste sein Gesicht in ihre zerzausten Haare. Es war nun endgültig vorbei und umso froher war Stephen, dass Jenna bei ihm war.

Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt