Danke für eintausend Sternchen!
Magnus
Ungeduldig rutschte ich auf den Stuhl herum. Warum mussten sich Ärzte immer so viel Zeit lassen? Tatsächlich hatte ich noch ein paar Wochen gebraucht bevor ich mich für eine Entlassung bereit fühlte. Auch mein Gewicht brauchte noch etwas. Aber heute sollte der Tag sein, wo ich endlich entlassen werde. Lilly hatte es bereits gestern erfahren, das sie nach Hause konnte. Bald würde Sie abgeholt werden. Wir hatten fest gestellt das sie nur drei Straßen weiter wohnte. Handynummern hatten wir bereits getauscht. Sie war mittlerweile wie eine beste Freundin und kleine Schwester. Ich brauchte sie. Meine Eltern hatten schon ein paar Sachen zu Alexander geschafft. Eigentlich war alles vorbereitet. Ich war aufgeregt und nervös. Ich freute mich und gleichzeitig hatte ich großen Respekt davor. Es war ein Durcheinander, welches ich aber begrüßte. "Magnus, schön dich zu sehen." Mrs. Penhallow kam in das Zimmer und setzte sich dann in ihren Stuhl. Schnell sah sie in die Akte, während sie anfing zu reden. "Ich mach es kurz. Wir würden dich heute gerne entlassen. Die Werte und auch das Gutachten von Luke spricht dafür. Was sagst du dazu?" Ich nicke nur schnell und somit schaffe ich es sie zum lächeln zu bringen. "Du weißt am Anfang aller vier Wochen hier her kommen zur Untersuchung und Kontrolle. Jeden Dienstag und Freitag die Therapie mit Luke." Auch das habe ich bereits notiert. "Du möchtest sicher los. Melde dich wenn irgendetwas nicht stimmt. Bis in einem Monat, Magnus. Alles gute." Sie reicht mir ihre Hand und ich schüttle sie. "Danke für alles." Ich stehe auf denn draußen warten bereits meine Eltern. Sie wollten mich abholen und da sie etwas anderes nicht zugelassen hätten, habe ich zugestimmt. Kurz vor der Tür hält mich die Ärztin doch nochmals zurück. "Ach Magnus?" Ich drehe mich um und sehe sie wieder lächelt. "Das hast du sehr gut gemacht." Ich erinnere mich an unseres erste Gespräch. Damit hat die langwierige Therapie angefangen. Ich weiß wie viel Angst ich hatte. Ich wusste nicht was auf mich zu kommt. Aber es kam doch anders als erwartet und ich war dankbar. Ich hätte keine andere Ärztin gewollt. "Danke." flüstere ich leise und dieses mal ist sie es, die nickt. Zusammen mit Lilly und Luke warten meine Eltern am Eingang der Klinik. Ich kann nur grinsen und werde von allen in die Arme gezogen. Das fühlt sich besser an als der High School Abschluss. Bei dieser Reise habe ich zu mir selbst gefunden. Ich konnte meine Fassade ablegen und das war schon lange überfällig. Außerdem bin ich Alexander näher gekommen, der mich wahrscheinlich bereits erwartete. "Meine Eltern sind auch schon da." Lilly griff nach meinen Händen. "Danke, Magnus. Ohne dich würde ich wahrscheinlich noch nicht hier stehen." Ich runzelte die Stirn und trat noch einen Schritt näher an sie heran. "Warum klingt das so wie ein Abschied?" Traurig lächelt sie. "Weil es ein vorläufiger ist." Mein Herz setzt einen Schlag aus. Ich halte die Luft an. "Man soll auf sich und seinen Körper hören. Ich wollte schon immer mal an das Meer und genau da geht es für mich heute hin. Und das für eine unbestimmte Zeit." Ich verstand sie auf irgendeiner Art aber dennoch vermisste ich sie jetzt schon. "Dann möchte ich dir keines Falls im Weg stehen. Nur eine bitte habe ich." Abwartend und zugleich neugierig sah sie mich an. "Das nächste mal nimmst du mich mit." Sie grinste und griff dann in ihre Tasche. Hervor kamen zwei dunkelrotes Armband. Erst jetzt fiel mir auf das sie das gleiche trug. Daran hingen drei silberne Anhänger. Bei mir war es 'L' für Lilly und ein 'A' für Alexander. Meine zwei größten Stützen. Sowie ein kleines süßes Skelett. Ich grinste. Sie trug statt dem 'L' ein 'M'. An dem dritten war ein 'L' für Lilly und ein 'M' für Magnus. Statt dem Skelett hing dort ein Herz. "Ich dachte das würde perfekt an die Zeit hier erinnern und auch das was wir nicht sein wollen." Ich zog sie in meine Arme. "Gott ich werde dich so vermissen. Wie mach ich das nur Alexander klar." Kurz zuckte sie mit den Schultern. "Erinner ihn aber dran das, das Battle in Mau Mau immer noch steht." Noch einmal drücke ich sie an mich bevor wir uns lösen. "Hab dich oder euch lieb. Vergesst mich nicht." Schnell schüttle ich meinen Kopf. "Niemals. Wir haben dich auch lieb." Kurz sieht sie mich nochmal an. Als Lilly sich umdreht und geht, wird mir schmerzlich bewusst das es wirklich zu Ende geht und wir jetzt wieder selbst auf uns aufpassen müssen. Als nächstes war Luke dran der mich in seine Arme zog. "Pass auf dich auf und wir sehen uns ja noch." Ich nicke und flüstere dann wieder ein leises "Danke." Er lächelt mich an und die Gewissheit ihn zwei mal in der Woche noch zu sehen beruhigt mich. Im Auto redet meine Mum ohne Punkt und Komma. Doch ich höre nicht zu. Ich betrachte die an mir vorbeiziehenden Gebäude und denke wieder an den Morgen zurück, wo Alexander mich in die Klinik gebracht hat. Ich war nur eine Hülle und jetzt war ich zwar kein anderer Mensch aber vielleicht eine bessere Version. Erst als das Auto anhielt, nahm ich meine Umwelt wieder richtig war. "Die Wohnung ist auf jeden Fall sehr schön." sprach nun wieder meine Mum. Ich lächelte. Allein schon der Wohnkomplex sah von außen ziemlich gemütlich aus. Rund herum fand man etwas Grünfläche. Genau so wie einen kleinen Spielplatz. Abgegrenzt wurde das von einem weißen Holzzaun. Zu dritt stiegen wir aus. Mein Dad nahm meine Tasche. In meiner Hand hielt ich das Armband für Alexander. Er wohnte in der zweiten Etage. Das Treppenhaus war schön hell und vor allem sehr sauber. An der Tür erwartete uns bereits mein Freund, der mich lächelnd in den Arm nahm. Einen kurzen Kuss hauchte er mir auf meinen Mundwinkel bevor er meine Eltern begrüßte. "Ok, du meldest dich wenn was ist und vielleicht könnte ihr ja mal zum Kaffee kommen." Sie wirken fast wie typische Schwiegereltern. Nachdem die beiden gegangen sind, lässt mich Alexander herein. Es ist ein offener Flur. Überall sind kleine Details, die es gemütlicher machen. Die Tür rechts führt in das Wohnzimmer. Auf dem Teppich sitzt der kleine Junge vom Café sowie ein Mädchen, was eine große Ähnlichkeit mit Alec hatte. "Darf ich vorstellen, Max und Izzy. Das ist Magnus." Er hatte mir bereits erklärt das er auch die beiden und vor allem Izzy über das wichtigste aufgeklärt hatte. Darüber war ich sehr dankbar. Die beiden standen auf und reichten mir ihre Hand. "Du hast nicht erzählt wie schön dein Auserwählter ist." gibt Iz grinsend wieder und wendet sich an ihren großen Bruder. "Es sollte eine Überraschung werden." Ich werde etwas rot und möchte schon abwinken. Aber Max hält mich davon ab. "Die Wohnung wird immer schöner." Es bringt mich nur noch mehr zum erröten. Ich bekomme den liebevollen Blick von Alexander gar nicht mit, denn diese Freundlichkeit mit der ich hier empfangen werden, lassen meine Knie ganz weich werden.
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Flügelschlag - A Malec Story
FanfictionTrigger Warnung!!! Magnus hat endlich seine High School abgeschlossen. Er scheint immer sehr selbstbewusst. Nie hat er Zweifel. Doch alles ändert sich, als ihn eine Sucht überkommt und er Alexander kennen gelernt. Den er immer wieder von sich stößt...