15. Kapitel

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Ich atmete einmal stark aus und fasste mir nervös an die Stirn. Sofort tippte ich mit meinen leicht verschwitzten Händen auf mein Handy und antwortete Henry:
„Hey Bodie!
Du glaubst mir gar nicht, wie unangenehm mir diese Situation ist und wie sehr es mir leid tut. Ich wurde zum Abendessen von Greg eingeladen und habe mein Handy in der Jackentasche vergessen. Kaum zu glauben, aber ja ich hatte es mal nicht neben mir. Ich hoffe du hast dir nicht all zu sehr Sorgen gemacht und du verzeihst mir.
In Liebe deine idiotische vergessliche Beste Freundin"

Doch erhielt ich die nächsten Minuten keine Antwort oder geschweige eine Rückmeldung.
Also hieß es nun laufen für mich. Ich zog mir also meine Jacke über und verließ den Laden durch die Hintertür. Genervt von mir selbst schlich ich den Weg hinter dem Haus entlang und dann auf die Hauptstraße. Wie konnte ich nur Henry vergessen? Es war ein schöner Abend gewesen und trotzdem vergaß ich ihn. Ich war angepisst und traurig zu gleich. Jedoch übertraf etwas meine Gefühlslage. Als würde jemand mich von da oben bestrafen wollen fielen plötzlich viele winzige Tropfen nach und nach auf meinen Kopf. Verdammt. Jedoch hatte ich Idiot es verdient. Ich besaß keine Kapuze geschweige denn einen Regenschirm. Also ging ich nun im leichten Regen einsam auf dem Bürgersteig nach Hause. Doch hatte es sich damit noch nicht getan.
Von weit her erklang ein Motorgeräusch und wurde immer lauter. Plötzlich nährte sich das Auto meinen Schritten und begann mich zu verfolgen.
Verängstigt begann ich schneller zu gehen und den Fahrer nicht zu beachten, doch fuhr dieser seine Fensterscheibe herunter und sprach:
„Bisschen nass draußen oder?"

Ich hielt schließlich an und drehte mich um. Mein Herz pochte ununterbrochen schnell bis ich ihn sah.
„Owen? Wer gibt dir das Recht mich so zu erschrecken! Du hättest sonst wer sein können!", sprach ich aufgedreht, jedoch auch etwas beruhigt nicht von einem Fremden verfolgt worden zu werden. „Ich bin's aber.", fuhr er fort und grinste.
„Na toll. Einfach nur toll Owen, erfreu dich und fahr doch bitte weiter! ", sprach ich zu Ende und ging schließlich weiter.
„Warte!", sprach Owen und fuhr neben mir her.
„Falls du jetzt erwartet, dass ich bei dir einsteige, nein danke.", fuhr ich fort und spürte, wie der Regen kräftiger auf meine Schultern einprasselte und meine Haare durchnässte.
„Dein Ernst! Was habe ich dir getan? Ja ich weiß, dass mit Henry war nicht richtig, aber ich fühle mich doch auch so schon beschissen!, rief ich in den Himmel und blieb stehen.
„Denkst du, das es so besser wird?", sprach Owen dazwischen und blieb wieder mit seinem Auto neben mir stehen.
„Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.", sprach ich und senkte meinen Kopf.
Und da es noch nicht dramatisch genug wurde und ich keine weitere Chance fand, begann es auch noch zu Donnern. Ich sah zwar keinen Blitz, doch hörte ich den Groll.

„Ich könnte mir auch besser vorstellen! Aber jetzt steig jetzt endlich ein!", sprach Owen lauter und fuhr das Fenster hoch.
Und kaum zu glauben, doch gab ich mich schließlich wirklich gegen Owen geschlagen und knickte ein. Nicht da ich Owen mein Schachmatt erleichtern wollte, sondern einfach da ich eine tierische Angst vor Blitz und Donnern besaß.
„Bild dir nur nichts drauf ein! Ich habe einfach nur Respekt vorm Donner. Das bedeutet gar nichts Owen Thompson!", meckerte ich im Auto umher und schnallte mich an.

„Wo darf es hin gehen Miss Moore?", fuhr er fort und begann leicht zu grinsen.
„Lindenalle 27", antwortete ich ihm beruhigt.
Ich war so unter Strom, sodass ich gar nicht anders konnte, als bei Henry anzurufen. Doch nahm keiner den Hörer ab. Es war eindeutig. Er war verletzt oder sauer, wenn nicht sogar beides.
„Ich bin so ein Idiot.", nuschelte ich vor mich hin und stütze meinen Kopf ab.
„Er wird dir schon verzeihen.", sprach Owen danach.
„Ich weiß nicht.", nuschelte ich weiter und schaute auf die Straße.
„Wir sind da.", entgegnete er mir und schaute mich an.
„Danke.", sprach ich kalt und stieg aus dem Auto.
„Warte. Hier nimm den, sonst wirst du noch nass.", sprach Owen provokant und drückte mir einen Regenschirm in die Hand.

Owen - Liebe ist nur ein Wort Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt