10.Kapitel

90 2 5
                                    

"was hat der Arzt gesagt?" Fragt Dion mich am nächsten Abend.
Stimmt er weiß es noch nicht. Ich stocke kurz. In mir wächst ein Kind heran, von einem One-night stand. Ich will gerade antworten, als Freddy in die Küche kommt.

Er wirkt eiskalt, sein Gesicht ist verschlossen, ähnlich wie damals als ich ihn kennenglernt habe. Waren wir nicht darüber hinaus?

Seine Augen haben diese wunderschöne blaue Farbe, doch es strahlt nicht wie sonst. Er wirkt kraftlos. "Freddy was ist den mit dir los?" Dion sieht ihn verwundert an, scheinbar kennt er seinen Bruder so kaum. "Mir geht es gut Dion, aber ich werde heute mal wieder jagen gehen." Snowy und Amy rennen in die Küche.

"Ich will mitgehen." Die Nichte hüpft auf und ab, bevor sie schließlich zu mir kommt und sich hochheben lässt. Sie wird immer schwerer. Langsam zu schwer für diese Zärtlichkeit.

"Ich wollte zu einer Bar gehen. Für alkoholisches Blut bist du noch zu jung." Frederick nimmt sich eine Semmel und beißt hinein. "Ich kann aber mitkommen. Keine Ahnung wann ich das letzte mal wirklich gejagt habe." Amy mischt sich ein Müsli und ich verziehe nur das Gesicht.

Bin ich froh das mein Kind höchstens eine Hexe wird. Eine Sekunde ist mir, als würde die Welt sich drehen und ein schwarzer Vorhang vor meinen Augen hängen. "Alpha, Alpha, Alpha." Hallt es laut durch meinen Kopf. Diese Stimme macht mir Angst. Ich fasse mir an meinen Kopf um die Stimme zum schweigen zu bringen. Rote Augen sehen mich aus meinem inneren heraus an.

Ich bekomme Angst, große Angst. Ich höre meinen Namen, doch das ist weit entfernt. Bedrohlich. Ich will allein sein. Meine Hände vibrieren und das erste mal in einer langen Zeit fühle ich Magie. Wie Druckwellen entfernen sie sich von mir. Befreien mich zumindest ein wenig. Der Vorhang lichtet sich wieder. Die Stimme hört auf wirre Sachen zu sprechen. Zu wiederholen was er jemals zu mir gesagt hat. Dieses beklemmende Gefühl hört endlich auf.

Meine Magie verebbt. Ich spüre wie das Elektrizitätsfeld wieder zu mir zurück kriecht. Es war das erste mal das ich aus meinen Gefühlen heraus so gehandelt habe. Das die Magie aus meinem Körper geflossen ist. Als Kind konnte ich nur mit Wörtern und Zauberstäben Magie vollführen, wie jedes Kind meiner Art. So lange bin ich noch nicht erwachsen, fähig meine Kräfte durch meinen Körper fließen zu lassen.

Ich höre ein ächzen. Das reißt mich völlig aus meiner Trance. Die Küche ist verwüstet, alles ist verschüttet, zerbrochen oder verschoben und zwischen den Trümmern liegen meine Freunde. "Oh mein Gott!" Ich schlage die Hand vor meinen Mund und sehe zu Snowy. Das Mädchen habe ich allerdings verschont. Mutterinstinkt würde ich sagen. Als kleiner Wolf sitzt sie auf der Arbeitsfläche und winselt mich an.

"Was war den das?" Ich drehe mich um. Amy und Dion stehen schon wieder und eilen auf ihre Tochter zu, während Freddy in den Trümmern liegt. Ich laufe zu ihm und will helfen. "Es tut mir wirklich leid." "Es geht schon, was war das?" Fragt er mit Nachdruck und setzt sich auf. Nicht sehr gut, schmerzverzerrt verzieht sich sein Gesicht. Ein Stuhlbein hat seine Seite erwischt. Vorsichtig strecke ich die Hand aus und lege sie an die Stelle daneben. "Was machst du?" der Fuchs blickt mich fragend an. "Ich heile dich." Ich schließe die Augen und versuche mich zu konzentrieren. Der Stuhl verschwindet und stellt sich in einer Ecke wieder als Ganzes auf. Die Bauchwunde verschließt sich.

"Meggie wieso hast du das getan?" Amy hat ihre Tochter fest im Griff, dreht sie allerdings beschützend von mir weg. "Ich glaube ich hatte sowas wie eine Panikattacke es tut mir leid." Ich senke die Augen und versuche krampfhaft mich zusammenzureißen.

"Aber wieso? Was macht dir so enorme Angst?" Freddys warme Finger heben mein Kinn an. "Ich weiß es nicht" gestehe ich offen.

It's been a while. Wattpad ist leider keine Priorität, aber hin und wieder finde ich die Zeit für ein neues Kapitel.

Viel Spaß beim lesen, vielleicht bis bald.

Red-RidingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt