Schwimmen mit Wolfstar

Versöhnung

POV Remus
Ich war stinksauer als ich James und Sirius so blutverschmiert auf mich zu kommen sah. Drehten die beiden eigentlich komplett am Rad?
Ich muss zugeben ich liebte ihre Streiche, sofern keine Gewalt mit im Spiel war. Als Vertrauensschüler dürfte ich sowas eigentlich niemals zugeben, aber auch ich war nunmal ein Rumtreiber und Dumbledore war sich dessen auch bewusst, als er mir trotzdem diese Ehre verlieh.
Aber hier war definitiv Gewalt mit im Spiel gewesen und, als ich die beiden dann breit grinsend auf mich zu kommen sah, wurde ich noch wütender. „Habt ihr Beiden eigentlich komplett den Verstand verloren? Seid ihr noch ganz bei Sinnen? Zu erst einmal besitzt ihr Zauberstäbe, aber nein die beiden Herren prügeln sich lieber auf Muggle-Art mit den Slytherins, zweitens wisst ihr dass ich Gewalt über alles verabscheue und sie nur dann wirklich dulde, wenn sie in Notsituationen wirklich benötigt wird und drittens...", ich zwang mich zu einem Lächeln, „ die nächsten drei Wochen dürft ihr eure Hausaufgaben selber machen. Ihr kommt anscheinend auf dumme Gedanken, bei zu viel Freizeit und der anscheinend aufkommenden Langeweile." Damit drehte ich mich um und ging Richtung Bibliothek, denn dort würden sich die Jungs niemals freiwillig hineintrauen, außerdem brauchte ich meine Ruhe, um mich abzureagieren. Es war kein Problem für sie jeden Monat einem gefährlichen Werwolf gegenüber zutreten, aber sobald es ums Lernen ging sah ich eine ungewohnte Verunsicherung in ihren Blicken.

POV Sirius
Es waren fast zwei Wochen vergangen seitdem James und ich uns geprügelt hatten und Remus war immer noch angepisst. Seit dieser Zeit schlief ich alleine in meinem Bett und ich stellte mehrere Sachen fest: Mein Bett war definitiv zu groß, ohne Remus zu schlafen ist einsam und ich, derjenige der niemals friert fröstelte am Morgen. Um ein Fazit zu ziehen die ganze Situation war ziemlich beschissen und dann noch von seinem festen Freund nahezu ignoriert zu werden war, dann schlussendlich der Punkt an dem ich bemerkte: Verdammt, ich sollte mich bei ihm entschuldigen.
Ich war noch nie gut in Entschuldigungen und ich hatte absolut keine Ahnung wie ich das anstellen sollte, damit er mir auch wirklich wieder verzeihen würde.

„Remus Schatz?" Ich setzte mich neben ihn und versuchte seine Aufmerksamkeit, welche er seinem Buch gewidmet hatte auf mich zu lenken. „Was willst du Sirius?" Er sah nicht mal von seinem Buch auf und würde ich ihn nicht so gut kennen, würde ich nicht mal eine Reaktion in seinem Gesicht erkennen, aber gerade weil ich ihn so gut kannte, wusste ich, dass mir diese Regung genau zeigte, wie sauer er immer noch auf mich insbesondere war. „Verflucht, er macht es mir ganz und gar nicht leicht.", dachte ich mir. Ich versuchte von dieser billigen Entschuldigung abzukommen, welche ich eigentlich vorhatte ihm gerade aufzutischen. Ich dachte angestrengt darüber nach, wie ich wieder eine einigermaßen friedliche Stimmung zwischen uns entstehen lassen konnte. Die Stille zwischen uns war fast schon unangenehm, bis mir die perfekte Idee kam. Ich strahlte von einem Ohr übers andere, als ich ihm eine Strähne hinter die Ohren schob und ihn bat mich heute Abend um 23 Uhr in der Küche anzutreffen. Fast schon überschwänglich stand ich auf, küsste ihn jedoch vorher noch einmal auf die Wange und machte mich auf den Weg um meinen Plan zu vollführen.

POV Remus
Als Sirius so überschwänglich abgezogen war, hatte ich um ehrlich zu sein etwas Sorge. Ich kannte dieses Gesicht zu gut, denn ich nannte es zu gerne sein Marauders-Grinsen. Dieses Grinsen schlich sich immer nur über sein Gesicht, wenn er eine, für ihn perfekt scheinende, Idee bekam. Meiner Meinung nach waren diese Ideen meist immer nur hirnrissig, vollkommen chaotisch und endeten immer schrecklich. Schlussendlich schaffte Sirius es trotzdem irgendwie immer sein Ziel zu erreichen und für ihn zählte nur das. Um ehrlich zu sein, hatte ein bisschen Angst vor dem was mich erwarten würde.

Es war 22:50 als ich vor der Küche stand und es war ein Wunder, dass noch kein Lehrer auf der Matte stand und sich wegen des Lärms beschwerte, welcher seinen Ursprung in der Küche fand. Als ich ein schmerzhaftes Jaulen von drinnen hörte, hielt ich es nicht mehr aus und ging hinein. Ich hätte ziemlich gerne eine Kamera mitgehabt, denn diese Situation wirkte einfach nur surreal und niemand würde mir glauben wenn ich sie ihm oder ihr je erzählen würde. Sirius stand in weißer Schürze und Kochmütze inmitten eines Chaos', welches unbeschreiblich war. Überall standen mit Teig verschmierte Schüsseln, Löffel und Messer. Die ganze Schulküche war voller Teig und Mehl und ich fragte mich ernsthaft, was die Hauselfen wohl davon halten würden, wenn sie dieses Chaos zu Gesicht bekommen würden. Er hatte mich noch nicht bemerkt, doch ich konnte nicht mehr unbemerkt bleiben. Ich fing herzhaft an zu lachen, was Sirius dazu brachte erschrocken herumzufahren. ,,Remus!! Du hast die ganze Überraschung versaut..." Ich hörte sofort auf zu lachen, als ich bemerkte, dass Sirius Finger zu bluten schien. Trotz des Pflasters, welches über der Wunde klebte, sah ich das Blut, welches zwischen den Seiten herauszulaufen schien. Ich lief hektisch zu ihm herüber, was im Nachhinein ziemlich albern erschien, denn es war wirklich nur ein Schnitt, der etwas tiefer gewesen war. Trotzdem machte ich mir in dem Moment unendliche Sorgen, um ihn und holte meinen Zauberstab heraus und behandelte ihn. ,,Warum, um Merlins Willen, hast du keinen Episkey angewandt? Die Wunde kann sich entzünden und weiß Merlin was...", weiter kam ich nicht, denn er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und zwang mich dadurch ihn anzusehen. ,, Remus es ist alles gut, wirklich. Ich habe meinen Zauberstab oben gelassen, um auch ja nicht in Versuchung zu kommen, diesen Kuchen nicht auf Muggle-Art zu backen. Ich wollte mich angemessen bei dir entschuldigen. Ich weiß, du magst Gewalt nicht und es war mehr als unreif von James und mir, uns von unseren Emotionen so leiten zu lassen. Es tut uns, aber vor allem mir leid." Nach diesen Worten küsste er mich auf die Nasenspitze und brachte ein kleines Lächeln zustande. Ich konnte nicht lange böse auf ihn sein, ich war diesem Typen so hoffnungslos verfallen. Ich lächelte zurück und küsste ihn kurz auf seine Lippen. „Na komm Pads, wir haben einen Kuchen zu backen!" Nach diesem Satz kam sein verschmitztes Grinsen zurück, welches er sonst in all möglichen Situationen erscheinen ließ und wir machten uns an das Chaos.

Vorab erst einmal vielen vielen vielen Dank. Wir sind bei 6k Reads. Ich kann es selber kaum glauben, vor allem scheint die Geschichte auch gut anzukommen. Es kommen immer mehr Leute dazu, was mich sehr freut. Meine Schreibblockade scheint gerade zu verschwinden, jedoch ist gerade so viel Chaos in meinem Kopf, was raus und auf Papier gebracht werden möchte, dass ich bis jetzt noch keinen neuen Teil vorbereitet habe. Meine vorherige Überzeugung, dass die Geschichte ziemlich zu Ende ist, wurde damit zerstört. Ihr werdet ziemlich bald wieder etwas von mir hören und ich hoffe ich auch von euch.
Ich weiß das Thema ist langsam ziemlich anstrengend, aber bleibt gesund in diesen Zeiten.
Eure ginalupin