13. Kapitel

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Ein weiter Tag, der mich stresste und zusätzlich auf die Probe stellte. Doch ging ich ausnahmsweise mal mit einem guten Gefühl an die Sache heran. Wenn man das so sagen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass Owen endlich die Sache einigermaßen ernst nehmen würde und auch auftauchen würde.
Doch tat er es nicht. Zumindest kam er nicht pünktlich. Nach einer guten Stunde Müllsammlung trat er schließlich auf den grünen Rasen und stellte sich einem genervten Greg.

„Bevor du jetzt deine ganze Wut an mir auslässt Greg, meine Mutter war zuhause. Deshalb komme ich erst jetzt.", sprach Owen ruhig und gelassen, während er sich ein Greifer schnappte.
„Ist schon gut Junge.", sprach Greg und klopfte ihm auf die Schulter.

Was das wohl zu bedeuten hatte?
Ich hatte mich kurz im Gras festgestarrt, als ich mitbekam, wie Owen sich die Dose vor mir schnappte und aufhob.
„Eine Stunde und die Konzentration schwindet, das ist nicht gut Miss Moore.", sprach Owen provokant und warf die Dose in meinen Sack.
„Wenigsten brauch ich keine Ausreden.", begann ich mich zu rechtfertigen.
„Das war keine.", sprach er monoton und ging zügig weiter.
Ich hatte wohl einen Nerv getroffen. Owen harkte nicht weiter nach oder provozierte. Er ging einfach strikt auf die andere Seite der Rasenfläche und sammelte dort den Müll auf. Nun wollte ich mehr erfahren. Doch war es immer noch Owen, welcher mich plötzlich interessierte. Sofort steckte ich den Gedanken bei Seite und brachte meinen nun gefüllten Müllbeutel in den kleinen Schuppen von Gerg. Greg besaß einen kleinen Imbiss direkt am Park. Und weiter hinten den Schuppen, wo wir die Müllsäcke lagerten bis sie die Müllabfuhr einmal in der Woche abholte.

„Miss Moore, ich habe eine kurze Frage.", sprach Greg mich an während ich den Müllsack abstellte.
„Hailey reicht doch Greg." fuhr ich fort und lächelte ihm entgegen.
„Ok Hailey. Was hälst du davon, wenn du uns beim Abendessen Gesellschaft leistet? Es wäre ein kleiner Lohn für deine harte Arbeit.", sprach Greg weiter und putzte währenddessen seine Garage.
„Uns?", fragte ich neugierig.
„Na Owen und mich?", antwortete mir Greg.
„Owen isst hier?", fügte ich verwundert hinzu.
„Schon einige Jahre. Er ist mein Neffe und der Junge hat es nicht immer leicht gehabt.", sprach Greg. Und somit wurde ich stutzig. War Owen doch nicht so ein taffer Kerl, wie er immer vorgab?
„Geht klar!", antwortete ich ihm und folgte Greg in den Imbiss.
„Du kannst mir aufdecken helfen. Dort sind die Teller und da oben die Gläser, achso und in dieser Schublade das Besteck. Such dir den schönsten Platz aus, es ist geschlossen.", sprach mir Greg während er mir alles zeigte und sich dann in die Küche verabschiedete.
Ich schnappte mir die Teller und guckte mich im Raum um. Ich wusste sofort, welcher Tisch es wurde und stellte die Teller ab. Es war ein Tisch am Fenster, welcher den Blick zum Hof raus führte. Ein einfacher Platz, wo keiner uns stören geschweige denn sehen konnte.

Nach und nach hatte ich das restliche Geschirr abgestellt bis ich ihn sah. Wartend saß an dem gedeckten Tisch und zog sich seine Jacke aus.
„Was machst du denn noch hier? Müsstest du nicht schon längst in deinem geblümten Bett liegen?", begann Owen das provokante Gespräch.
„Komischerweise ist meine Bettdecke nicht geblüht und Greg hat nicht nur dich eingeladen. Damit musst du dich jetzt leider abfinden Owen. Ob es dir nun passt oder nicht.", antwortete ich ihm und setzte mich gegenüber von ihm.

Stille mehr war es nicht, was sich zwischen uns ausbreitete. Owen tippte gelangweilt auf seinem Handy herum, während ich mein Besteck immer wieder hin und her richtete. Die Unendlichkeit war nichts im Gegensatz zu den zehn oder auch fünfzehn Minuten, die ich allein mit Owen am Tisch verbrachte bis plötzlich Greg dazu stieß.

Owen - Liebe ist nur ein Wort Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt