Shadow (Dr.Strange FF - Buch 1)

☆Shadow - 10☆

Frisch umgezogen stand Jenna draußen auf einem kleinen Trainingshof. Sie war die Einzige, bis schließlich die Frau, die sie an ihrem ersten Tag abgehängt hatte, zu ihr kam und sie dabei skeptisch beäugte. Es war dieselbe Person, die zusammen mit Wong und Strange an ihrem Bett gestanden hatte. Luna war ein Stückchen kleiner als Jenna und positionierte sich trotzdem vor ihr, als wäre sie die Größte weit und breit. "Ich bin Luna und du bist das Wunderkind, worüber alle reden?", fuhr die kleine Blonde Jenna von der Seite an. "Ich weiß zwar nicht, was Wunderkind bedeuten soll, aber ich bin Jenna, und hättest du mich nicht so hinterlistig abgehängt, hätten wir uns schon eher kennenlernen können.", konfrontierte diese Luna vor sich. Diese verschränkte nur genervt ihre Arme.

"Erstens dachte ich, du hast mehr drauf und zweitens, wer sagt, dass ich dich näher kennenlernen möchte, als es nötig ist?", zischte diese Jenna frech an und für einen kurzen Moment wusste diese nicht, was sie erwidern sollte. "Außerdem wer weiß, was du uns alle noch für Probleme bereiten wirst, wenn es der Dunkle schon auf dich abgesehen hat." Jenna ignorierte den Seitenhieb, auch wenn er sie sichtlich traf. Das Problem war nicht, dass Andras es wirklich auf sie abgesehen hatte. Nein, das Problem war, das Jenna es nicht mal als schlimm empfand und trotzdem war sie enttäuscht von sich selbst.

Vielleicht war das sogar der Gedanke, der ihr heute Morgen solch eine Angst eingejagt hatte. Doch als sie in Stephens türkisblaue Augen gesehen hatte, wusste sie, dass sie sich für die richtige Seite entschieden hatte. Als sie gerade an den Zauberer dachte, kam dieser schon aus eine der vielen Türen. Zu ihrer Verwunderung war er ebenfalls alleine. Dabei trug er ein dunkelrotes Gewand, ähnlich wie das, was Jenna anhatte.

"Jenna Luna.", begrüßte er die beiden kühl und sah zwischen diesen hin und her. "Heute findet deine erste Unterrichtsstunde statt und Luna wird uns freundlicherweise bei Seite stehen." Kurz würdigte Jenna dem blonden Mädchen einen Blick, doch diese lächelte nur begeistert zu ihrem Meister. Jenna rollte innerlich mit den Augen. Offenbar hatte sie es hier mit einer Verehrerin zu tun.

"Jenna kann die Elemente bändigen. Feuer, Wasser, Erde und Luft. Ihr Geist ist die Kraft und ihr Körper das Element, was alles stabilisiert, um das Gleichgewicht zusammenzuhalten. Deshalb musst du deinen Körper trainieren, um deinen Geist zu stärken." Gespannt hörte sie ihrem neuen Lehrer zu. Als sie die Worte erneut in ihrem Kopf abspielte, war dies durchaus sinnvoll, was er von sich gab. Sie musste erst sportlicher werden, um die Kräfte richtig nutzen zu können, um sie besser kontrollieren zu können. "Dein Training wird dauern, man wird nicht innerhalb zwei Wochen zu einem Helden. Wir lehren dich verschiedenen Kampfkünste, Ausdauer und natürlich musst du auch deinen Geist stärken. Aber das Wichtigste ist, dass du deinem Körper und deinem Können Vertrauen schenkst! Lerne in jeder freien Minute, probiere Sachen aus. Schließlich ist es dein Körper und deine Kraft. Du musst selber herausfinden, wozu du alles fähig bist!"

Ernst sah Strange seine neue Schülerin an. Er wusste, wie sie, dass das ihre größte Schwäche war. Vertrauen in sich selbst, dieselbe Schwäche, die er damals hatte. Weshalb die junge Frau ihn immer ein Stückchen an sich erinnerte. Der arrogante Strange, der alles infrage gestellt hatte, bis er erkannte, dass die Welt so viel mehr zu bieten hatte. Man wird schwach, wenn man an sich zweifelt und das bringt die innere Kraft ins Ungleichgewicht. Trotzdem mussten sie herausfinden, was Jenna bereits konnte und wo zu sie alles in der Lage war. Weshalb er jede erdenkliche Aufmerksamkeit an sie richtete, damit sie schnell besser werden würde. "Wir fangen mit einfachen Übungen an!" Stephen positionierte sich vor den beiden und das Training sollte beginnen.