Thomas merkte nicht, dass er schon seit geraumer Zeit verfolgt wurde.
Schließlich rechnete man nicht damit, selbst das Ziel zu sein, wenn man gerade auf der Jagd war. Auch seine beiden Kumpanen nahmen nichts mehr aus ihrer Umgebung wahr, außer dem Geruch.
Dem Geruch von mächtigen Halbbluten.
Diese Jagd war nicht geplant gewesen, aber als ihre Nasen das Blut eines Halbgottes witterten, schärften sich ihre Sinne und sie nahmen die Verfolgung auf.
Es waren zwei Halbblute, eins davon war ungewöhnlich mächtig. Das spürte Thomas auch auf die Entfernung, welche er zu seinen Opfern hielt, bis der passende Augenblick gekommen war. Er erkannte den Jungen, von dem die starke Aura ausging und so war es ihm ein Leichtes seine Begleitung auszumachen.
"Wie lange willst du noch warten?", knurrte sein Gefährte Robert ungeduldig. "Sie haben uns immer noch nicht bemerkt, lass uns angreifen! Die Sterblichen werden eh nichts sehen!"
Thomas betrachtete Robert missbilligend und seufzte. "Du hast keine Entscheidungen zu treffen. Wir warten so lange, wie ich es will." So waren die Regeln. Jeder im Rudel kannte sie, aber Robert wurde begriffsstutzig, wenn er Blut witterte.
Daraufhin hatte Robert nichts mehr zu sagen und ertrug die nächsten 5 Minuten schweigend. Ihre Ziele bewegten sich gelassen und entspannt durch die Straßen Manhattans. Naiv, dachte sich Thomas still, da waren die Halbblute schon so alt geworden, hatten Kriege ausgefochten und liefen dann so unbedacht in der freien Wildnis rum.
Und dann kam ihre Chance. Die Halbblute bogen in eine der weniger benutzen Gassen ab, welche meist gemieden wurden. Sei es aufgrund von Überfällen oder überwiegend wegen der unbegründeten kindlichen Angst von Passanten, die dachten, dass die Schatten plötzlich lebendig werden und sie verschlingen würden.
Aber so unwahrscheinlich war das manchmal gar nicht, Thomas wusste das nur zu gut. Monster waren real und ja, es kam ab und zu vor, dass welche aus den Schatten kamen und dich hinterrücks angriffen.
Die Jagd lief ab wie immer. Amy lief voraus, überholte die Halbblute und würde ihren Fluchtweg blockieren. Nicht, dass Thomas erwarten würde, dass gerade diese Halbgötter fliehen würden, aber er hatte immer gerne eine Absicherung.
"Perseus Jackson", ertönte seine Stimme tief und dominant. Die beiden Halbgötter befanden sich in der Mitte der Gasse und verharrten, sobald sie den Namen hörten.
Das Monster hatte mit einer überraschten Reaktion des Halbgottes gerechnet. Stattdessen bekam er ein gemurmeltes "nicht schon wieder" zu hören und den erstaunlich gelangweilten Blick eines scheinbar lebensmüden Teenagers zu spüren.
"Wir haben's eilig, können wir das nicht auf wann anders verschieben?", fragte Percy dreist und ließ seine Hand in die Hosentasche gleiten. Natürlich würde das Monster - was auch immer es war - es nicht verschieben oder einen Termin vereinbaren, das war ihm nur zu gut bewusst.
Jedoch wussten weder er noch Annabeth, dass ein weiteres Monster mit geringem Abstand hinter ihren Rücken lauerte. Zu ihrer Verteidigung: es war ungewöhnlich, dass Monster einen Plan hatten, geschweige denn überhaupt ein sonderlich funktionsfähiges Gehirn.
Das Messer war aus himmlischer Bronze und beförderte Robert direkt in den Tartarus. Weder er, noch der Alpha hatte ihre Verfolgerin kommen hören. Sie hatte sich unbemerkt anschleichen können und ihr Angriff überraschte sowohl die Monster, als auch die Halbgötter.
Noch war unklar, ob sie lebensmüde oder unglaublich mutig war. Aber sie hatte ihre Waffe geradewegs in den Rücken des menschlich-erscheinenden Monsters gerammt und sorgte dafür, dass dieses für eine geraume Zeit kein Tageslicht mehr erblicken würde.
DU LIEST GERADE
Drachenauge || Percy Jackson ✓
FanfictionPercy Jackson war ein Idiot. Das war Beas erste Erkenntnis, als sie den Halbgott beobachtete, der seit einer Viertelstunde von Werwölfen verfolgt wurde und es nicht mal bemerkte. Percy Jackson war ein hilfsbereiter, netter und talentierter Idiot. D...