6. Kapitel

128 11 0
                                    

Seine Augen schielten in meine Richtung und sein Körper verhielt sich ganz, wie Eis.
Keiner von uns beiden wandte den Blick ab.
Wir verblieben einige Sekunden, wie benebelt in unserer Position verharren. Bis ich den ersten Schritt wagte und das Eis brach.
Provokant setzte ich eines meiner Beine auf die Bank ab und dehnte meinen Oberkörper langgezogen entlang meines Beines. Ich sah es deutlich in seinen Gesichtszügen, wie Owen den Moment genoss und seine innere Flamme langsam in ihm aufloderte. Aber wie gesagt es war nur ein Augenblick der Begierde. Denn plötzlich stand ich mit aller Ruhe aus meiner Position auf und lief weiter. Ich sah es genauestens in seinen Augen, wie diese Flamme erlosch und dann verschwand. Das Spiel hatte begonnen und ich kam seinem Schachmatt immer näher.

Zuhause angekommen ging ich unter die Dusche und spürte, wie das kalte Wasser meinen Körper abkühlte. Langsam entspannten sich meine verkrampften Muskeln und ich stieg aus der Dusche heraus. In ein Handtuch gewickelt stellte ich mich vor den Spiegel und betrachtete mein Spiegelbild. Meine tiefblauen Augen starrten mir entgegen und meine langen schwarzen Haare fielen mir träge über die Schultern. Nachdem ich meine Haare getrocknet hatte, zog ich mir schnell etwas über und warf mich auf mein Bett. Mein Handy zückend schrieb ich Henry eine Nachricht.

,Noch wach Klopsi?' - schrieb ich ihn an

,Heyy Schnapsi!
Die Pfunde von den letzten Jahren sind schon längst runter, aber ja ich bin noch wach.' - antwortete er wenige Minuten später

,Bist du morgen auch bei Sandra's Party?' - fragte ich ihn hoffend, dass er ja sagte

,Sandra???' - fragte Henry

‚Henry!!!' - schrieb ich etwas ahnend zurück

‚Kleiner Spaß! Wann soll ich da sein?' - schrieb er Gott sei Dank zurück

‚18:45Uhr' - schrieb ich als letztes und verließ unseren Chat

Dankend verließ ich den Chat und legte mein Handy müde zur Seite. Ich hasste es Auto zu fahren. Ich besaß zwar seit einigen Monaten meinen Führerschein, aber trotz allem traute ich mich seitdem her nicht ein weiteres Mal hinter das Steuer.

Der nächste Tag war gekommen und der Abend näherte sich. Meine Haare zu einem lockeren Zopf hochbindend, checkte ich noch einmal mein Gesicht im Spiegel ab und lief dann hinaus zu Henry, der in seinem Auto schon auf mich wartete.
„Bereit Schnapsi? Ich hoffe du kannst dich dieses Mal besser im Zaum halten und nicht das es wieder so endet wie beim letzten Mal! Und zwar über der Kloschüssel..." , sprach er mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Glänzen in seinen braunen Augen. Eine weitere Sache die hasste, den hässlichsten Spitzname, den er mir geben konnte. Henry nannte mich nun schon einige Woche so, da mein Magen eindeutig kein Freund von exotischen Schnapssorten war.

Die Autofahrt zog sich etwas hin und somit entschloss ich mich mit Henry zu duellieren. Schnell drehte ich das Radio um einige Stufen höher und unser schriller Gesang begann.

Owen - Liebe ist nur ein Wort Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt