Zianourry OS

21. Zianourry (I'am brocken, but...)

Louis

Wenn dir alles auf den Kopf fällt und du keinen Halt mehr findest musst du raus!

Raus aus deinem Leben, raus aus deiner Situation. Viele machen es mit Drogen, Alkohol oder laufen weg ohne etwas zu sagen.

Ich bin in gewisser weiße anders. Ich werde zwar weglaufen, aber den Jungs, meinen eigentlichen Felsen in der Brandung, einen Brief schreiben, damit sie verstehen was mich angetrieben hat, diesen Schritt zu machen.

Liebe Jungs,

es tut weh diesen Brief zu schreiben. Aber es muss sein. Wenn ihr diesen Brief lest bin ich schon längst über alle Berge. Wenn ihr euch jetzt fragt warum, dann ist das ganz einfach zu beantworten:
Ich kann nicht mehr! Ich kann und will nicht mehr! Ich kenne meine Probleme und weiß, dass es mir nicht gut tut das Wohlbefinden anderer über mein eigenes zu stellen, aber ich kann nicht anders! Ich kann meine Probleme erkennen aber nicht lösen! Bitte versteht mich! Und wenn ich dann einmal mein Wohlbefinden vorziehe, werde ich angeschnauzt und mir wird wieder vorenthalten, dass ich gefälligst das zu tun habe, was sie wollen. Aber ich bin doch auch nur ein Mensch! Ich habe auch Gefühle und kann Schmerzen fühlen! Ich bin kein Roboter! Ich weiß auch das ich Hilfe brauche, aber niemand sonst versteht das! Und auch wenn das nur alles wäre. Aber nein! Da ist auch noch ein großes, tiefes Loch in mir. Ein Loch aus Einsamkeit und der Einsicht das mein Leben armselig ist. Ich brauche jemanden der rund um die Uhr für mich da ist und mich ohne zu zögern in den Arm nimmt. Ich bin mir sicher, dass ihr das sofort machen würdet, aber bei euch tut es nur noch mehr weh! Ich schreibe diesen Brief, weil ich will das ihr wisst das ich euch liebe! Also wirklich! Von ganzen Herzen! Jeden einzelnen von euch! Und das Wissen, dass ich euch niemals bekommen kann, tut verdammt nochmal weh! Sehr weh! Bitte, versteht mich und lasst mir meinen Neuanfang in einem anderen Land. Wenn das Schicksal will, dass wir uns Wiedersehen, dann werden wir das tun.
Ich liebe euch
Louis

PS: Damit ihr in etwa versteht was in mir vorgegangen ist und noch immer vorgeht habe ich noch ein Gesicht geschrieben.

Mit Tränen in den Augen falte ich den Brief zusammen und lege ihn auf mein gemachtes Bett. Seit langem ist mein Zimmer einmal ordentlich und es war nicht Liam, der aufgeräumt hat!

Noch einmal nehme ich mir den Zettel mit dem Gesicht zur Hand und lese es noch ein weiteres Mal für mich durch:

I'm hungry,
but i can't eat.

I'm sad,
but i can't cry.

I'm don't happy,
but i have to smile.

I'm lonly in my heart,
but i don't show it.

I hate my life and my heart too,
but i can't don't love them!

I wouldn't live,
but i can't end my life.

I AM BROKEN,
but i don't say it...

Ja dieses Gedicht beschreibt es so ungefähr. Auch diesen Zettel falte ich und lege ihn zu den Brief auf mein Bett.

Nachdem ich mich noch einmal in meinem Zimmer umgesehen habe und die ganzen Erinnerungen, die in diesem Raum schweben, all die Selbstzweifel und dunklen Gedanken aufgesaugt habe, nehme ich meinen bereits gepackten Rucksack, hole mir in der Küche leise Proviant und verschwinde aus dem Haus.

Einen Schlüssel habe ich nicht mitgenommen.

Mein Ziel? Maderia. Eine kleine Insel mit dem Durchschnittsalter 60+. Dort wird mich keiner vermuten.

Vielleicht wird es das Schicksal ja wirklich wollen, dass ich und die Jungs uns Wiedersehen werden.

~ 580 Wörter

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Veröffentlicht: 18. September 2020

Überarbeitet: 22. Dezember 2020