Tim geht an der offenen Türe vorbei und sieht kurz zu mir rein. Dann stoppen seine Schritte und er geht rückwärts. Sieht mich misstrauisch an, seufzt und schüttelt seinen Kopf. "Wie bist du hier rein gekommen?", fragt er, denn immerhin bin ich Slendermans Büro. Er ist nicht da. Ich deute mit dem Daumen hinter mich. "Durch das Fenster", antworte ich gelassen und als wäre es das normalste auf der Welt. Ich sitze auf seinem Stuhl und finde diesen gerade super gemütlich. "Du- Warte. Du bist hier eingebrochen?", ruft der braunhaarige perplex. "Du bist in sein Büro eingebrochen? Durch das Fenster?"
Schulterzuckend nicke ich. "Jap." Tim legt seinen Kopf schief. Schaut mich ungläubig an. "Lex. Das hier ist der ZWEITE STOCK!" Slendermans gesamter Bereich für sein Büro liegt nicht mit den anderen im ersten Stock. Sondern im zweiten. Auch besser bekannt als Dachgeschoss. Das habe ich erst vor kurzem herausgefunden. "Und... das sollte nicht gehen, weil...?", frage ich verwirrt und runzle die Stirn. Er seufzt und schüttelt seinen Kopf. "Du... Wer trainiert dich gerade?", brummt er und scheint mit irgendwas aufgegeben zu haben. "Toby." Tim sieht für einen Moment auf die Seite. Presst seine Lippen aufeinander. "Ich hätte es mir denken können."
Zwei Monate sind vergangen. Ich habe Tim jedes mal an meinen Tagen an sein Ausflippen erinnert. Mein Training verläuft verdammt gut und ich habe herausgefunden, dass klettern mir um einiges mehr liegt, als laufen. Auch, wenn es weniger benötigt wird. Und Toby fördert halt das klettern. Mehr, als jeder andere. Und heute... bin ich halt an der Hauswand bis zu Slendermans Bürofenster geklettert, habe Jeffs Unterricht im knacken von Dingen angewendet und bin durch das Fenster in Slendermans Büro. "Los. Raus da. Ich spreche mit Toby.", knurrt Tim und ich verschränke die Arme. "Du kannst ihn nicht dafür verantwortlich machen. War meine Idee." Nein, war es nicht. Aber Toby und ich haben immer eine gute Zeit zusammen.
Er ist so verrückt, wie ich es bin! Kindisch. Bescheuert. Und doch kann man sich auf ihn verlassen. Er ist ein guter Zuhörer, wenn man ihn lässt. Und er gibt gute Tipps. Der braunhaarige zieh eine Augenbraue hoch. "Oho. Madame möchte bestraft werden, oder wie?" Seufzend stehe ich auf und bleibe vor ihm stehen. "Du kannst mich nicht für ein Training bestrafen. Habe ich etwas angestellt? Nein. Wurde es mir verboten? Nein. Habe ich was geklaut? Nein. Wegen was würdest du mich bestrafen wollen?", frage ich ein wenig provokant und sehe, dass Tim gerade genervt ist. Schlimmer, als sonst.
Mein Ausdruck wird sanft und ich lege ihm meine Hände auf die Wange. "Was ist los. Du bist gestresster als sonst.", flüstere ich und er schließt für einen Moment die Augen, ehe er mich ansieht. "Slenderman will, dass Brian, Toby und ich auf ne Mission gehen. Die dauert aber ne Woche. Ich müsste dich hier allein lassen." Lächelnd streiche ich mit meinen Daumen über seine Wangen. "Ist doch kein Problem. Ich habe nicht mehr die große Angst, allein zu sein. Die anderen wären auch noch da, wenn es wäre."
Ich versuche, ihn ein wenig zu beruhigen. "Außerdem können wir ja Schreiben, wenn es ist. Slendy kann nicht immer auf uns Rücksicht nehmen." Seufzend nickt Tim und nimmt meine Hände in seine. Lässt sie sinken und sieht mich mit einem leichten lächeln an. "Ich liebe dich, Lex.", flüstert er und legt sanft seine Lippen auf meine. Ich erwidere den Kuss und löse ihn schnell wieder. "Dann wäre das geklärt. Lass mich noch zu Toby runter. Denn dann wäre das Training für heute fertig und Jack meinte, dass ich erst Morgen bei ihm anfangen soll." Mit einem nicken bestätigt er das gesagte und folgt mir nach draußen.
"Du ha...a... ast es geschafft, Alex! G...G....Genau so!", ruft Toby und gibt mir ein High five. Er zieht sich seine Maske runter und grinst breit über das ganze Gesicht. Das Loch in seiner linken Wange kannte ich schon, weswegen es mich nicht ansatzweise gestört hat. Es werden noch schnell Tipps und Tricks weitergegeben, ehe er sich verabschiedet. Er geht sehr offen mit dem Thema Beziehung um. Und meinte, dass es jetzt mit Clocky zur Sache gehen würde. Mir kann es egal sein. Es ist ihre Beziehung und wie oft die beiden im Bett landen... interessiert mich eigentlich nicht wirklich.
Mich streckend, sehe ich zu Tim. "Lass uns auch hoch.", brummt er und sieht mich von oben nach unten an. Zögert einen Moment, ehe er leicht schmunzelt. "Wie wärs. Wollen wir es heute versuchen? Als kleiner Abschied?", fragt er und sofort wird mein Gesicht rot. Er hat es in letzter Zeit öfters probiert. Aber ich war mir einfach zu unsicher! Tim hat eine Engelsgeduld mit mir. Andere wären schon längst abgehauen. Nervös beiße ich auf meine Unterlippe und sehe auf den Boden. Soll ich es wagen? Soll ich es nicht? Ich weiß es nicht!
Eine Hand an meinem Kinn übt sanften Druck aus und ich sehe nach oben. "Hey. Wenn du noch nicht willst, werden wir es nicht machen. Ich zwinge dich nicht dazu, klar? Und wenn unsere ganze Beziehung ohne Sex ist. Solange du da bist, ist es mir egal." Seine Stimme ist sanft. Sein lächeln ehrlich. Ich liebe ihn. Mehr als alles andere auf der Welt. Langsam richte ich mich auf und sehe ihm in die Augen. Nicke kurz. "Dann... probieren wirs. Aber sei nicht enttäuscht!", rufe ich sofort und Tim schüttelt leicht den Kopf. "Ich bin nie von dir enttäuscht, ist das klar?"
Er lässt mein Kinn los und nimmt stattdessen meine Hand. "Wie beim Autofahren. Ich fahre. Du lenkst. Okay?" Unsicher nicke ich leicht und wir gehen rein. Meine gesamte Statur strahlt Nervosität aus. Mein Blick zuckt von links nach rechts. Ich sehe niemandem in die Augen. Mein Herz beginnt jetzt schon zu rasen. Aber etwas anderes ist auch spürbar. Eine Art Pochen zwischen meinen Beinen. Und eine komische Vorfreude. Ist es das? Oh man... Ich sollte nicht so viel nachdenken. Aber ich bin eben eine Person, die viel nachdenkt! Als Tim stehen bleibt, sind wir in meinem Zimmer angekommen. Fragend runzle ich die Stirn. Seines wäre näher gewesen...
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The lost friend 2
FanficAlex hat in viel zu kurzer Zeit viel zu viel erlebt. Sie wurde wegen dem Verschwinden Brians um Hilfe gebeten. Sie hat Tim an ihre Seite bekommen. Ein Bechal hat sie fast getötet und ihr Auto mit seinen wunderschönen Krallen zerkratzt. Tim ist mehr...