10. Kapitel

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Ein kurzes Gefühl von Erholung. Mehr war es nicht, als ich mit Henry unter dem Arm am Taxi ankam und die Taxitür versuchte zu öffnen. Doch klemmte sie. Und nun? Ich hielt Henry schon so mit beiden Händen fest, sodass er nicht umkippte und stehen blieb. Aber die Tür öffnete sich nun mal nicht von selbst und mir fehlte eindeutig die Kraft um Henry weiter so festzuhalten.

„Hey brauchst du vielleicht Hilfe?", erklang plötzlich eine Stimme dicht hinter mir. Eine dunkle Stimme, welche meine Gedanken wohl erhört haben musste.
Ich stütze Henry schließlich leicht gegen meine Brust und drehte mich mit ihm erschöpft um. Meine Hand lag sachte auf seinen Kopf und hielt sein schlafendes Gesicht.
Eine mir fremde Person trat aus ihrem Schatten und bewegte sich in das Licht der Straßenlaterne. Ein Kerl unseres Alters entpuppte sich aus der mir fremden Person und trat immer näher an uns ran.
„Hey emm.. ja.. das mag jetzt es total blöd klingen, aber könntest du mir bitte die Tür öffnen?", fragte ich den Fremden höflich und erhoffte so schnell, wie möglich Henry in das Taxi zu befördern.
Und so tat der Fremde schließlich um was ich ihn bat und öffnete mir mit einem kleinen Lächeln die Tür. Ich setzte Henry ab und schnallte ihn an. Danach schloss ich die Tür und bat den Taxifahrer kurz zu warten.

„Danke", sprach ich müde dem Fremden aus und nickte. „Keine Ursache.", sprach er und wartete einige Sekunden bis er mir seine Hand ausstreckte und fort fuhr: „Austin"
„Hailey", antwortete ich ihm und streckte ihm meine Hand entgegen.
Und somit ging ich schließlich und stieg in das Taxi ein. Ich atmete einmal kräftig durch und schilderte danach dem Taxifahrer die Straße, in welcher ich wohnte. Was eine Party, dachte ich mir. Mein Shirt klebte immer noch und Henry stunk unheimlich nach Alkohol. Jedoch war das noch mein kleinsten Probleme in dieser Nacht. Denn zuhause wieder angekommen begann erst die große Herausforderung. Henry war nun wach und taumelte mutwillig über unseren Rasen, während ich dabei scheitere meinen Haustürschlüssel zu finden. Nach unzähligen Stunden fand ich ihn schließlich in meiner Jackentasche und zog Henry ruckartig an mich heran. Jetzt hieß es leise die Treppen hochzukommen ohne, dass der Hund wach wurde, ohne, dass Henry stolperte und vorallem ohne, dass meine Mutter etwas mitbekam.

Ich schloss leise die Haustür hinter mir und setzte Henry auf der Treppe ab.
„Haileyyyy..", begann Henry zu brabbeln, während ich mir meine Schuhe und die Jacke auszog.
„Henry! Wir spielen jetzt ein Spiel und das heißt Henry ist leise.", flüsterte ich ihm entgegen und hielt ihm schreckhaft meine Hand vor seinem Mund.
Er nickte und ich begann nun auch ihm seine Schuhe auszuziehen.
Wie viele Knoten hatte er zuvor bitte gemacht? Doch schaffte ich es mühevoll seine Schuhe auszuziehen.
Die erste Hürde war geschafft. Nun folgte die nächste, vor der ich mich am meisten graute. Ich umschloss Henry fest mit beiden Händen und zog ihn regelt recht die Stufen hinauf. Dabei betätschelte er mich andauernd im Gesicht und flüsterte: „Haileyyy ich bin ganz leise".
Meine Beine begannen zu brennen und meine Hände zu schwitzen. Mit jeder Stufe, die ich Henry hochzog verdoppelte sich sein Gewicht und damit auch meine Müdigkeit. Doch schaffte ich es und wir gelangen endlich in meinem Zimmer an.
Sofort legte ich Henry auf meiner kleinen, aber für ihn ausreichende Couch ab und zog ihm sein nasses Shirt über den Kopf. Ich zog ihm alles aus bis auf die Boxer Shorts und deckte ihn dann zu. Er schlief endlich ruhig ein und drehte sich auf die andere Seite.

Müde quälte ich mich noch ins Badezimmer und stellte eine Waschmaschine mit Henrys und meinen dreckigen Klamotten an. Ein kurzer kalter Sprung in die Dusche und dann lag ich auch endlich in meinem Bett. Ich warf noch einen letzen Blick auf Henry und schlief dann gelassen ein.

Owen - Liebe ist nur ein Wort Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt