14. Kapitel

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„Na stör ich euch etwa?", brach Greg die Stille.
„Nein ganz und gar nicht.", antwortete ich erfreut ihm zu sehen und rückte dichter ans Fenster, sodass sich Greg neben mich setzen konnte.
„Der Tisch wäre nicht meine erste Wahl gewesen, aber mir gefällt es Hailey.",sprach Greg weiter und servierte uns das Essen.
Greg hatte wirklich eine Pizza selbstgemacht und sie schmeckte besser, als jede andere Pizza, die Henry und ich je zusammen gemacht hatten.

Als ich das erste Stück fertig gegessen hatte, griff ich sofort zum zweiten und genoss es.
Doch störte mich jemand.
„Ist etwas?", sprach ich Owen entgegen, welcher mich komisch anstarrte.
„Hätte nicht gedacht, dass du sowas ist.", haute er kalt raus und aß weiter.
Ich zog meine Augenbrauen hoch spürte, wie mir das Pizzastück förmlich im Halse stecken blieb.
Das war kein Kompliment, sondern Provokation.
Doch antwortete ich ihm nicht, sondern aß genüsslich weiter. Das war Antwort genug.

„Und hat es euch geschmeckt?", fragte Greg nach dem Essen, während er begann den Teich abzudecken.
„Ja sogar sehr. Vielen lieben Dank, dass hier essen durfte.", sprach ich freundlich Greg entgegen und sammelte die dreckigen Teller vom Tisch.
„Überschätz dich nur nicht.", sprach Owen, während ich nach seinen Teller griff.
„Ich glaube nach zwei Jahren servieren im Café sollte ich das schon hinbekommen Owen. Mach dir bloß nicht zu viele Sorgen.", antwortete ich ihm gekontert entgegen und zog mit dem dreckigen Geschirr von ihm ab.

"Eines kann ich dir versprechen Owen Thompson, ich werde dich noch Schachmatt schlagen.", ging ich in Gedanken durch und half Greg in der Küche.

Nachdem ich Greg beim abspülen half, nahm ich schwere Schritte hinter mir wahr. Er konnte sich also doch bewegen? Mit einer langsamen Geschwindigkeit bewegte Owen sich neben mich und trocknete das nasse Geschirr ab.
„Ihr macht das echt super! Ich werde schonmal den Tisch putzen gehen.", sprach Greg und verließ die Küche.
Minuten verstrichen in denen wir uns gegenseitig nicht beachteten und schwiegen bis er plötzlich sprach: „Warum bist du geblieben?"
Ich guckte ihn verwundert an und zuckte mit den Schultern. Um ehrlich zu sein wusste ich es selbst auch nicht.

Ich überlegte und fand schließlich den Gedanken, dass ich Greg einfach die Freude machen wollte, sein Angebot anzunehmen. Doch bevor ich diesen Gedankenzug erst aussprechen konnte kam Greg mir zuvor und sprach:
„So ich denke das war's, danke fürs helfen."
Ich stellte mein letztes Glas zur Seite und trocknete dann meine Hände ab.
„Immer wieder gerne und danke fürs leckere Essen.", sprach ich Greg entgegen und drückte ihn kurz.

Ich verließ die Küche mit einem guten Gefühl und schnappte mir meine Jacke vom Kleiderständer.
Nichts ahnend griff ich nach meinem Handy und schaute auf die Uhrzeit. Es war deutlich zu spät, jedoch gab es noch etwas schlimmeres.
Ich hatte über zehn verpasste Anrufe von Henry und einige Nachrichten von ihm.

„Ich bin unterwegs. Bin so gegen 18:30 Uhr da. Denk dran, dass Fußball um 19:15 Uhr startet! "- erste Nachricht von Henry um 18:20Uhr

„Bin da" - zweite Nachricht von Henry um 18:32Uhr

„Schnapsi wo bleibst du?" - dritte Nachricht von Henry um 18:40Uhr

„Hailey?" - vierte Nachrichten von ihm und das um 18:45Uhr

„Hailey geht's dir gut? Antworte bitte!" - fünfte Nachricht von ihm und das um 18:53Uhr

„Hailey? Ich mache mir Sorgen. Geh doch bitte ans Handy!"- sechste Nachricht von ihm und das um 18:55Uhr

„Hailey das ist nicht mehr witzig! Ich fahr um los!" - siebte Nachricht von Henry um 18:56Uhr

„Ich fahr jetzt los"- achte und somit letzte Nachricht von Henry um 19:05Uhr

Und dann war da noch die Nachricht von meiner Mutter:
„ Hallo mein Schatz!
Ich hoffe es geht dir gut und du machst nicht zu lange. Denke dran dir einen Schlüssel mit zu nehmen. Mama"

Ich hatte deutlich ein Problem.

Owen - Liebe ist nur ein Wort Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt